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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Episode. Ich wollte zur – ich weiß nicht   …»
    «Zur Metropolitan Police in London?»
    «Ja, vielleicht zur Met. Oder auch zurück nach Merseyside, mit einem höheren Dienstgrad. Aber Kirsty, die wäre in einer großen Stadt schlicht gestorben, hätte sich zusammengerollt und   … ich mach keine Witze, ich übertreibe nicht.»
    «Ich weiß.»
    «Ich hasse das an ihr. So sollen Ehefrauen doch nicht sein, oder? Sie sollte mir folgen wollen bis zum Ende der   … ach was weiß ich.»
    «Mit dem Unterschied, dass
Sie
, egal wo Sie hingehen, Ihre Familie um sich haben», sagte Merrily. «Denn Ihre Familie, das ist die Polizei – der Job. Und das weiß Kirsty. Und sie weiß, wenn sie in irgendeinem Vorort festsitzt und nur Sie hat, und Sie sind die halbe Zeit nicht da   …»
    «Sehr geschickt, Hochwürden. Psychologisch sehr durchdacht.»
    «Aber wahr, oder?»
    «Vermutlich», sagte Bliss.
    «Sagen Sie, wenn Sie nicht deshalb gekommen sind   … Ichmeine, Sie können immer zu Ihrer schwer geprüften Pfarrerin kommen, um fünf Ave-Maria zu beten und   –»
    «Ja, schon gut, ich bin deshalb gekommen. Hab mich auf dem Dorfplatz rumgetrieben wie ein streunender Hund am Sonntagmorgen. So weit ist es gekommen.»
    Merrily goss sich schwarzen Tee ein. «Sie sind also zum Märtyrer geworden. Sie haben Ihre Karriere zurückgestellt, für die Liebe.»
    «Ich hab die Zeit genutzt, um mit Schlampen wie Annie Howe mitzuhalten. Bin auf den Knien gekrochen vor Beamtenseelen wie Fleming. Hören Sie, ich war vielleicht nicht auf der Universität, Merrily, aber ich hab meine Sache gut gemacht. Ich   … man ist an mich herangetreten, wissen Sie? Wenn man genügend Erfolge hat, ist es immer noch möglich, die Leiter raufzufallen.»
    «Bis man runterfällt.»
    «Ja.» Bliss sah sie an. «Wenn man runterfällt, bricht man sich beide Beine. Ich hab also die schlichte Wahl: hier bleiben und im Revier verrotten oder abhauen. Was für eine Vergeudung. So oder so, was für eine beschissene
Vergeudung

    «Okay.» Merrily griff nach ihren Zigaretten. «Betrachten wir mal die Tatsachen. Nach dem, was in Underhowle passiert ist, ist dieser Luke Fleming gekommen und hat beschlossen, dass Sie den Fall von Anfang an falsch angepackt haben. Wenn Sie nicht alles für sich behalten und nicht ungefragt Ihre Joker ausgespielt hätten, unter anderem Gomer, dann säße Roddy Lodge jetzt sicher in seiner Zelle.»
    «Ich bin ein Risiko eingegangen. Mehrere Risiken.»
    «Das hätte selbst ich Ihnen sagen können.»
    «Haben Sie ja.»
    «Hmm, na ja   …»
    Tatsächlich hatte er wahrscheinlich Glück gehabt, dass sein Verhalten nicht Gegenstand einer internen Ermittlung gewordenwar. Trotzdem konnte Merrily nicht umhin, auch daran zu denken, dass Bliss, als er, soweit sie wusste, im vergangenen Sommer das letzte Mal die Regeln gebeugt hatte, Informationen an Lol weitergegeben hatte, die Annie Howe davon hätten abhalten können, sie in aller Öffentlichkeit im Regen stehen zu lassen. War sie ihm überhaupt etwas schuldig? Spielte das überhaupt eine Rolle?
    «Es hätte schlimmer kommen können, Frannie.»
    «Ja, sie hätten mich suspendieren oder zum Sergeant degradieren können. Aber das wäre ein
öffentliches
Eingeständnis gewesen, dass wir Scheiße gebaut haben. Trotzdem läuft es immer noch darauf hinaus, dass ich in West Mercia keine Zukunft habe. Normalerweise würde man jetzt auf die Versetzungsliste kommen. Und wir wissen, was das bedeutet.»
    «Haben Sie sie gefragt?»
    «Indirekt. Wir hatten gestern Abend einen Riesenstreit. Am Ende bin ich weggefahren und hab im Auto geschlafen. Meine Schuld   … wie üblich. Wenn’s im Job gut läuft, bin ich nicht da; und wenn nicht, bin ich zwar da, aber total unerträglich. Ich könnte in Hereford bleiben, meine Dienste abreißen, nach außen immer abgeklärter werden – aber im Innern immer verbitterter. Alternder Inspector, der sich von den Jüngeren das Bier holen lässt und seine Weisheiten an sie weitergibt.»
    «Wie wäre es, wenn ich mich mal mit Kirsty unterhalte?»
    «Damit sie weiß, dass ich Ihnen das alles erzählt hab? Wissen Sie   … ich habe noch ziemlich viel Urlaub übrig, wie Sie sich denken können. Man hat mir nahegelegt, ihn jetzt zu nehmen. Kirsty dachte, es wäre eine gute Idee, wenn wir die Kinder bei ihrer Mutter lassen, für eine Woche wegfahren und versuchen, uns über alles klarzuwerden.»
    Das war eine
sehr
gute Idee, dachte Merrily.
    «Darum ging es bei dem

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