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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Römersiedlung, deren Lage ursprünglich weiter unten im Tal vermutet wurde, aber neue Funde haben gezeigt, dass sie in Wahrheit   …
hier
war?»
    «Um das zu beweisen, brauchen wir eine richtige archäologischeGrabung», sagte Piers, «und eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft werden wir auch das Geld dafür haben. Allerdings gibt es auf Channel Four ja diese Serie über Regionalgeschichte. Vielleicht können wir ja auch diese Leute davon überzeugen, uns zu unterstützen – so machen wir es nämlich oft   … beziehungsweise Fergus fädelt oft so was ein.»
    Auf dem Bildschirm war jetzt Underhowle aus der Vogelperspektive zu sehen. Vermutlich war es vom Howle Hill aus aufgenommen worden, denn die meisten Strommasten lagen unterhalb der Sichtlinie. Der Himmel war düster auf dem Foto, doch er begann langsam lichter zu werden, während das Bild Underhowles verblasste und von einer regelmäßigen Anordnung einfacherer Gebäude überlagert wurde, die an einer geraden Straße standen, die durch das Tal führte.
    Merrily sagte: «Ist das Ihre Vorstellung von der Zukunft?»
    «Sie haben es erfasst, meine Liebe.» Piers strahlte. Er hatte einen großen, runden Kopf und ein breites Lächeln. «Wohlstand. Wachstum.»
    «Damals stammte der Wohlstand von den Eisenvorkommen», sagte Fergus. «Die Silurer – das keltische Volk, das hier in der Eisenzeit gelebt hat – haben sie als Erste genutzt. Man erkennt immer noch die Stellen, an denen Eisen abgebaut wurde, und natürlich die Hügelfestungen über dem Ort, auf dem Chase Hill bei Ross und im Forest of Dean. Dann wurden die Silurer von den Römern unterworfen, und an der Straße nach Glevum   – Gloucester – entwickelte sich dank der Eisenverarbeitung Ariconium.»
    «Hier wurde im großen Stil Eisen geschmolzen», sagte Piers. «Es war ein Riesengeschäft mit sehr vielen Arbeitern.»
    Fergus deutete auf den Bildschirm. «Ich will, dass sich die nächste Generation
damit
identifiziert. Und nicht mit der Untergangsstimmung des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts.»
    «Wir dokumentieren mit dieser Website auch den Fortschrittdes Projekts», sagte Chris Cody mit seinem ruhigen Cockney-Akzent. «Und die Schule ist gemeinsam mit dem Entwicklungsausschuss», er nickte in Richtung der beiden anderen Männer, «aktiv daran beteiligt, in der alten Baptistenkapelle ein Besucherzentrum einzurichten. Wir werden dort Schaukästen mit den jüngsten Funden aufstellen, Modelle mit Hausrekonstruktionen und Computer mit Videoanimationen.»
    Auf dem Bildschirm war ein Menü aufgetaucht. Fergus klickte auf
Funde
, und ein Foto von einem Stück Mosaikfußboden tauchte auf.
    «Wir erwarten jeden Tag die Zusage für eine Förderung von der Lottogesellschaft. Und dann fangen wir richtig an. Bauen hier zum ersten Mal eine richtige Fremdenverkehrswirtschaft auf. Wir bringen neues Leben, neue Impulse und neue Jobs hierher. In diesem Ort fließt eine unglaubliche Energie, das haben Sie bestimmt schon selbst gespürt.»
    Durch Fergus jedenfalls schien diese Energie ganz bestimmt zu fließen. Er schlug mit dem Handballen auf die Computermaus, und auf dem Bildschirm tauchten Keramikscherben auf, dann einige Münzen. Anschließend sah er Merrily an. Alle drei Männer hatten sich ihr zugewandt, als wollten sie Merrily dazu herausfordern, diesen unglaublichen Energiefluss zu leugnen.
    «Ja», sagte sie. «Ich verstehe, was Sie vorhaben. Es ist sehr   … aufregend.»
    «Allerdings», sagte Piers Connor-Crewe. «Es ist
wahnsinnig
aufregend. Allerdings hatten wir am Wochenende einen Vorgeschmack auf eine andere Art Tourismus.»
    Fergus nickte grimmig. Er klickte auf ein Icon, sodass die Homepage von Ariconium auftauchte, dann klickte er noch einmal, und der Bildschirm wurde dunkel. «Darauf wollte ich vorhin gerade kommen.»
     
    Natürlich ging es darum, dass Tourismus in diesem Dorf beinahe ein Wunder wäre. Underhowle war nämlich nicht nur unansehnlich, sondern hatte noch dazu das Pech, von Orten umgeben zu sein, die
sehr
schön waren. Dazu gehörten Ross und Symonds Yat, das malerisch am Fluss lag, Goodrich mit seiner mittelalterlichen Burg und Weston-under-Penyard mit seiner Normannenkirche. Underhowle lag nicht im Wye-Tal, und wenn man es genau nahm, nicht einmal im Forest of Dean. Drüben in Ledwardine gäbe es vermutlich ein paar Leute, die sagen würden, man sollte in Underhowle lieber für
jede
Art von Tourismus dankbar sein, die man bekommen konnte.
    «Sie sind aus Gloucester

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