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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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nur ungefähr jeder fünfzigste Brite unter einer Hochspannungsleitung wohnt, ist das Risiko in Wahrheit fünfzig Mal so hoch. Hier geht’s um richtig hohe Zahlen, Hochwürden, und es überrascht mich nicht, dass die Energiekonzerne und die Regierung das alles als Hirngespinst abtun wollen.»
    «Das verstehe ich, aber   …»
    «Aber was haben Sie damit zu tun? Dazu komme ich noch. Sehen wir uns zuerst noch an, was ebenfalls mehr oder weniger bewiesen ist. Magnetfelder senken die körpereigene Melatonin-Ausschüttung. Melatonin wird im Schlaf von den Pinealozyten produziert und regelt das innere Gleichgewicht. Menschen, die unter Hochspannungsleitungen wohnen, leiden unter Schlafstörungen und Schlafmangel. Und aufgrund des niedrigeren Melatonin-Spiegels neigen Menschen, die unter Hochspannungsleitungen leben, zu Depressionen. Natürlich gibt es auchfröhliche, lebhafte Persönlichkeiten, die ihr ganzes Leben unter 140   000   Volt zubringen, manche Menschen haben eben von Natur aus eine höhere Melatonin-Produktion als andere. Bei denjenigen allerdings, die ohnehin eine Anlage zur Depression haben, verstärkt sich diese Depression erheblich. Und diejenigen, die schon unter einer Depression leiden, können Selbstmordgedanken entwickeln.»
    «Und diejenigen, die unter einer
manischen
Depression leiden   …?»
    «Können verstärkte manische oder depressive Stimmungen entwickeln. Grob gesprochen könnte man sagen, dass höchstwahrscheinlich jede Gemütslage durch diesen Elektromagnetismus verstärkt werden kann. Und ein gewisser Prozentsatz der Betroffenen entwickelt ein chronisches Krankheitsbild, das Elektro-Hypersensibilität genannt wird – kurz EH. Bei diesen Menschen reagiert der gesamte Körper allergisch auf Elektrizität. Sie sehen also, dass Hochspannungsleitungen zahlreiche und unterschiedlichste Risiken mit sich bringen.»
    Er schob den Hefter ins Regal zurück, legte die Hände auf die Knie und sammelte seine Gedanken.
    «Als ich in den achtziger Jahren an der Grenze zur Nevada-Wüste wohnte, ging es mit den alternativen Lebensentwürfen langsam zu Ende   … zu viele Drogen, zu viel Paranoia. Der Funke war erloschen. Ungefähr zu der Zeit, in der meine Tochter krank wurde, begann einer der Typen aus der Kommune von fliegenden Untertassen zu faseln, die angeblich nachts in der Wüste landeten. Humanoiden in silbernen Anzügen sollten ihn aus dem Bett geholt und ihn schikaniert haben. Zehn Jahre zuvor hatten wir noch gesagt: Hey, alles cool, Mann, zünden wir die Kerzen an, gehen wir raus und begrüßen wir das Mutterschiff! In den Achtzigern dagegen haben wir ihn einfach für ein bisschen durchgeknallt gehalten.»
    «Davon gibt es ja viele   … ich meine, von diesen Geschichten über Entführungen durch Außerirdische.»
    «Klar. Das waren paranoide Zeiten, die Reagan-Jahre. Waren es Außerirdische, oder war es die Regierung?»
    «Und wann haben Sie von Melanie Pullmans Erfahrung gehört?», fragte Merrily.
    «Aha!» Er beugte sich vor. «Wer hat Ihnen davon erzählt?»
    «Ihre Familie hat meinen Vorgänger angerufen, weil sie vermuteten, dass in ihrem Haus ein Geist umging. Wir haben dazu sogar eine Akte.»
    «Und haben Sie diese Akte gelesen?»
    «Ja.» Sie erzählte von dem roten oder orangefarbenen Lichtschein, der auf das Bett gefallen war, und von Melanies Überzeugung, von grauen Wesen mit riesigen Spiegelaugen entführt worden zu sein, die sie einer Art Untersuchung unterzogen, die damit endete, dass eines dieser Wesen Sex mit ihr hatte. «Was sie nicht unbedingt als unangenehm empfand.»
    «Gut», sagte Sam Hall. «Ich meine, das ist richtig. Dasselbe hat sie mir auch erzählt.»
    «Und wann war das?»
    «Ich vermute, ungefähr ein Jahr nachdem sie mit dem Pfarrer gesprochen hatte. Sie hat mir erzählt, er hätte ein paar Gebete gesprochen und ein bisschen Weihwasser verspritzt, das hätte ihr aber auf lange Sicht nicht viel geholfen.»
    «Also ist es wieder passiert.»
    «Noch zwei Mal. Es war nicht ganz genau derselbe Ablauf, aber beinahe, also macht das keinen Unterschied.»
    «War diese Sache im ganzen Dorf bekannt?»
    «Nein! Was denken Sie denn? Schließlich will kein Mensch für verrückt gehalten werden. Ich habe es mitbekommen, als ich ihr begegnet bin, nachdem sie gerade beim Arzt war – Ruck, kennen Sie ihn? Ein Arschloch erster Klasse. Auf jeden Fall hat die Kleinefurchtbar ausgesehen, und ich wusste, wo sie wohnt, und ich hatte gehört, dass sie krank war.»
    «Sie wohnte

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