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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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einem Pfarrer besprechen will.»
    «Weil er ihn loswerden wollte.»
    «Könnte sein.»
    «Und niemand ist darauf gekommen, dass es sich um eine anormale Elektro   …»
    «Um damit diesem verrückten Hall noch mehr Munition zu liefern? Abgesehen davon, wie sollte das die sexuellen Phantasien erklären?»
    Huw sagte: «Durch elektrische Stimulation, wenn ich es richtig verstanden habe, die auf die Hirnscheidewand einwirkt.»
    «Nehmen wir einmal an», sagte Merrily, «dass jemand wie Roddy Lodge, der ohnehin schon eine sehr rege Phantasie hat, in ein Haus zieht, das in einem elektromagnetischen Hotspot liegt, dann ist die Grundlage – das Muster – für sehr intensive und realistische sexuelle Phantasien schon geschaffen. Vielleicht ist dann alles ein bisschen
zu
intensiv geworden. Zu intensiv, um im landläufigen Sinne noch angenehm zu sein. Und kombiniert mit den auslaugenden körperlichen Auswirkungen seiner Elektro-Hypersensibilität   … Kein Wunder, dass er zum Arzt gegangen ist.»
    Das Handy vibrierte in ihrer Jackentasche. Das ist Jane, dachte sie.
    «Und jetzt erklären Sie mir doch bitte», sagte Banks, «welche Beweise Sie für das alles haben, Mrs.   Watkins.»
    «Keinen einzigen. Wann hat unsereiner schon irgendeinen richtigen Beweis?» Sie zog das Handy aus der Tasche. «Entschul digen Sie mich.»
    Sie stellte sich an die Tür und dachte daran, dass Banks ihr erzählt hatte, Roddy Lodge «Gebete für die ruhelosen Toten» angeboten zu haben, was Roddy aber abgelehnt hatte.
    «Merrily am Apparat», meldete sie sich.
    «Wo bist du?»
    «Lol! Ich bin in der Nähe von Ross.»
    «Perfekt. Du   …»
    «Ich rufe dich zurück, ja? In fünf Minuten.»
    «Und welchen Rat haben Sie Roddy Lodge gegeben, Jerome?», fragte Huw. «Wie sollte er mit seinem kleinen Problem fertig werden? Mit kalten Duschen?»
    Banks starrte auf die Schreibtischplatte hinab und wartete seine üblichen zwei Sekunden, bevor er antwortete.
    «Ich glaube, ich habe ihm gesagt – wie man es heutzutage so ausdrückt   –, er solle endlich erwachsen werden.»
    Huw lächelte.
    Banks lächelte nicht. Er sah Merrily und Huw nacheinander an, als wolle er sicher sein, dass sie die Bedeutung dessen verstünden, was er gleich sagen würde.
    «Ich habe Lodge geraten, sein einsames   … Dasein aufzugeben und zu versuchen, echte Mädchen kennenzulernen.» Er schlug mit der Faust auf den Tisch. «Echte Mädchen!» Erneut fuhr die Faust nieder. «Verstehen Sie
jetzt endlich


37   Lange, langweilige Nächte
    Jane hörte die Stimme von der Küche aus, grinste vor Erleichterung und sah sich in Zeitlupe durch den Raum ins Spülküchenbüro zum Anrufbeantworter und zum Telefon schweben, und dann   …
    Und dann
was
?
    «Hallo? Das ist wirklich wichtig», sagte Eirion gerade.
    Jane rührte sich nicht. Zugegeben, was ihr gerade am allermeistenfehlte, war jemand, mit dem sie offen reden konnte – jemand, dem sie ihre tiefsten, geheimsten Ängste anvertrauen konnte. Jemand, der sie ganz genau kannte. Und der nicht gleichzeitig ihre Mutter war.
    Sie hatte nur einfach in diesem Zusammenhang nicht an Eirion denken wollen – obwohl sonst niemand zur Auswahl stand.
    Eirion sagte: «Es geht um eine Website über den Erzengel Uriel, die ich gefunden habe.»
    Klar, dass er sich auch nicht besonders fühlte, nach dem, was zwischen ihnen passiert war. Also brauchte er einen Vorwand.
    «Es ist etwas, was ich unbedingt erzählen muss. Ich meine, ich kenne mich mit diesem Zeug nicht so aus, und ich glaube, es ist ein ziemlich strittiger Abschnitt in der Heiligen Schrift, und unter den Leuten, die Websites ins Netz stellen, gibt es garantiert eine Menge Verrückte und Fanatiker – aber auf der Seite steht eine Liste von Leuten, die Uriel über die Zeiten hinweg als Vehikel genutzt hat. Ganz besonders Frauen. Und das Ding ist, dass eine von ihnen im Pfarrhaus von Ledwardine zu wohnen scheint.»
    «Ich?»
, sagte Jane.
    Und im selben Augenblick wurde ihr klar, dass dieser Anruf gar nicht für sie bestimmt war. Dieser Scheißkerl wollte mit
Mom
sprechen.
    «Sogar der Name steht dabei: Merrily Watkins.»
    Jane wurde kalt. Das war nicht das erste Mal, dass die beiden sich hinter ihrem Rücken verschworen.
    Da klingelte es an der Haustür. Der heimtückische Blödmann wartete immer noch darauf, dass jemand den Hörer abnahm. Sie hörte seinen Atem auf dem Anrufbeantworter. Eher ein Keuchen – war eben zu fett, dieser Idiot.
    Jane straffte sich, zeigte dem

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