Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
fror, stellte den Aschenbecher auf den Tisch und sank ihm gegenüber auf den Stuhl. Es war ein Tag zum Verzweifeln. Bliss’ Aufregung deprimierte sie. Andererseits, wenn jeder seinen Job so genießen würde, wäre die Summe des menschlichen Glücks   … Sie ergab sich der Verwirrung und zündete sich eine Zigarette an.
    «Wenn Sie sagen, sie ist von hier, dann meinen Sie   …?»
    «Einen Ort namens Underhowle. Auf der anderen Seite von Ross-on-Wye, wo der Forest of Dean anfängt. Ich war da noch nie. Lodge hat dort draußen sein Lager. Und einen Bungalow, den er direkt daneben gebaut hat. Lynsey Davies hat in einer Sozialwohnung in Ross gelebt. Sie war neununddreißig, hatte vier Kinder von drei verschiedenen Kerlen und war offenbar Roddys derzeitige Freundin. Eine lebenslustige Dame.»
    «Und sie war also   … identifizierbar.»
    Frannie verzog den Mund zu einem dünnen Lächeln. «Also, streng genommen nicht. Der Ex-Partner, Paul Connell, würde wohl mal einen Blick riskieren, aber ich bin nicht sicher, ob das was bringen würde. Es hilft ein bisschen, dass die Leiche in dem Schotterbett unter diesem Tank lag, sie ist also nicht so angefressen, wie man nach mehreren Monaten unter der Erde vermuten würde. Wir haben jedenfalls die Berichte vom Zahnarzt angefordert.»
    «Lodge hat es   … sie wirklich ausgegraben?»
    «Hat sich seitlich neben dem Tank durchgegraben und sie rausgefischt – wahrscheinlich per Hand. Dann hat er sie in die Schaufel des Baggers gelegt und schön zugedeckt.»
    Merrily schauderte und erinnerte sich an den Matsch, der auf der Lederjacke und der Hose von Roddy Lodge getrocknet war.
    «Die, äh, wissen Sie, die Körpersäfte sind ausgetrocknet durchden Schotter», sagte Bliss. «Obwohl sie ziemlich groß war, wird die Leiche nicht allzu schwer gewesen sein. War also keine große Anstrengung für Roddy, sie auf ein paar Futtersäcke zu rollen, sie aus der Grube zu hieven und dann in die Schaufel.»
    Merrily dachte an das beißende Aftershave Roddy Lodges und fragte sich, ob er sich damit eingerieben hatte, um den Gestank zu bekämpfen. Aber das ergab keinen Sinn, er verlegte schließlich Abwasserleitungen.
    Sie und Gomer hatten den großen Bagger vorbeirumpeln sehen, als sie auf dem Parkplatz auf die Polizei gewartet hatten – die Leiche lag vermutlich noch vorne in der Schaufel, wie ein Opfer, das dem Mond dargebracht wurde. Gomer hatte Lodge folgen wollen; Merrily hatte es ihm ausgeredet. Ungefähr eine halbe Stunde später hatte die Polizei Roddy in seinem Lager gestellt. Die Leiche lag immer noch unter der Plane. Leugnen hatte keinen Zweck.
    «Wie ist sie gestorben?»
    «Sie wird gerade obduziert.» Offensichtlich wollte Frannie nicht sagen, wie sie gestorben war. Er trank seinen Kaffee aus. «Darf ich noch ein paar Punkte ansprechen? Laut Ihrer Aussage sind Sie und Mr.   Parry zu diesem Haus gefahren, weil Sie Grund zu der Annahme hatten, dass Roddy diesen Abwassertank rausholen wollte. Diesen, äh   …»
    «Efflapure. Aber wir dachten nicht, dass Roddy Lodge dort wäre.»
    «Gut.» Er hob seinen Becher. «Haben Sie vielleicht noch   …?»
    «Klar.» Sie stand auf, um die Kaffeekanne zu holen, und versuchte sich zu erinnern, was sie dem Kriminalbeamten in Hereford gesagt hatte. «Ich weiß, das klingt alles sehr unwahrscheinlich, Frannie, aber Sie müssen bedenken, dass wir beide gestern Abend ziemlich aufgewühlt waren. Es kam für Gomer überhaupt nicht in Frage, nach Hause zu fahren und einfach ins Bett zu gehen.Aber wir haben wirklich nicht erwartet, dort draußen auf Lodge zu treffen.»
    «Ehrlich gesagt, Merrily, das Ganze klingt so verrückt, dass es die Wahrheit sein könnte, selbst wenn ich Sie nicht gut genug kennen würde, um es höchst unwahrscheinlich zu finden, dass Sie die Polizei belügen.» Er strahlte sie an. «Aber wir haben auch mit Mrs.   Pawson in London gesprochen, die bestätigt, dass Lodge darauf bestanden hat, das Ding selbst rauszuholen. Was jetzt natürlich Sinn ergibt. Da ging es nicht um seinen Stolz, wie Sie angenommen haben, sondern darum, dass der Mistkerl darunter eine Leiche begraben und Panik hatte, dass Gomer Parry sie entdeckt. Aus Roddys Sicht ergibt das alles Sinn.»
    «Mir leuchtet nur nicht ein, warum er eine Leiche unter einem Abwassertank vergräbt.» Merrily goss Bliss Kaffee ein und sah, dass seine Hand zitterte. Nach einer so langen Nacht musste er total unter Strom stehen vor Koffein. «Ich meine, gut, er wird wohl nicht

Weitere Kostenlose Bücher