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Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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Frank Lehmann denken. Einige seiner Ideen waren nicht schlecht gewesen. Zum Beispiel, die Tradition des Brotbackens wieder zum Leben zu erwecken und wie in alten Zeiten den historischen Holzofen zu befeuern.
    Ob es verwerflich war, einige seiner Ideen aufzugreifen?, fragte sie sich. Aber eine innere Barriere hinderte sie daran, den Gedanken mit dem Backhaus sofort laut auszusprechen.
    Da kam ihr Andi auch schon zuvor. «Vielleicht könnte man das alte Backhäuschen wieder in Betrieb nehmen?», schlug er vor.
    «So weit waren wir auch schon», kommentierte Kati bissig.
    Ihre Worte klangen allerdings schroffer, als sie gemeint waren. Denn sie fand die Idee tatsächlich gut, auch wenn sie nicht neu war. Und weil sie von Dorothee einen vorwurfsvollen Blick erntete, versuchte sie, ihren Groll gegen die Situation beiseitezuschieben und sich ins Gespräch einzubringen.
    «Wir könnten unser eigenes Brot dann auch im Restaurant anbieten», sagte sie.
    «Das ist eine gute Idee», erklärte Dorothee. Sie war sichtlich erfreut, dass sich Kati endlich an den Überlegungen beteiligte.
    «Und im Hofladen!» Auch Elli nickte solidarisch. «Ich habe eine Sammlung mit alten Rezepten. Rezepten aus der Region!», erklärte sie nicht ohne Stolz.
    Kati musste sich eingestehen, dass Volker und Andi durchaus Schwung in die Sache brachten. «Wenn wir genügend Produkte anbieten», fügte sie an, «könnten wir den Vertrieb auch übers Internet ergänzen. Ich würde ja gerne die Webseite überarbeiten.»
    Dorothee nickte erfreut und fragte, ob für einen Hofladen nicht die Remise vielleicht sogar die bessere Alternative wäre. So könnten sie früher mit dem Verkauf anfangen und nicht erst, wenn der Hühnerstall frei werden würde.
    Andi räusperte sich und erklärte: «Es würde ohnehin mindestens bis zur nächsten Saison dauern, bis alle Holzarbeiten abgeschlossen sind. Aber es wäre denkbar, die Remise dann zu einem späteren Zeitpunkt umzufunktionieren.»
    «Aber was machen wir daraus, wenn sie nicht mehr als Holzlager dient?», fragte Elli.
    Dorothee drehte sich zu Kati um. «Wäre das mit der Eventscheune nicht eine gute Idee?», fragte sie. «Lehmann hatte da doch ein Konzept entwickelt für Großveranstaltungen.»
    Kati war skeptisch. «Wollen wir so was denn überhaupt?»
    «Na, am nächsten Wochenende haben wir immerhin schon mal eine große Hochzeit hier auf dem Hof. Und du weißt, wie knapp der Platz im Gästeraum ist. Da wäre so eine umgebaute Scheune sicher der idealere Ort.»
    Nun mischte sich Volker ein. «Im Prinzip haben Sie bestimmt recht, Frau Weidemann. Aber bedenken Sie mal, was für ein Aufwand betrieben werden müsste, um der Scheune Leben einzuhauchen. Sie müssten überregional Werbung dafür machen. Sonst kriegen Sie die nicht genug vermietet. Und sie bräuchten immer genügend flexibel abrufbares Personal, wenn da größere Sachen laufen sollen. Ferienwohnungen hingegen machen relativ wenig Arbeit, und die Einnahmen sind recht gut im Voraus zu kalkulieren. Sie wissen ja, wie stark im Sommer die Nachfrage nach Zimmern hier in der Gemeinde ist.»
    Dorothee stimmte ihm zu. «Aber man könnte mit der Scheune attraktive Herbst- oder Winterangebote machen. Dann würden wir auch außerhalb der Sommersaison etwas verdienen.»
    «Vielleicht könnte man irgendwo ein Saunahäuschen bauen», warf Andi ein. Als er Katis fragenden Blick sah, ruderte er schnell zurück. «Ich meine, das wäre natürlich unabhängig von der Eventscheune.»
    Kati folgte seinen Erklärungen mit hochgezogenen Augenbrauen.
    «Letztes Jahr habe ich für einen Freund eine Gartensauna gebaut.»
    «Stimmt!», pflichtete Volker ihm bei. «Andi war in den letzten Jahren unheimlich kreativ. Er hat auch auf vielen Baustellen bei meinen Projekten mitgearbeitet.»
    Kati war genervt. Ganz offensichtlich wollte Volker seinen Freund ihnen gegenüber in bestem Licht präsentieren. Doch das funktionierte bei ihr nicht.
    «Unsere Gäste legen eher Wert auf andere Dinge», erklärte sie knapp.
    «Aber vielleicht müsst ihr auch an neue Zielgruppen denken», verteidigte Volker den Vorschlag. «Für die jüngeren und sportlicheren Gäste könnte man eine Kletterwand hochziehen. Oder auch Heubetten installieren, die sind ja gerade bei Familien sehr gefragt.»
    «Eine Art Heu-Hotel?» Dorothee dachte nach.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, redete Volker schon begeistert weiter. «Ja, auch da hat Andi vor kurzem –»
    «Wir sollten nichts überstürzen», warf Kati

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