Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
Vom Netzwerk:
ein. Die Lobhudelei ging ihr jetzt eindeutig zu weit. «Erst mal brauchen wir grünes Licht von der Denkmalschutzbehörde – und dann Geld von der Bank.»
    Es erschien ihr naiv, sich jetzt schon über derartige Großprojekte Gedanken zu machen. Auch wenn sie sich wie ein Spielverderber fühlte, diese Dinge mussten in Ruhe durchdacht werden. «Ich meine», fuhr sie fort und schlug einen etwas verbindlicheren Ton an, «am wichtigsten ist doch zunächst einmal die Frage, was mit dem Haupthaus geschieht.»
    Elli nickte. «Ja, hoffentlich lag dieser komische Investor wenigstens damit richtig, dass dort keine großen Veränderungen nötig sind.»
    Kati musste schmunzeln, offenbar hatte ihre Großmutter Lehmanns Namen schon vergessen.
    «Zumindest in dem Punkt scheint er ehrlich gewesen zu sein», erklärte Volker. «Nicht wahr, Andi?»
    Alle Blicke richteten sich auf Andi.
    «Nun ja, bei der kurzen Begehung eben schienen mir die Zimmer in ihrer Bausubstanz noch völlig in Ordnung.» Er kratzte sich am Kopf. «Das müsste man natürlich noch mal im Detail prüfen. Allerdings … was die Ausstattung angeht … äh, ich meine, die Räume könnten sicher eine Auffrischung vertragen.» Vorsichtig sah er in die Runde. «Es müsste alles etwas heller und fröhlicher werden. Das gilt vielleicht weniger für die Raumaufteilung der Gaststube und Zimmer als vielmehr für die Möbel.»
    Dorothee seufzte und gab Andi recht. «Ob ein Kredit für alle nötigen Änderungen reichen wird?», fragte sie. Aber es klang mehr so, als spräche sie zu sich selbst. Sie machte sich ein paar Notizen auf ihrem Schreibblock. Dann fügte sie noch hinzu: «Wenn wir überhaupt einen Kredit von der Bank bekommen …»
    Andi nickte verständnisvoll und wandte sich dann unvermittelt an Kati. «Du hast doch ein Händchen für Farben und Pinsel. Meinst du nicht, du könntest die alten Möbel auffrischen?»
    Verblüfft schaute Kati ihn an. Auch wenn Andis Vorschlag gar nicht so abwegig war, so fiel es ihr doch schwer, darauf einzugehen. Überhaupt reichte es ihr jetzt. Sein Besuch dauerte schon viel zu lang.
    «Ich … äh, ich weiß nicht», stammelte sie und hätte sich am liebsten so schnell wie möglich zurückgezogen.
    Dorothee dagegen war sofort Feuer und Flamme. «Ja, gute Idee, das kannst du bestimmt!»
    Kati zog den Kopf ein. Sie wollte über die Vergangenheit einfach nicht reden. Und schon gar nicht in der Gegenwart von Andi Witthöft!
    Er schien das ganz anders zu sehen.
    «Also, wenn Sie wollen», sagte Andi und sah Dorothee an, «kann ich mir das Gebäude ja noch mal genauer ansehen. Und den Holzbestand natürlich auch. Dann wissen Sie, ob sich die Stämme als Stützbalken eignen und so …» Nach einer Pause fügte er noch hinzu: «Also, ich würde gerne dabei helfen, den Heidehof wieder auf Vordermann zu bringen.»
    Er lächelte gequält und suchte nun auch Katis Blick.
    «Das hast du dir ja toll ausgedacht!», erwiderte Kati schnippisch. Was bildete sich der Kerl bloß ein? «Willst wohl einen fetten Auftrag bekommen, was?»
    «Kati!», rief Dorothee mahnend.
    Volker nahm seinen Freund in Schutz. «Ich denke, ihr solltet auf Andis Angebot eingehen», mischte er sich ein. «Ihn zumindest anhören, denn er hat –»
    Doch Andi unterbrach ihn. «Lass mal, Volker! Ich habe dir ja gleich gesagt, dass ich in diesem Haus nicht gerade willkommen bin.»
    Er zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. Volker wollte ihn zurückhalten und bekam ihn am Arm zu fassen, doch Andi machte sich frei und ging eilig zurück zum Haupthaus.
    Schweigend sahen ihm die anderen hinterher.
    Kati war es egal. Sollte er ruhig abhauen. Das war ja schon damals seine Masche gewesen.
    Schließlich räusperte sich Volker und erklärte: «Ich hätte ihn nicht da mit reinziehen dürfen.»
    «Nein, Sie haben alles richtig gemacht», sagte Dorothee und schwenkte mit ihrem Schreibblock herum. «Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar für die Unterstützung.»
    Nach einem ernsten Blick auf Kati korrigierte sie sich.
    « Wir sind Ihnen sehr dankbar. Das sind tolle Vorschläge, die Sie da haben.»
    Volker schickte sich nun ebenfalls an, die Runde zu verlassen. «Eigentlich stammen die meisten Ideen ja von Andi.»

[zur Inhaltsübersicht]
    18
    Noch immer hielt sich Kati sehr bedeckt, wenn sie mit ihrem Vater über den Zustand des Hofes sprach. Sie wusste einfach nicht, wie sie mit den Ereignissen der letzten Tage umgehen sollte.
    Dorothee hielt es nach wie vor für besser,

Weitere Kostenlose Bücher