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Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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können wir’s vergessen.»
    «Wichtig ist denen vermutlich, dass es Naturstoffe sind», gab Andi zu bedenken. «Also Steine und Holz aus der Region. Materialien, die auch früher schon verwendet wurden.»
    Elli sah sehr nachdenklich aus. «Und für diese ganzen Reparaturarbeiten und Umbaumaßnahmen braucht man vermutlich sehr viel Holz, nicht wahr?»
    «Ja, der Bedarf wäre in der Tat beträchtlich», bestätigte Volker.
    «Und es müsste gutes Holz sein, richtig?»
    «Zum Bau geeignetes Hartholz, ja. Leider ist das nicht besonders günstig. Da müsste man schon einiges investieren.»
    «Aber wir haben Holz, sehr viel Holz sogar!»
    Alle sahen Elli fragend an.
    «Die alte Remise», fuhr sie fort, «die ist voller Baumstämme. Da liegen außerdem noch Hunderte von Brettern und Balken, mit denen kann man doch bestimmt was anfangen, oder?»
    «Du hast recht!», pflichtete ihr Dorothee enthusiastisch bei, «und ich hab mich immer geärgert, dass der ganze Kram da rumliegt.»
    Andi räusperte sich. «Vielleicht könnten wir uns den ganzen Kram ja mal ansehen», schlug er lächelnd vor. «Dann wissen wir, was dort lagert und wie brauchbar das Holz ist.»
    «Aber natürlich nur, wenn wir Ihre Zeit nicht zu sehr beanspruchen», sagte Dorothee. «Sie haben ja eigentlich schon Feierabend.»
    Volker winkte höflich ab und zeigte sich einverstanden. «Von mir aus sofort!»
    Kurz darauf betraten sie die alte Remise, in der über Generationen hinweg der gesamte Holzvorrat für den Heidehof gelagert wurde. Kati erinnerte sich, dass ihre Großmutter erzählt hatte, wie früher der gesamte Hof nur mit Kachelöfen und einem großen Kamin im heutigen Speisesaal beheizt worden war.
    Sie trat durch die große Schiebetür und musste zunächst ihre Augen an das Dunkel gewöhnen. Der Anblick der meterhohen Holzstapel und unzähligen Baumstämme machte sie sprachlos. Vage konnte sie sich erinnern, dass jedes Jahr Bäume gefällt werden mussten und sie als Kind mit Jule das Treiben immer neugierig verfolgt hatte.
    Auch Andi staunte nicht schlecht, als er die Holzvorräte sah. «Haben Sie nie daran gedacht, das Holz zu verkaufen, Frau Weidemann?», fragte er Dorothee.
    «Wenn ich ehrlich bin: nein. Ich habe dieses Holz noch nie als besonders wertvoll angesehen. Ich hatte ja keine Ahnung.» Dorothee schüttelte den Kopf.
    «Der Heidehof hat ja immer viel Wald und damit auch viel Holz gehabt», ergänzte Elli. «Das war für uns nichts Besonderes. Und auch mein Sohn hat die hier lagernden Baumstämme nicht weiter beachtet. Für ihn standen immer die Küche und die Übernachtungsgäste an erster Stelle. Der Wald und das verpachtete Land haben ihn nie besonders interessiert.»
    «Mit der Zeit ist das Holzlager also mehr oder weniger in Vergessenheit geraten.» Dorothee fuhr sich durch die Haare.
    «Na, umso besser», erwiderte Andi, «dann steht das Holz ja jetzt zur Verfügung.» Er besah sich die Rinde und die Maserung des Holzes, klopfte hier und da auf einen Stamm und holte ein kleines Messer aus seiner Tasche, mit dem er kleine Löcher bohrte. «Ich müsste das natürlich noch genauer prüfen, aber auf den ersten Blick scheint das astreine Qualität zu sein.» Er sah sich um. «Hier drin ist natürlich viel zu wenig Platz zur Verarbeitung. Aber wenn ich mich recht entsinne, steht doch nebenan der ehemalige Hühnerstall, richtig? Dort könnte man bestimmt eine Werkstatt einrichten, um das Holz zu bearbeiten und zurechtzuschneiden.»
    Volker, der die ganze Zeit über angestrengt nachgedacht hatte, fügte hinzu: «Und wenn die Holzvorräte dann schrumpfen, könnte man die Arbeiten in die Remise verlegen und den Hühnerstall für etwas anderes nutzen.»
    «Was denn?», fragte Elli.
    «Er würde sich vielleicht für einen Hofladen eignen.» Volker machte eine ausladende Handbewegung. «Ich meine, wenn man Regalböden einzieht und die Tür verbreitert …»
    «Ein Hofladen!», sagte Dorothee begeistert. «Gute Idee!» Und an Elli gewandt fügte sie hinzu: «Wir könnten deine Spezialitäten verkaufen. Holunderblütensaft und Cassislikör, zum Beispiel.»
    «Vergiss den Eierlikör nicht!» Elli fühlte sich offenbar geschmeichelt und lächelte versonnen.
    «Oder auch Erzeugnisse aus der Heide», schlug Volker vor. «Honig und Schafwolle oder so etwas.»
    Dorothee schien der Gedanke zu gefallen. «Da fällt uns bestimmt noch allerhand ein, was wir verkaufen könnten.»
    Als sie zum alten Backhaus kamen, musste Kati unweigerlich an den Rundgang mit

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