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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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einen Gegner finden.
    Ihre Berührung verschwand, als die Tür sich öffnete und Ula hereinkam.
    »Guten Morgen«, sagte sie. Sie trug Trainingskleidung und ein Handtuch um die Schultern. »Ist das Rudergerät frei?«
    »Bitte«, sagte Hardy.
    »Wo ist Paps so früh hin?«, fragte sie und setzte sich auf das Gerät.
    »Kann ich dir nicht sagen.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«
    »Falsche Frage.«
    Sie lächelte und begann zu rudern.
    »Ich überlege, ob ich nachher mal ein bisschen wandern gehe«, sagte sie. »Magst du mitkommen?«
    »Ich dachte, du bist mit dem Fest beschäftigt?«
    »Das meiste ist fertig, den Rest machen wir kurz vorher. Ihr wollt doch nicht Tage in einem dekorierten Haus verbringen. Ab Montag wird es hektisch. Kommst du mit wandern?«
    »Berge sind nicht so mein Ding. Schon gar nicht zu Fuß.«
    Sie lachte. »Was machst du dann ausgerechnet in Garmisch?«
    »Ich bin beruflich hier.«
    »Ich vergaß …« Noch immer lachte sie.
    Sein Handy läutete. Es war Silvia.
    »Entschuldige mich für den Moment«, sagte er und ging hinaus.
    ***
    »Sie leiten Ihre diversen Unternehmen, eine Arbeit, die das Zeigen von Schwäche nicht erlaubt. Sie sind der Vater eines Sohnes, der Ihnen den Respekt versagt und ernsthafte Probleme bereitet. Und Sie sind der Witwer einer geliebten Frau, die vor drei Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Und Sie wollen von mir wissen, was Ihr Problem ist.«
    Es war Burgls Blick, der ihrer Feststellung jeden Spott nahm.
    Herr Müller sah ihr in die Augen, aber nach einem Moment senkte er den Blick.
    »Nein. Ich will wissen, was ich dagegen tun kann.«
    »Das wäre der zweite Schritt vor dem ersten. Zuerst müssen Sie herausfinden, was das Problem tatsächlich ist.«
    »Sie haben es doch gerade benannt.«
    »Hab ich das? Ich habe zusammengefasst, was Sie mir gesagt haben. Und ich glaube nicht, dass das mehr ist als ein Kratzer in der Oberfläche.«
    Herrn Müllers Miene war unzufrieden. »Es ist mir klar, dass ich keine kurzfristigen Resultate von Ihnen erwarten kann. Aber leider stehe ich ein wenig unter Zeitdruck.«
    »Letztlich können Sie von mir überhaupt kein Resultat erwarten, Herr Müller. Resultate können Sie nur selber erzielen. Aber ich werde Ihnen gern dabei helfen.«
    »Ja ja …« Er sah aus dem Fenster, dann zu Boden, aber endlich hob er den Kopf und sah sie an. »Was kann ich tun? Ich muss wieder an die Arbeit. Es ist dringend. Können Sie mir was verschreiben?«
    »Nein. Erstens kann ich tatsächlich keine Medikamente verschreiben, da ich kein Arzt bin, und zweitens gibt es kein Medikament, das kurzfristig wirkt und Sie nachhaltig wieder fit macht. Natürlich gibt es Aufputschmittel, aber sie wirken auf lange Sicht kontraindikativ. Vor allem aber schwächen sie Ihre Urteilskraft, und mir scheint, dass Sie sich das nicht leisten sollten.«
    »Nein. Das kann ich mir tatsächlich nicht leisten.«
    »Was setzt Sie denn so unter Zeitdruck?«
    »Es tauchen Probleme auf, die ich im Detail hier nicht besprechen möchte. Sie erfordern Entscheidungen, die unangenehm sein können. Und müssen. Dazu muss ich in der Lage sein. Denn diese Entscheidungen werden getroffen, so oder so. Wenn ich nicht entscheide, wird es jemand anderes tun. Und das kann ich mir nicht leisten.« Er sah den Kandinsky-Druck an der Wand an und schwieg.
    Burgl ließ geduldig die Sekunden verstreichen, es wurde eine lange Minute daraus.
    »Sie hatte sich eine Seebestattung gewünscht«, sagte er endlich. »Daran habe ich mich natürlich gehalten. Jetzt habe ich nicht einmal ein Grab, zu dem ich gehen kann.«
    ***
    »Ich freu mich«, sagte Silvia Fuchs in ihr Handy. »Soll ich uns was kochen? … Oh, wie schick, da war ich lange nicht … Dann bis nachher … Ja, mein Großer. Dicker Kuss.« Sie unterbrach das Gespräch und sah Schwemmer zweifelnd an.
    »Das hat doch prima geklappt«, sagte er. Er saß auf ihrem Sofa und fühlte sich leicht unbehaglich. Zum einen, weil er noch nie in ihrem Haus gewesen war, zum anderen, weil es ein sehr inoffizielles Spiel war, das er hier mit seiner ehemaligen Sekretärin spielte. Außerdem war es noch keine neun. Vor neun war ihm sowieso nie behaglich, und dazu hatte der Al-Pacino-Film nicht bis Viertel nach eins, sondern bis Viertel vor zwei gedauert.
    »Es fühlt sich komisch an«, sagte Frau Fuchs. »Irgendwie nicht richtig.«
    »Sehen Sie es so: Er hat versucht, Sie auszunutzen. Jetzt nutzen Sie ihn aus.«
    »Ich?«
    »Na gut,

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