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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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es weniger.« Er warf ihr einen ärgerlichen Blick zu, den sie mit einem Schulterzucken quittierte.
    »Verzeihung, darf ich mich dahersetzen?«, fragte eine weibliche Stimme hinter ihm. Er drehte sich um. Das Gesicht der jungen Frau konnte er nicht erkennen, da sie direkt in der Sonne stand.
    »Ach, wir kennen uns doch«, sagte sie. »Aus der Eishalle.«
    ***
    Carlo meldete sich, nachdem Hardy es lange hatte klingeln lassen.
    »Keine Chance«, sagte Hardy. »Der Vater hat mich nicht zu ihr gelassen. Der wusste genau, warum ich da war. Er hat einfach abgelehnt.«
    »Dreck. Dann richten wir uns am besten auf Besuch ein. Hat Kustermann sich gemeldet?«
    »Bis jetzt nicht.«
    »Dem zieh ich die Eier lang. Was glaubt der eigentlich?«
    »Bleib auf dem Teppich, Carlo. Er ist nicht unser Angestellter.«
    Carlo wurde laut. »Der verdient verdammt noch mal genug an uns. Ich hab keine Lust, an meiner Haustür persönlich mit den Bullen zu verhandeln!«
    »Dann ruf halt einen anderen.«
    »Kustermann ist mein persönlicher Anwalt, und den will ich hier haben. Ist das verständlich genug?«
    »Bisher war er immer für uns da. Wenn er jetzt mal nicht erreichbar ist …«
    »Genau. Jetzt, wo es dringend ist.«
    »Hast du mit Gunther gesprochen?«, fragte Hardy.
    »Noch nicht.« Sofort klang Carlo kleinlauter. »Mach ich gleich. Wo steckst du?«
    »Im Ort«, sagte Hardy. »Ich muss noch einen Besuch machen.«
    ***
    Schwemmer schirmte die Augen gegen die Sonne ab und erkannte Cordula Unterwexler, die neben dem Tisch stand. »Ach, natürlich«, sagte er und trat unter dem Tisch auf Burgls Schuh. »Ich war neulich in der Eishalle und durfte die Künste dieser jungen Dame bewundern. Sie läuft toll. Bitte nehmen Sie Platz …«
    »Was machst du denn in der Eishalle?«, fragte Burgl. Schwemmer lächelte sie schief an und trat erneut auf ihren Schuh, bis Zettel sich räusperte und er bemerkte, dass es ihr Schuh war, auf den er trat. Cordula Unterwexler streifte ihren Rucksack ab, um sich zu setzen, was ihm Gelegenheit gab, Burgl mimisch von weiteren Nachfragen abzuhalten.
    »Ich wollte meinem Patenkind zuschauen. Aber die Kleine war gar nicht da, vorgestern«, sagte er.
    Burgl runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Sind Sie allein heroben?«, fragte er.
    »Ja. Meinen Vater konnte ich nicht motivieren.«
    »Machen Sie hier Urlaub?«, fragte Burgl.
    »Ja. Mit meinem Vater.«
    »Schon sechs Wochen, nicht wahr?«, fragte Schwemmer.
    »Was macht man denn sechs Wochen in Garmisch?«, fragte Zettel.
    »Wandern und eislaufen. Ach so, Cordula Unterwexler. Aber nennen Sie mich Ula.« Sie streckte Schwemmer die Hand hin.
    »Schwemmer, Balthasar.« Er schüttelte die Hand. Auch Burgl und Karin Zettel stellten sich vor.
    Die Bedienung brachte Schwemmers Hirschbraten, bei dessen Duft ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Burgl bekam Pfefferbeißer auf Kraut und Zettel Kasspatzn.
    »Da kann man ja neidisch werden«, sagte Cordula Unterwexler und bestellte ein Radler und ebenfalls den Hirschbraten.
    »Sie erlauben …«, sagte Schwemmer und griff nach seinem Besteck. Er hatte gerade das erste Stück Braten auf seine Gabel gespießt, als das Handy in der Brusttasche seiner Multifunktionsjacke zu läuten begann. Burgl sah ihn missbilligend an, aber er zog es mit einem Achselzucken heraus. Die Nummer kannte er nicht.
    »Rotloff«, sagte eine Männerstimme. »Sie hatten Ihre Karte dagelassen.«
    Er benötigte eine Sekunde, um den Namen einzuordnen. Es war der Vater der jungen Frau, die Ronald Unterwexler wegen Vergewaltigung angezeigt hatte. »Herr Rotloff, was kann ich für Sie tun?«
    Mit einer entschuldigenden Geste stand er auf und machte ein paar eilige Schritte aus Cordula Unterwexlers Hörweite.
    »Es ist wegen dem Foto im Tagblatt«, sagte Rotloff.
    »Äh … ich muss gestehen, dass ich das Tagblatt heut noch gar nicht in den Fingern gehabt habe …«
    »Sie wissen gar nichts davon?« Er klang empört. »Sie sind doch von der Polizei, oder?«
    »Selbstverständlich. Aber ich bin beim LKA . Wenn die Kripo hier vor Ort etwas unternimmt, bin ich da nicht immer involviert. Sagen Sie mir einfach, was los ist.«
    »Das Foto. Von dem Toten. Meine Tochter kennt ihn.«
    »Woher?«
    »Das hat sie mir nicht erzählt. Nur dass sie ihn kennt.«
    »Kann ich mit ihr reden?«
    »Nicht am Telefon.«
    »Schön. Ist sie bei Ihnen?«
    Rotloff zögerte mit der Antwort. »Sie haben mir keinen Dienstausweis gezeigt, gestern.«
    »Ich könnte mich mit ihr auf der

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