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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Almhüttenweg. Er steht auf dem Parkstreifen vor dem Stadion. Er ist nicht ausgestiegen.«
    Er hörte, dass sie die Fahrertür öffnete. »Passen Sie auf, bleiben Sie außer Sicht«, sagte Schwemmer.
    Ihr »Ja« darauf klang geduldig. »Scheint auf jemanden zu warten.«
    Schwemmer sah auf die Uhr. Es war kurz vor fünf. Schweigend warteten sie gemeinsam. Der Sekundenzeiger seiner Uhr näherte sich der Zwölf, einmal und noch einmal.
    »Da kommt jemand«, sagte Zettel. »Schwarzer Mercedes, sieht getunt aus. Kennzeichen N - GU  111.«
    Schwemmer gab die Nummer in seinen Computer ein.
    »Fahrer ist nicht zu erkennen. Grellmayer steigt aus … Er steigt in den Mercedes, auf den Beifahrersitz. Der Wagen bleibt stehen …«
    Auf dem Monitor erschien der Name des Fahrzeughalters. GUXXX GmbH & Co.  KG , Gastronomiebetriebe, Nürnberg. Geschäftsführer Gunther Unterwexler.
    Schwemmer starrte auf seinen Bildschirm und kaute auf der Unterlippe. »Haben Sie morgen Abend schon was vor?«, fragte er. »Sie könnten mich begleiten.«
    ***
    Sie liefen die Katzensteinstraße entlang und überquerten die St.-Martin-Straße zum Hammersbacher Fußweg. Bisher waren sie schweigend nebeneinanderher gejoggt.
    »Ich weiß nicht, ob das richtig war«, sagte Hardy nun.
    »Was?«, fragte Carlo.
    »Gunther zu sagen, dass Ula intelligenter ist.«
    »Ich musste ihm Bescheid stoßen. Er soll nicht denken, dass er was Besseres ist als seine Geschwister. Das tut er nämlich.«
    »Er trägt mehr Verantwortung«, sagte Hardy. »Viel mehr. Und auch nicht erst seit gestern.«
    »Ja. Aber dass er sagt, Ula läuft ihm zwischen den Beinen rum, das geht nicht. Das kann ich ihm nicht durchgehen lassen.« Er hustete.
    »Wir sollten was langsamer laufen«, sagte Hardy.
    »Nein. Es passt schon.«
    Schweigend liefen sie weiter das flache Stück bis zur Kreuzeckbahnstraße. Eine Gruppe chinesischer Wanderer kam ihnen entgegen und machte höflich Platz. Hinter dem Bahnübergang bog Hardy links ab in Richtung Aulealm. Sie querten die Zugspitzbahn, und es ging bergan.
    »Dreck«, sagte Carlo.
    »Schaffst du es? Sei ehrlich.«
    »Ja, verdammt.«
    Hardy achtete auf Carlos Atem, aber noch klang der leicht und regelmäßig.
    »Es ist kein schönes Gefühl«, sagte Carlo. »Aber ich traue Gunther nicht mehr. Er hat eigene Pläne.«
    »Könnte sein«, sagte Hardy.
    Sie mussten anhalten, um zwei entgegenkommenden Mountainbikern Platz zu machen. Carlo hob die Hände über den Kopf und atmete tief ein und aus, bis sie sich wieder in Bewegung setzten. Sein Atem ging nun hörbar. Als sie die Aulealm passierten, bemerkte Hardy seinen begehrlichen Blick zu den gut besetzten Tischen unter den Sonnenschirmen. »Das hast du dir noch nicht verdient«, sagte er.
    Carlo brummte irgendwas. Sie bogen auf den Waldweg zum Rießersee. Hier waren sie allein, und es wurde wieder flacher.
    » Was hat er gesagt?«, fragte Carlo. »›Ich bin Reagan grad erst losgeworden‹?«
    »Etwas in der Art.«
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Carlo.
    ***
    »Aber jetzt müssen sie ihn doch befragen«, sagte Burgl.
    Schwemmer stocherte lustlos in seinem Salat. »Einen Dreck werden sie tun.«
    »Aber das ist das dritte Mal, dass er in dem Fall auftaucht!«
    »Er wird es einfach abstreiten. Wer ist denn Zeuge? Karin Zettel, ausgerechnet. Du meinst doch nicht, dass sie ihr das abnehmen. Gar nichts nehmen sie der mehr ab.«
    Burgl schien der Tomatensalat genauso wenig Freude zu bereiten wie Schwemmer, obwohl das Basilikum frisch und die Soße ganz hervorragend war. »Willst du es nicht wenigstens versuchen? Bei der Isenwald?«
    »Nach dem Anpfiff vom letzten Mal? Das schenk ich mir lieber. Die rennt damit zu Hessmann. Da kann ich ihn auch direkt fragen.«
    Burgl legte ihre Gabel hin und griff nach ihrem Weinglas. »Aber irgendwas muss doch gehen«, sagte sie, ohne ihren Mann anzusehen.
    »Théo würde es sowieso nicht helfen. Selbst wenn wir Grellmayer irgendwas anhängen könnten, es hätte keine Auswirkungen auf seinen Fall.«
    Burgl nickte und sah auf ihren Teller. »Es macht so müde«, sagte sie.
    »Heh …« Schwemmer legte seine Gabel ebenfalls hin und griff nach ihrer Hand. »Ich rede morgen mit Wasl. Schließlich hat das LKA auch eine Akte Unterwexler. Vielleicht kriegen wir ihn über die Schiene dran.«
    Sie schloss die Augen und zog leicht die Nase hoch. »Ich hab … Ich hoffe, ich hab keinen Fehler gemacht«, sagte sie.
    Er hielt ihre Hand und wartete, dass sie weitersprach.
    »Ich hab

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