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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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im Bett?«, fragte Schwemmer. »Morgen ist doch Feiertag.«
    »Ich find’s ganz schön im Bett, manchmal. So friedlich.«
    Die Sanitäter hoben den Verletzten vorsichtig auf die Trage und schoben ihn in den Krankentransporter.
    »Das wird knapp«, sagte der Notarzt, als er an ihnen vorbeiging.
    »Papiere gefunden?«, fragte Schafmann.
    »Nein.« Der Arzt stieg in den Wagen, der Fahrer fuhr los.
    »Was machst du eigentlich hier?«, fragte Schafmann, als das Martinshorn verklang.
    »Komisch, das hat der Kollege Eckler mich auch schon gefragt.«
    »Und was hast du ihm geantwortet?«
    »Dass er mich mal im Mondschein besuchen kann. Sinngemäß.«
    »Und so sinkt die Zahl deiner Freunde bei der Kripo Garmisch geometrisch«, sagte Schafmann. Er stapfte in Richtung des verunglückten Wagens. Schwemmer sah sich nach Zettel um, konnte sie aber nirgends entdecken. Er folgte Schafmann.
    »Ich hab neue Informationen über den Kollegen Grellmayer«, sagte er, als er ihn erreicht hatte.
    Schafmann hielt abrupt an und sah sich schnell um, wer in der Nähe war. »Von wem? Von der Zettel? Die war doch auch hier, oder?«, zischte er halblaut.
    »Sie war privat auf dem Fest. Und ich bin hier, weil hier eine verdeckte LKA -Aktion lief.«
    »Erzähl doch keinen Schmarrn. Hessmann hat dafür gesorgt, dass man dich abzieht. Und du machst einfach weiter.«
    Schwemmer hob die Hände in einer hilflosen Geste.
    »Was hab ich denn gemacht?«
    »Du kommst mir schon wieder mit Grellmayer. Was hat er diesmal angestellt? Einen umgebracht?«
    »Was, wenn ich Ja sage?«
    Schafmann stöhnte. »Kann das sein, dass du dich bei der Zettel mit Paranoia angesteckt hast?«
    »Anton Zachl, sein Alibi im Fall Théo Dumoulin, behauptet, Grellmayer selber habe zugegeben, bei der Erschießung von Claude Grando dabei gewesen zu sein.«
    »Wem hat er das gesagt? Dir?«
    »Nein.«
    »Na toll. Und hat er vielleicht auch gesagt, wer Grando erschossen hat?«
    »Gunther Unterwexler, der Tote in dem Wagen.«
    »Na, das passt ja wunderbar. Dann fahr ich mal zu Grellmayer und verhafte ihn.«
    »Jetzt redest du Schmarrn. Aber du musst ihn doch wenigstens mal einvernehmen!«
    »Ich hab einen Chef. Genau wie du. Dein Chef sagt, lass die Finger davon, und du machst einfach weiter. Mein Chef sagt, lass die Finger davon, und ich mach einfach, was er sagt.«
    Sie starrten sich in die Augen, bis Schwemmer die Schultern sinken ließ und zu Boden sah. »Werner«, sagte er in versöhnlichem Ton. »Wir waren doch ein gutes Team. Wir hatten hundert Prozent Aufklärungsquote bei Kapitaldelikten. Aber das hatten wir nicht, weil wir immer getan haben, was man uns sagt. Du hast auch nicht immer getan, was ich dir gesagt habe. Und am Ende haben wir gewonnen. Immer.«
    »Du bist nicht mehr mein Chef. Und seitdem hab ich verdammt oft verloren.« Schafmann wandte sich zum Gehen, drehte sich aber wieder um. »Du hast ein geerbtes Haus, Balthasar«, sagte er. »Deine Frau verdient mit und erbt irgendwann mal einen Wohnblock in Murnau. Und: Du hast keine Kinder. Da würde ich auch den Querkopf geben. Ich hab drei Kinder, von denen eines zum zweiten Mal sitzen bleiben wird. Bärbel hat keine Berufsausbildung, wir leben auf vier Zimmern, weil wir den ersten Stock zur Ferienwohnung machen mussten, die Hypothek ist nicht annähernd abbezahlt, und wenn’s gut läuft, hab ich noch zwölf Jahre bis zur Pension. Was ich damit sagen will: Danke für die schöne Zeit, aber jetzt leck mich am Arsch.«
    Schwemmer sah ihm nach, wie er zu dem Autowrack ging, an dessen Beifahrertür die Feuerwehr herumschweißte, um den toten Gunther Unterwexler herauszuholen.
    Langsam, die Fäuste in die Manteltaschen gestemmt, trottete Schwemmer zu seinem Wagen und fuhr heim.
    ***
    »Es macht nichts, dass es spät ist. Komm einfach zu mir.« Silvia klang verzweifelt.
    »Es geht nicht, meine Liebe. Ich kann hier nicht weg.« Hardy saß auf seinem Bett. Das Kinn auf der Brust, rieb er sich den Nacken.
    »Dann komm ich zu dir.«
    »Nein. Das geht auch nicht.«
    »Dann seh ich dich nie wieder?«
    »›Nie‹ ist ein langes Wort«, sagte er. »Warten wir es ab.«
    »Ich liebe dich doch«, sagte sie.
    »Ja. Mach es gut.« Er beendete das Gespräch.
    Unschlüssig sah er das Handy in seiner Linken an. Schließlich wählte er die Nummer, die Carlo ihm gegeben hatte. Schon beim zweiten Freizeichen hob jemand ab. Er hatte Glück, es war nicht ihr Mann.
    »Schwemmer«, hörte er sie sagen.
    Er räusperte sich. »Hallo, Frau Schwemmer,

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