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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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gewesen zu sein. Angeblich. Beweist gar nichts. Interessiert auch keinen. Nicht mal Schafmann.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Ja. Den kannst du vergessen. Ein Opportunist, wie er im Buche steht. Ich könnte kotzen. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr mich das enttäuscht.«
    »Menschen ändern ihr Handeln mit den Bedingungen«, sagte sie. »Der eine mehr, der andere weniger.«
    »Hört hört«, sagte Schwemmer und schenkte sich nach.
    Sie hielt ihm ebenfalls ihr Glas hin. »Ich hab Ärger mit Ferdi. Wegen der Sache mit Théo und dem Journalisten. Er fühlt sich hintergangen und will mir die Praxisgemeinschaft kündigen. Der schmeißt mich raus.«
    »Gott sei Dank«, sagte Schwemmer. »Dann machst du eben eine eigene auf. Ich bin froh, dass du den los bist.«
    »Schön ist das trotzdem nicht.«
    »Nein. Natürlich nicht.« Sie tranken.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich eine eigene Praxis will.«
    Er lachte traurig. »So hat jeder sein Päckchen zu tragen.«
    Burgl stand auf. Sie trat hinter seinen Stuhl und legte die Arme um ihn.
    »Ich mag nimmer«, flüsterte er mit geschlossenen Augen. »All dieser Mist …«
    »Komm«, sagte sie in sein Ohr. »Lass uns zu Bett gehen. Wir reden morgen.«

ELF
    Aus dem Erdgeschoss drang Gepolter herauf. Im Kaminzimmer wurden die Möbel wieder aufgestellt.
    »Der Arzt wollte ihn sofort operieren, aber Reagan hat sich geweigert«, sagte Ula. »Er sagt, er traut ihm nicht, weil Gunther ihn bezahlt. Ich hab ihn nach Augsburg gebracht. Rashid, den ihr mir mitgegeben habt, wollte er auch nicht bei sich haben, aber das hab ich ihm nicht durchgehen lassen.«
    »Okay«, sagte Hardy. »Mehr können wir im Moment nicht tun.«
    »Wie geht es weiter?«, fragte Ula.
    »Wir haben nachher ein Gespräch mit einem potenziellen Partner. Marshall Stevens aus Frankfurt. Wir wissen noch nicht, was er uns anbieten wird.« Er wandte sich an Carlo. »Soll Ula dabei sein?«
    Carlo antwortete nicht. Er saß hinter seinem Schreibtisch und starrte zu Boden. Er sah furchtbar aus. »Ja«, rang er sich endlich ab. »Und du auch.«
    In Hardys Jackentasche vibrierte das Handy. Das Display zeigte Stevens’ Nummer. »Das ist er«, sagte Hardy, bevor er sich meldete.
    »Neuer Zeitplan«, sagte Stevens. »Ich komm früher. Um zehn.«
    »Moment«, sagte Hardy und schaltete das Gerät stumm. »Er will früher kommen. Wenn du deinen Termin hast.«
    »Okay«, sagte Carlo nur, ohne aufzusehen.
    Hardy schaltete das Mikro wieder an. »Wir sind hier«, sagte er.
    Stevens knurrte noch ein » Alright « und beendete das Gespräch.
    »Ich kann sie noch mal anrufen. Vielleicht kann sie später«, sagte Hardy.
    »Nein«, sagte Carlo.
    »Wen?«, fragte Ula.
    »Dann gehst du nicht hin?«, fragte Hardy.
    »Was für ein Termin ist das denn?«, fragte Ula.
    »Das musst du nicht wissen«, sagte Hardy.
    »Was spielt das noch für eine Rolle?« Carlo sah ihn an. »Doch, ich werde hingehen. Und ihr verhandelt mit Stevens.«
    »Was für ein Termin?«, insistierte Ula.
    »Ich geh zu so einer Psychotante«, sagte Carlo. »Dein Vater ist nicht ganz auf der Höhe.«
    »Du willst nicht dabei sein?«, fragte Hardy. »Ist dir klar, was das bedeutet? Stevens wird das nicht für sich behalten. Wen soll er für den Chef halten? Mich etwa?«
    »Nein. Ula.«
    »Das geht nicht«, sagte Hardy. »Jemand wie Stevens wird das nicht ernst nehmen.«
    »Marshall ist ein alter Mann«, sagte Carlo. »Genau wie ich. Wenn er so etwas nicht ernst nimmt, wird es ihn ebenso erwischen, wie es mich erwischt hat. Und wenn ich dabei wäre … Er kennt mich nicht besonders gut, aber ich weiß: Mich würde er auch nicht für den Chef halten. Nicht heute.«
    »Vater …« Ula ging um den Schreibtisch herum und kniete sich neben seinem Stuhl auf den Boden. Sie legte den Kopf auf seine Oberschenkel. »Wenn du Hilfe brauchst und sie dir holst, ist das doch völlig in Ordnung. Aber ich? Ob ich überhaupt helfen kann …  Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll«, sagte sie leise.
    »Hardy wird bei dir sein«, sagte Carlo. »Und schwächer als ich im Moment kannst du nicht sein. Und jetzt lasst mich bitte alleine.«
    ***
    Als er in die Küche kam, war Burgl schon weg. Ein Post-it klebte an der Thermoskanne. »Bin 11   :   30 wieder da. XXX B .« stand darauf. Die Kanne war noch fast voll. Nachdem er zwei Semmeln vertilgt hatte, ging Schwemmer mit seinem Kaffeebecher ins Wohnzimmer. Er legte seinen Notizblock auf den Sofatisch und setzte sich.
    »Gunther → Claude

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