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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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aber die kam nicht.
    »Und wo haben Sie vorher gewohnt?«
    »Wunsiedel.«
    »Wunsiedel … Da ist Jean Paul geboren, oder?«
    Sie schnaufte verächtlich. »Rudolf Heß war da begraben«, sagte sie.
    »War?«
    »Den haben sie ins Meer geworfen.«
    »Ach was …«
    »Denen war zu viel los an dem Grab.«
    »Verstehe … Was ist das für ein Verlag, der hier residiert?«
    »Das ist meiner.«
    »Und was verlegen Sie so?«
    »Bücher.«
    »Wofür steht denn NSL ?«
    Sie zögerte kurz, bevor sie antwortete. »Das sind die Initialen des Gründers. Nikolaus Siegfried Lasthammer. Ich hab den Verlag übernommen.«
    »Aha? Und was für Bücher verlegen Sie?«
    »Sachbücher.«
    »Kann man davon leben?«
    Sie zuckte die Schultern.
    Schwemmer wandte den Kopf und sah zu dem Mercedes. »Ist das Ihrer?«
    »Ja.« Sie kniff die Lippen zusammen.
    »Respekt«, sagte Schwemmer.
    »Ist geleast.«
    »Verstehe«, sagte Schwemmer. »Das ist bestimmt nicht einfach hier, nach dem Tod Ihres Herrn Vaters.«
    »Davor war es auch nicht einfach«, erhielt er zur Antwort.
    »Haben Sie die Unterlagen Ihres Vaters gesichtet?«
    »Musste ich ja wohl.«
    »Sind Sie da auf Einnahmen gestoßen, die nicht erklärbar waren?«
    Sie lachte schrill auf. »Nein, ich bin nur auf Ausgaben gestoßen, die unerklärbar waren.«
    »Was waren das für Ausgaben?«
    »Wenn ich das wüsste, wären sie nicht unerklärbar.«
    »Hatte Ihr Herr Vater ein Büro? Oder ein Arbeitszimmer?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich würde mich da gerne mal umschauen. Und die Bücher mal ausleihen.«
    Ihr Kinn schob sich vor. »Kommt nicht in Frage.«
    »Warum nicht?«
    »Die gehen keinen was an.«
    »Das stimmt bei Geschäftsbüchern ja nun nicht, das wissen Sie?«
    »Das sind meine. Die geb ich nicht raus.«
    »Ist das schon klar, dass das Ihre sind? Gab’s ein Testament?«
    »Nein, gab es nicht.«
    »Dann gehören Sie doch zumindest auch Ihrer Mutter.«
    »Fragen Sie sie. Ihre Hälfte können Sie von mir aus haben.«
    »Dann, nehm ich mal an, lassen Sie mich nicht in das Arbeitszimmer.«
    »Natürlich nicht.«
    »Frau Morgenbraun, warum sind Sie so unkooperativ?«
    »Weil ich mich nicht zwingen lasse. Von niemandem.«
    Schwemmer nickte. »Wie Sie meinen.«
    Er drehte sich um und ging zu seinem Wagen. Sein Blick fiel auf das Nummernschild des Mercedes. GAP - HM  88. Achtundachtzig, dachte er und beschloss, sich den NSL -Verlag mal im Internet anzuschauen.
    ***
    »Magst du auch einen?« Carlo stand an der Hausbar im Kaminzimmer, in der Hand eine Flasche Courvoisier  XO .
    Hardy winkte ab.
    »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich mir einen genehmige.« Carlo schenkte einen Doppelten in einen Schwenker.
    Hardy zuckte die Achseln. »Würde es was nützen?«
    Carlo drehte sich zu ihm um. »Soll das heißen, du hast was dagegen?«
    »Ich weiß nur, dass du in Form sein solltest. Wenn ein Drink dir da hilft, soll es mir recht sein.«
    Carlo sah zweifelnd das Glas in seiner Hand an, bevor er sich in einen der Sessel sinken ließ. »Ich denke, einer wird mir guttun.« Er trank sein Glas leer und knallte es entschieden auf den Tisch. »Wieso muss ich in Form sein?«, fragte er dann und sah Hardy offen an. »Probleme?«
    »Es gibt zwei Sachen, von denen ich noch nicht weiß, ob sie Probleme sind.«
    »Reagan?«
    »Auch. Er hatte Ärger mit den Bullen. Anzeige wegen Vergewaltigung. Ist aber zurückgezogen worden.«
    »Was?« Carlo fuhr hoch und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Wieso erfahre ich das von dir? Wo steckt er?«
    »In München. Er wollte es dir gestern sagen, aber Ula hat ihn nicht zu dir gelassen.«
    »Verdammt …«
    Hardy bemerkte, dass Carlos Hand nach dem Cognacschwenker tastete. Carlo bemerkte es auch und legte die Rechte wieder auf die Sessellehne. »Warum wurde die Anzeige zurückgezogen?«, fragte er.
    »Weiß ich nicht. Claude hat mit dem Mädchen gesprochen.«
    »Welcher von denen ist Claude?«
    »Der mit den Locken.«
    »Und?«
    »Claude ist weg. Reagan weiß nicht, wo er ist.«
    »Wissen wir, wer das Mädchen ist?«
    »Ich nehme an, Reagan weiß es.«
    Carlo grunzte und rieb sich die Augen. »Ich frag mich, woher der Junge das hat.«
    »Er ist ja nicht gerade auf dem Ponyhof aufgewachsen«, sagte Hardy. »Unsere Leute sind Türsteher. Dir ist doch klar, was das für Typen sind. Solche Jungs kennt er, seit er sechs ist.«
    »Aber Vergewaltigung haben wir noch nie jemandem durchgehen lassen. Noch nie!« Carlo schloss die Augen. »Es kotzt

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