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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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würde.
    Lächelnd blickte er auf Keks, die neugierig an einem der Müllsäcke schnupperte. »Was meinst du?«, fragte er. Der Hund hob aufmerksam den Kopf. »Ob wir mal bei Fionas Praxis vorbeischauen sollen?«
    Ja, von mir aus. Aber bitte nur, wenn ich nicht wieder
gestochen werden soll!
    »Wir könnten versuchen, sie zu einem Spaziergang zu überreden.«
    Spaziergang klingt toll! Ich müsste nämlich mal wieder
raus   …
    »Vielleicht geht sie auch mit uns essen.«
    Essen ist noch besser. Fiona hat immer so leckere Hundekuchen. Gehen wir gleich los?
    »Weißt du was, Keks, am besten hole ich rasch meinen Mantel, und wir gehen sofort los. In einer Viertelstunde schließt Fiona ihre Praxis. Wenn wir uns beeilen, erwischen wir sie noch.« Michael blickte noch einmal auf die Müllsäcke«entschied sich jedoch, sie erst später hinauszubringen. Seit Fionas Besuch waren drei Tage vergangen. Da sie sich nicht mehr gemeldet hatte, ging er davon aus, dass er den nächsten Schritt tun musste. Sie hatte vor Linda die Flucht ergriffen, das war ihm klar, und es ärgerte ihn. Es schmeckte ihm nicht, dass seine beste Freundin aus Kindertagen sich in Anwesenheit seiner – ja, was? Fast-Verlobten? – unwohl fühlte. Dabei wusste er nicht recht, was ihm mehr widerstrebte – Fionas Rückzug oder der Gedanke an die bevorstehende Verlobung. War er tatsächlich so unfähig zu Bindungen, wie es ihm bereits vorgeworfen worden war? Sollte er sich in diesem Fall nicht lieber von Fiona fernhalten? Sie gefiel ihm; er kannte die Anzeichen für ein Interesse seinerseits, das über das an einer platonischen Bekanntschaft hinausging. Wäre er romantischer veranlagt, hätte er sich einreden können, dass er nur auf sie gewartet hatte. Aber das war Unsinn, oder nicht?
    Fest stand, dass sie ihm wichtig war. Er würde nichts tun, was ihre Freundschaft, falls sie sich wieder entwickeln würde, gefährdete. Aber wiedersehen wollte er sie auf jeden Fall. Entschlossen schnappte er sich die Hundeleine und legte Keks ihr neues Geschirr an. Dann warf er sich seinen schwarzen Wollmantel über, griff nach Schal und Schlüsseln und machte sich mit seiner neuen vierbeinigen Freundin auf den Weg in die Rosenstraße.
     
    »Ich gehe dann mal nach Hause!«, rief Inge und zog ihre Jacke an. »Bis Montag!«
    Fiona kam aus ihrem kleinen Büro. »Ja, mach’s gut. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.«
    »Vor allem eines ohne Notfälle«, stimmte Inge lachend zu. »Ich würde dich ja gerne zu einem Gang über den Weihnachtsmarkt einladen.«
    Zögernd schüttelte Fiona den Kopf. »Nein, lieber nicht. Ich bin nicht in der Stimmung für Glühwein und Weihnachtsmusik.«
    »Du igelst dich ein«, stellte Inge kopfschüttelnd fest. »Das ist nicht gut.« Sie hielt inne. »Michael Sahler wirst du dort auch bestimmt nicht über den Weg laufen. Ein Mann wie er geht nicht auf Weihnachtsmärkte, es sei denn, sie befinden sich in New York oder so.«
    »Das hat doch nichts mit Michael zu tun!«, rief Fiona etwas zu rasch und wurde rot.
    Inge legte den Kopf schräg. »Nein, bestimmt nicht.« Sie schmunzelte. »Hast du ihm inzwischen von deiner Rezeptur erzählt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Fiona seufzte und gestikulierte leicht gereizt. »Ich kann das nicht. Er   … Wir haben uns gerade erst wiedergetroffen. Wie sieht das denn aus, wenn ich ihm gleich mit meiner Idee komme? Da muss er doch glauben   … Nein, ich lasse es lieber.«
    »Dir liegt etwas an ihm.« Inge wandte sich von der Tür ab und trat ein paar Schritte auf Fiona zu.
    »Na ja, sicher.« Fiona wand sich. »Wir waren als Kinder wirklich gute Freunde, haben praktisch zusammengeklebt wie siamesische Zwillinge. Das ist zwar lange her, aber solche Erinnerungen verbinden ja doch irgendwie.«
    »Mhm.« Das Schmunzeln auf Inges Lippen vertiefte sich zu einem Lächeln. »Und es schadet auch nicht, dass er extrem gut aussieht.«
    »Inge!«
    »Was denn, willst du mir etwa sagen, dass er dir nicht gefällt? Dann müsste ich aber schon sehr an deiner Sehkraft zweifeln. Oder an deinem Geschmack.«
    »Er weiß, wie gut er aussieht«, antwortete Fiona nun noch gereizter.
    »Und das stört dich?«
    »Einen Mann wie ihn hat man niemals allein, sagt man nicht so?«
    Inge lachte. »Das setzt erst mal voraus, dass man ihn überhaupt gerne haben möchte.«
    »Ich   … ähm   … «
    »Aha!« Inge zwinkerte ihr zu und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Also Sandkastenfreundschaft hin oder her – ich würde es an deiner

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