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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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auf den Weihnachtsmarkt.«
    »Aber ich sagte doch   … «
    »Keine Widerrede. Vielleicht treffen wir ein paar alte Bekannte.«
    »Niemand wird sich mehr an mich erinnern.« Fiona zögerte, holte jedoch ihren blauen Wintermantel aus dem Büro und zog ihn über. Sorgsam verknotete sie den cremefarbenen Wollschal. Dann zog sie die passenden Handschuhe aus den Taschen und streifte sie über.
    »Und wenn schon. Dann lernen sie dich eben wieder kennen.« Da sie noch die Tür abschließen musste, ging er ihr voran nach draußen. Gerne hätte er ihr seinen Arm angeboten, doch sie schien mit Bedacht auf Abstand zu ihm zu gehen, also ließ er es zunächst dabei bewenden. Zumindest protestierte sie nicht weiter, als er die Führung übernahm und in Richtung Innenstadt ging. Dort befand sich auf dem großen Marktplatz der Weihnachtsmarkt.
    Schon von weitem sah man die unzähligen Lichter blinken. Weihnachtliche Musik lag in der Luft, und je näher sie dem Gelände kamen, desto intensiver wurden die herrlichen Gerüche von gebrannten Mandeln, Waffeln, Bratwurst und Reibekuchen.
    Nebeneinander durchquerten sie den großen Torbogen aus Tannengrün. Linker Hand war ein großes altes Karussell aufgebaut, auf dem bereits etliche Generationen von Kindern gefahren waren. Fiona blieb stehen und betrachtete es, einen wehmütigen Ausdruck in den Augen.
    Michael sah sie von der Seite an. »Stimmt etwas nicht?«
    »Was?« Sie schrak zusammen. »Oh, nein, es ist nichts. Ich habe mich nur gerade daran erinnert, wie gerne wir mit diesem Karussell gefahren sind. Immer nebeneinander, und dann haben wir so getan, als würden wir ein Wettreiten auf den Holzpferden machen. Bloß, dass wir immer gleichzeitig ins Ziel kamen.«
    Michael lachte. »Stimmt, das waren noch Zeiten, was? Magst du eine Runde drehen – um der alten Erinnerungen willen? Ich kann Klaus fragen, ob er uns eine Extrarunde fahren lässt.« Schon setzte er sich in Bewegung, um den Besitzer des Karussells ausfindig zu machen. Doch da spürte er Fionas Hand auf seinem Arm.
    »Nein, Michael, warte! Das kannst du doch nicht machen!«
    »Kann ich nicht?« Er grinste.
    Sie schüttelte vehement den Kopf. »Wir sind doch viel zu groß für das Karussell. Und zu alt.«
    »Am Stock gehen wir aber noch nicht.« Er zwinkerte ihr zu. »Na, vielleicht muss ich dich auch erst mit ein paar Gläsern Glühwein abfüllen.«
    Fiona kniff die Augen zusammen, doch dann lachte sie plötzlich hell auf. »Du willst mich abfüllen? Kommt ja gar nicht in Frage!«
    »Das werden wir ja sehen!«, erwiderte er, froh, dass sie endlich auf seinen lockeren Tonfall einging. »Aber ich werde mal nicht so ein. Du darfst dir zuerst eine kleine Grundlage verschaffen und etwas essen.«
    »Ach, das ist aber sehr freundlich von dir.«
    »Ja, nicht wahr?«
    Sie lächelten einander an und setzten sich wieder in Bewegung. Da der Abend noch jung war, herrschte noch nicht zu viel Betrieb. Dennoch nickte Michael hier und da einem bekannten Gesicht zu. Bis sie die Hälfte des Platzes überquert hatten, wurde ihm bewusst, dass er tatsächlich mehr Menschen kannte, als er gedacht hatte. Einige von ihnen schienen äußerst überrascht, ihn hier zu sehen. Er versuchte sich zu erinnern, wann er zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt gewesen war. Genau konnte er es nicht mehr sagen – es musste schon viele Jahre her sein. KeinWunder, dass sein Auftauchen hier für Getuschel sorgte. Noch dazu, da er sich nicht in Begleitung von Linda befand. Er hörte es geradezu in der Gerüchteküche brodeln. Aber davon würde er sich die Laune nicht verderben lassen. Sein Gefühl sagte ihm, dass er sich viel zu lange von allem ferngehalten hatte, was ihm früher einmal Spaß gemacht hatte oder ihm wichtig gewesen war.
    »Da brat mir doch einer ’nen Elch!«, rief plötzlich eine weibliche Stimme. »Das kann doch nicht sein, oder? Seid ihr das wirklich? Micha und Fiona, das teuflische Duo?« Eine attraktive Frau mit schulterlangem kastanienbraunem Haar schoss auf Michael und Fiona zu und brachte sie dazu stehenzubleiben.
    Michael runzelte kurz die Stirn, um ihr Gesicht einzuordnen, dann lachte er auf. »Tessa Lamberti, bist du das? Himmel, fast hätte ich dich nicht erkannt! Gut siehst du aus!«
    »Winkmann bitte«, sagte sie und drehte sich kurz in Richtung eines der Marktstände. »Tom, komm mal her und sieh dir an, wer mir gerade über den Weg gelaufen ist!«
    Ein hochgewachsener sportlicher Mann mit langen blonden Locken, die er im Nacken zu einem

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