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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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gebärdete sich wie wild, umtänzelte ihn, sprang an ihm hoch, jaulte und winselte, leckte ihm über die Hände.
    »Na, na, was ist denn mit dir los?«, fragte er lachend. »Man könnte meinen, ich sei auf einer sechsmonatigen Nordpolexpedition gewesen.«
    Michael, endlich bin ich bei dir. Jetzt ist alles wieder gut.
Nein, nicht alles. Fiona ist traurig. Ich weiß nicht, warum,
aber du kannst das bestimmt wieder ins Lot bringen, nicht
wahr? Hach, wie freue ich mich, dass ich wieder bei dir
bin.
    »Frau Kreuzbacher bat mich, den Hund zu Ihnen heraufzubringen«, sagte Frau Ruge lächelnd und rückte ihre modische rote Brille zurecht, die farblich zu ihrem Haar passte. »Sie kommt mit Keks irgendwie nicht so gut aus, wie es scheint.«
    »Frau Kreuzbacher? Keks war doch bei Fiona, oder etwa nicht?« Irritiert blickte Michael auf.
    Frau Ruge nickte. »Ja, natürlich, aber Frau Dr.   Maier war vorhin hier und hat den Hund unten abgegeben. Ach ja,und den Vertrag. Den hat Frau Kreuzbacher gleich an sich genommen, um ihn weiterzuleiten.«
    »Den Vertrag?« Michael verstand nur Bahnhof. »Was für einen Vertrag?«
    »Das weiß ich nicht«, gab die Empfangsdame zu. »Aber Frau Dr.   Maier wirkte, na ja, ein wenig aufgebracht.«
    »Warum haben Sie mir nicht Bescheid gegeben, dass sie da ist?«, wollte er wissen.
    Frau Ruge hob die Schultern. »Weil sie das nicht wollte. Sie schien es eilig zu haben, deshalb   … «
    »Schon gut, schon gut. Gehen Sie bitte wieder an Ihren Arbeitsplatz, Frau Ruge. Danke, dass Sie Keks heraufgebracht haben.«
    »Gern geschehen. Sie ist so eine Süße!« Ehe sie das Büro verließ, streichelte sie Keks noch einmal kurz über den Kopf.
    Kaum war sie fort, griff Michael nach dem Telefon und wählte eine Nummer im Kurzwahlspeicher. »Linda? Kann ich dich kurz sprechen? Ja, sofort.«
     
    Linda hatte gerade ihr Büro neben dem Labor betreten, als Michaels Anruf sie erreichte. Sie legte den Umschlag mit dem Vertrag in den Ablagekorb für die Sekretärin und gab ihr den Auftrag, dessen Inhalt so bald wie möglich hinauf zum Seniorchef zu bringen. Auf dem Weg zu Michaels Arbeitszimmer machte sie noch einen kurzen Halt in der Vertrags- und Abrechnungsabteilung und veranlasste die Zahlung des vereinbarten Geldbetrages an Fiona. Eigentlich war das nicht ihre Aufgabe, aber Georg Sahler hatte ihr weitgehend freie Hand gelassen, deshalb sah sie nicht ein, ihn mit solchen Kleinigkeiten zu behelligen.
     
    Michaels ungutes Gefühl wurde durch seine Ungeduld noch verstärkt. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis Lindaendlich bei ihm auftauchte. Sie schien bestens gelaunt zu sein, und das brachte ihn nur noch mehr auf. »Kannst du mir sagen, was hier vorgeht?«, herrschte er sie an, ohne sie zu begrüßen.
    Linda hob erstaunt die Augenbrauen. »Was meinst du denn?« Sie warf einen nervösen Blick auf Keks, die von ihrem Kissen aufgesprungen war und sie anknurrte.
    Michael folgte ihrem Blick. »Keks, sei ruhig und sitz!«
    Na gut, weil du es so willst. Aber ich mag Linda nicht.
Sie stinkt nach Parfüm – und sie war gemein zu Fiona. Sie
soll wieder gehen.
    »Ich spreche von Fiona. Was ist mit ihr?«
    Linda tat noch immer unschuldig. »Was soll mit ihr sein? Ach, du meinst, weil sie heute früh da war und den Hund gebracht hat? Das war doch sehr freundlich. Dann musst du dich nicht bemühen. Sie hat übrigens auch den Vertrag unterschrieben zurückgebracht, den du hast aufsetzen lassen.«
    »Sie hat den Vertrag schon unterschrieben?«, fragte Michael verblüfft. »Ich habe ihn ihr doch noch gar nicht gegeben – nur einen Vorentwurf.«
    »Dein Vater fand, man müsse nicht unnötig Zeit verlieren«, erklärte Linda. »Deshalb hat er sich darum gekümmert.«
    »Und weshalb sagt mir das niemand?«
    »Du warst doch so beschäftigt mit der Tagung. Wir sind noch nicht dazu gekommen, dir Bescheid zu sagen, das ist alles.«
    Michael schüttelte verärgert den Kopf. »Zukünftig will ich über solche Dinge sofort informiert werden, egal, wie beschäftigt ich bin. Warum ist Fiona nicht mit dem Vertrag zu mir gekommen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Sie schien nicht sehr erpichtdarauf zu sein, dich zu sehen. Nimmt wahrscheinlich lieber das Geld und macht sich eine schöne Zeit. Habe ich ja gleich gesagt.«
    »Wie bitte?« Michael fuhr von seinem Stuhl auf.
    Keks fiepte erschrocken und versteckte sich hinter dem beleuchteten Plastikweihnachtsmann in der Zimmerecke.
    »Was soll das heißen?«
    Mit einem süffisanten Lächeln

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