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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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feststellen konnte, ob sich im Haus irgendetwas bewegte. Ich hörte Schritte auf dem Boden über mir. Sie waren leise, aber ich konnte sie hören. Die Hausangestellte war noch immer bei der Arbeit. Hätte es sich bei den Schritten um die des amerikanischen Leibwächters oder die meiner Zielperson gehandelt, wären sie lauter gewesen.
    Ich ging den Rest meines Plans noch einmal in Gedanken durch. Ich würde im Schrank warten, bis meine Zielperson und der Leibwächter nach Hause kamen. Irgendwann zwischen ihrem Eintreffen und dem Zeitpunkt, wenn sie den Nachtsensor einschalteten, würde ich in Aktion treten müssen. Normalerweise schalteten sie den Sensor ein, bevor sie ins Bett gingen. Dieser Sensor löste einen Alarm aus, sobald er irgendeine Bewegung registrierte. Wenn ich nicht vorher handelte, saß ich im Schrank in der Falle. Also musste ich mich nach oben begeben, bevor der Bodyguard ihn einschaltete. Die Schlafzimmer lagen im ersten Stock. Dort würden die Morde stattfinden. Wenn man am oberen Ende der Treppe ankam, befand sich links das Bibliothekszimmer, und rechts ging es zu den Schlafzimmern. Mein Plan war, zuerst den Bodyguard auszuschalten. Dafür brauchte ich die Pistole. Ich würde ihn beim Betreten des Zimmers töten, damit ich mir beim Verlassen keine Sorgen mehr um ihn zu machen brauchte. Eigentlich sollte es ganz leicht sein: die Zimmertür des Leibwächters öffnen, bevor er irgendetwas bemerkt, ihm zwei Kugeln verpassen und dann weiter zur Zielperson selbst.
    Pünktlich um halb acht kamen meine Zielperson und der Leibwächter nach Hause. Von meinem Versteck im Schrank hörte ich direkt über mir Schritte. Stimmen hörte ich keine, ich konnte allerdings drei verschiedene Schritte ausmachen. Aus dem Trio von Schritten wurde recht bald ein Duett, als die Hausangestellte Feierabend machte. Solange ich die Schritte über mir hören konnte, war ich in der Lage zu verfolgen, in welchen Zimmern sich meine Zielperson und der Bodyguard aufhielten. Darüber hinaus konnte ich bestimmen, was sie gerade taten, indem ich auf die Uhr sah und die Zeiten mit ihrem üblichen Tagesablauf verglich. Meine Zielperson war wie ein Roboter und wich überhaupt nicht von ihrem Abendprogramm ab. Der Leibwächter hielt sich weniger streng an eine bestimmte Reihenfolge. Er ging irgendwann einmal nach oben, um das Videomaterial der Überwachungskameras zu sichten, aber abgesehen davon war ich in der Lage, seinen Schritten zu folgen und mich in Sicherheit zu fühlen. Trotzdem bereitete ich mich für den Fall, dass die Überwachungskameras irgendetwas aufgezeichnet hatten, auf eine Hausdurchsuchung vor und setzte mich aufrecht, an die Rückwand des Schrankes gelehnt, hin, die Pistole auf die Schranktür gerichtet und bereit, den Abzug zu betätigen. Die Durchsuchung fand nicht statt. Als sich meine Zielperson nach dem Abendessen in ihr Arbeitszimmer zurückzog, setzte sich der Leibwächter vor den Fernseher.
    Gegen zehn Uhr abends verschwanden die Schritte beider schließlich die Treppe hinauf. Damit wurde es Zeit für mich, die zweite Phase meines Plans einzuläuten. Ich aß meinen letzten Energieriegel und trank den Rest meines Mineralwassers. Dann holte ich die Skimaske aus dem Rucksack und streifte sie mir über. Die Maske war für meine Flucht erforderlich. Sobald ich den Job erledigt hatte, wollte ich den Kameras zum Trotz einfach zur Haustür hinausmarschieren.
    Ich warf mir den Rucksack über die Schultern und drückte die Schranktüren auf. Im Fitnessraum war es beinahe genauso dunkel wie im Schrank. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wo die Geräte standen, um nicht versehentlich gegen eines davon zu stoßen. Ich sah gerade genug, um mir den Weg durch die Dunkelheit bahnen zu können. Ich ging langsam zur Treppe, die ins Erdgeschoss führte, und erklomm die Stufen. Oben angekommen drehte ich mich, die Pistole mit beiden Händen vor mir haltend, nach allen Seiten. Da ich niemals offiziell im Umgang mit Schusswaffen geschult worden war, bewegte ich mich, wie ich es bei Schauspielern in Fernseh-Krimiserien beobachtet hatte, und ging in dem dunklen Haus rasch um die Ecken, wobei ich die Pistole mit ausgestreckten Armen vor mir hielt.
    Als ich am Fuß der zweiten Treppe ankam, sah ich Licht unter den beiden Schlafzimmertüren hervorscheinen, das die Dunkelheit durchschnitt. Meine Zielperson und der Leibwächter waren noch wach. Ich lauschte. Aus dem Zimmer meiner Zielperson drang kein Laut an mein Ohr. Der Bodyguard

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