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Der Hintermann

Der Hintermann

Titel: Der Hintermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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geschmackvoll gedimmt. An dem polierten Mahagonitisch saßen die Mitglieder von Gabriels Team, die sich zu diesem Anlass ebenfalls fein gemacht hatten. Sogar Gabriel trug heute einen Anzug, allerdings ohne Krawatte. Er saß am Kopfende des Tischs und hatte Adrian Carter und Graham Seymour rechts und Ari Schamron und Uzi Navot links neben sich. Schamron beobachtete Nadia aufmerksam, als sie sich neben Sarah setzte, die diesmal mit Brille und schwarzer Perücke fast nicht wiederzuerkennen war.
    Jossi, der weiter Thomas Fowler spielte, stellte Nadia al-Bakari die Anwesenden lebhaft und unter falschen Namen vor. Das war eine reine Formalität, der Raum war schalldicht und abhörsicher. Deshalb hatte Gabriel gar keine Bedenken, ein von der NSA abgehörtes und ins Englische übertragenes Telefongespräch abzuspielen. Es war vor fünf Tagen um 10.36   Uhr MEZ geführt worden. Die erste Stimme gehörte Samir Abbas von der TransArabian Bank in Zürich.
    »Der Partner hat leider einen sehr vollen Terminkalender. In absehbarer Zukunft ist dies sein einzig möglicher Termin.«
    »Bis wann braucht er eine Antwort?«
    »Sofort, fürchte ich.«
    »Welche Zeit schlägt er vor?«
    »Einundzwanzig Uhr.«
    »Mein Sicherheitsdienst wird keine terminlichen Verschiebungen zulassen.«
    »Der Partner versichert mir, dass es garantiert keine geben wird.«
    »Dann richten Sie ihm bitte aus, dass ich am kommenden Donnerstag um einundzwanzig Uhr im Burj bin. Und sagen Sie ihm, dass er pünktlich sein soll. Ich investiere kein Geld bei Leuten, die zu Besprechungen zu spät kommen.«
    Gabriel drückte die Stopptaste an der Fernbedienung und sah zu Nadia al-Bakari hinüber. »Ich möchte diese Besprechung damit beginnen, dass ich Ihnen danke. Indem Sie zu Abbas’ Vorschlag Ja gesagt haben, haben Sie uns kostbare Zeit verschafft, die wir dringend brauchten, um unsere nächsten Züge vorzubereiten. Wir sind alle sehr beeindruckt, Nadia. Für eine Amateurin haben Sie sich bemerkenswert gut aus der Affäre gezogen.«
    »Ich lebe schon sehr lange in zwei Welten, Mr.   Allon. In diesem Sinn bin ich keine Amateurin mehr.« Sie sah sich am Tisch um, bevor sie weitersprach. »Mir fällt auf, dass Ihr Team sich seit unserem letzten Treffen vergrößert hat.«
    »Dies hier ist leider nur der Teil, der auf Tournee ist.«
    »Dann gibt es anderswo noch mehr Leute?«
    »Jede Menge«, sagte Gabriel. »Und in diesem Augenblick zerbrechen viele von ihnen sich wegen einer ganz bestimmten Frage den Kopf.«
    »Und die wäre?«
    »Ob wir Ihnen wirklich gestatten sollen, nach Dubai zu fliegen, oder ob es besser wäre, Sie zu bitten, Abbas zurückzurufen und ihm zu erklären, Sie müssten wegen dringender anderer Termine absagen.«
    »Warum sollte ich das behaupten?«
    »Diese Frage versuche ich gleich zu beantworten«, sagte Gabriel. »Aber zuvor hören Sie sich bitte eine weitere Aufzeichnung an.«
    Er griff nach der Fernbedienung und drückte auf Play.

52
    T HE C ITY , L ONDON
    »Wie heißt er?«
    »Das sage ich Ihnen lieber nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es unwichtig ist. Und dieses Wissen würde Sie nur gefährden.«
    »Sie denken an alles.«
    »Wir versuchen es zumindest, aber manchmal machen auch wir Fehler.«
    Sie wollte die Aufnahme noch mal hören. Gabriel drückte erneut auf Play.
    »Ich finde, er klingt wie ein Jordanier«, sagte Nadia, während sie aufmerksam zuhörte.
    »Er ist ein Jordanier.« Gabriel hielt die Wiedergabe an. »Und er ist außerdem einer der brutalsten Terroristen, mit denen wir’s jemals zu tun gehabt haben. Wir verdächtigen ihn seit einiger Zeit, zu Raschid al-Husseinis Netzwerk zu gehören. Inzwischen wissen wir’s sicher.«
    »Woher?«
    »Auf gleiche Weise wie Sie wissen, dass er ein Jordanier ist.«
    »Aufgrund des Klangs seiner Stimme?«
    Gabriel nickte. »Leider kennen wir sie nur allzu gut. Wir haben sie gehört, als er Schahids entsandt hat, um Bombenanschläge auf Busse und Cafés in Jerusalem und Tel Aviv verüben zu lassen. Und unsere amerikanischen Freunde haben sie im Sunni-Dreieck über Funk gehört, als er mitgeholfen hat, das Chaos im Irak zu vergrößern. Aber danach war es lange Zeit still um ihn – sogar so lange, dass manche aus unserer Bruderschaft sich wider besseres Wissen eingeredet haben, er sei tot. Dieser Anruf beweist leider, dass er noch quicklebendig ist.«
    Nadia schien keine weiteren Fragen mehr zu haben. Sie sah erst zu Carter, dann zu Graham Seymour hinüber und runzelte leicht die

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