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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Films war wirklich voller Geheimnisse.
    »Jaaa«, rief Orson und schlug mir mit der Flosse auf die Schulter. »Das habe ich schon in Citizen Karpfen so gemacht. In der Regel merken die Leute gar nicht, dass in den Filmen, blubb, die meiste Zeit über eigentlich üüüberhaupt nichts geschieht.«
    »Ich muss sagen, das ist alles sehr aufregend für mich, Orson.«
    »Aaaallerdings, D., das ist es!«, dröhnte er.
    »B.«, sagte ich.
    »Hm?«
    »B. Mein Name fängt mit B an.«
    »Und waaas habe ich gesagt?«
    »D.«
    »Hm, blubb, nicht D?«
    »Nein, B.«
    Orson dachte kurz nach. »Ich haaabe B gesagt«, sagte er dann.
    »Sie sagten D.«
    »Ein B ist doch nicht mehr als zwei Ds üüübereinander, oder?« Er schwang seine dicken Flossen durch die Luft und ließ seinen weißen Fischbauch erzittern. Dann hielt er inne und sah mich misstrauisch an. »Ich hoooffe, das wird nicht allzu schwierig mit Ihnen, Dungo.«
    »Nein«, erwiderte ich leicht verwirrt (aber es war eben das Privileg der Genies, die Welt zu verwirren). »Ganz und gar nicht. Ich bin absolut begeistert. Ich kann es gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht.«
    Und tatsächlich: Auf dem Nachhauseweg fühlte ich mich so optimistisch wie schon lange nicht mehr. Endlich rückte der Hobbnix -Film in greifbare Nähe – und ich würde Co-Produzent sein. Das musste gefeiert werden! Heute Abend würde ich mit Heinrich eine Flasche Champagner leeren (was hieß, ich würde mich an der darin befindlichen alkoholischen Flüssigkeit erfreuen, während Heinrich die arme Seele der geköpften Flasche konsumierte).
    Doch als ich den Hügel hinaufging und mich meiner Höhle näherte, erblickte ich ein schmutziges, landstreicherartiges Individuum, das an meinem Gartentor herumlungerte. Der Mann trug einen alten abgetragenen Ledermantel, um seine Hosenbeine waren Schnüre gewickelt, und auf seinem Kopf thronte ein Hut, dessen Krempe wie ein von Raupen zernagtes Weißkohlblatt aussah. Sein Gesicht war voller Falten, die Haut verwittert und mit merkwürdigen Narben bedeckt, und die Gesichtsbehaarung hieß in seinem Fall ganz zu Recht »Koteletten« – weniger wegen ihrer Form, sondern wegen ihres Geruchs nach totem Fleisch. Dieser Mensch, oder was immer er war, hatte bestimmt seit Jahren nicht mehr gebadet. Ein übel riechender Mief hing über ihm wie eine Wolke; ja, selbst sein schlechter Geruch hatte noch einen eigenen schlechten Geruch.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte ich, als ich am Gartentor ankam.
    »Hobbnix«, erwiderte der Mann mit tiefer, grummelnder Stimme.
    »Ja. Und wer sind Sie?«
    »Gärtner«, brummte er und fixierte mit seinen geröteten Augen den Rasen vor meiner Höhle. Seine Stimme war so tief, dass sie David Bowie in einem Studio in Berlin hätte aufnehmen können.
    »Wie bitte?« Ich bemühte mich, ganz laut und deutlich zu sprechen, um seinem kaum verständlichen Gemurmel etwas entgegenzusetzen. »Sagten Sie, Sie sind Gärtner? Sie sehen eher aus wie ein Landstreicher.«
    Er wandte sich mir zu, und da bemerkte ich dieses seltsame Leuchten in seinen Augen (nein, wirklich, das ist keine Metapher – seine Augen leuchteten tatsächlich in einem schwachen Grün). 26
    »Das«, grummelte er, »ist vielleicht deine Meinung, Maann.«
    »Hä? Und was sind Sie bitte dann?«
    »Ich habe grüüüne Daumen«, schnarrte er und hob seine Hände hoch. Tatsächlich: Die Schmutzschicht auf seiner Haut hatte etwas ekelhaft Grünliches.
    »Nun, das ist nichts, was ein bisschen Seife nicht beheben könnte«, sagte ich. »Aber wenn Sie Arbeit suchen …«
    »Gras«, röhrte der seltsame Mann und deutete auf den Rasen. Dann drehte er den Arm in einer theatralischen Geste in Richtung des Feldes hinter mir. »Weizen«, knurrte er. Er schloss die Kreisbewegung des Armes ab, indem er auf das wohlgetorfte Dach meiner Höhle zeigte. »Gras«, murmelte er.
    »Sehr gut«, sagte ich. »Gratuliere! Sie haben zwei verschiedene Pflanzensorten korrekt identifiziert. Aber ich fürchte, es braucht etwas mehr als das, um als professioneller Gärtner zu arbeiten, Mister … äh … Gärtner. Wie sagten Sie, war Ihr Name?«
    Erst schien es, als würde er sich nicht zu einer Antwort herablassen, doch schließlich erwiderte er, ohne mich anzusehen: »Graham.«
    »Das ist Ihr Name? Na schön. Also, Graham, ich vermute, Sie haben über den Buschfunk – immerhin sehen Sie aus, als würden Sie im Busch leben – gehört, dass mein Gärtner, der gute alte Samuel Grünspan, auf tragische Weise

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