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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Stelle der Geschichte an meiner Tür klopfte. Ich öffnete und sah blauen Himmel. Dann senkte ich den Kopf und sah Til.
    »Hey, Alda«, rief er.
    »Til«, rief ich. »Wie schön, dich zu sehen! Komm rein. Ich mache dir einen Tee. Ich habe großartige Neuigkeiten für dich.«
    »Echt jetzt? Hey, dann komm ich rein, oder?« Beschwingt ging Til über die Türschwelle, trat dabei auf seinen Bart und knallte so heftig auf die Holzdielen, dass Blut aus seiner Nase schoss. Ich half ihm auf und gab ihm einige Taschentücher. Dann gingen wir ins Wohnzimmer. Er setzte sich ächzend in einen der Sessel, während ich den Teekessel auf das Feuer stellte.
    »Digger, das is doch das Feuer, wo nie aufhört zu brennen«, sagte er, wobei seine Stimme infolge der Verletzung noch nasaler als sonst klang. »Winter, Sommer – fett egal, oder?« 28
    Ich musste lachen. »Das stimmt, ich kann das verdammte Ding einfach nicht ausmachen.«
    Til war ein Zwerg mit einem großen Herz und einem sehr fokussierten schauspielerischem Talent. Tatsächlich war sein Talent so fokussiert, dass es für ihn unmöglich war, irgendetwas anderes zu spielen als den leicht beschränkten, aber großherzigen Zwerg. Ich bewunderte ihn wirklich dafür, wie er sein Leben in den Dienst der Schauspielkunst stellte. Wobei seine Karriere gerade leider etwas ins Stocken geraten war. Vor nicht allzu langer Zeit gehörte er zu den beliebtesten Zwerg-Stars in ganz Aualand; er war viel zu bescheiden, das zuzugeben, aber es stimmte. Nun jedoch saß er als Schauspieler auf dem Trockenen – als hätte man ihn mit einem Handtuch vom Kopf bis zu den Füßen ordentlich abgerubbelt.
    Ich mache eine kurze Pause, damit Sie über dieses Bild nachdenken können.
    Jedenfalls, die politischen Beziehungen zwischen dem Aualand und der Republik der Zwerge waren traditionell sehr wechselhaft. Die Zwerge, obwohl eigentlich recht phlegmatische Bewohner Obermittelerdes, konnten überaus aufbrausend sein und ließen sich leicht provozieren. Hobbnixe, ebenso phlegmatisch, waren ziemlich stur und ließen sich nicht dreinreden. Da ist es wohl kaum überraschend, dass die Geschichte dieser beiden Völker voller diplomatischer Krisen, Beleidigungen, Handelsembargos, Scharmützel und auch handfester Kriege war. Allerdings bevorzugten es die Zwerge, ihre Auseinandersetzungen unter der Erde auszutragen, während wir Hobbnixe lieber darauf kämpften (am liebsten kämpfen wir natürlich überhaupt nicht, aber wenn es hart auf hart kommt, dann stellen wir uns dem Feind, wo immer es nötig ist, sogar in Oberbayern). Also war es nach Ausrufung des Kriegszustandes für die eine Armee gar nicht so einfach, die jeweils andere zu finden, und folglich wurden nur selten richtige Schlachten ausgetragen. Aus diesem Grund war das Verhältnis zwischen den beiden Völkern gar nicht sooo schlecht, ja, es kam sogar vor, dass ein Zwerg und ein Hobbnix gute Freunde wurden – so wie Til und ich.
    »Also, Alda, was is jetzt deine krass neue Neuigkeit?«, fragte Til, während er sich die Nase rieb.
    »Orson Wels hat die Filmrechte an meinem Buch Der Hobbnix gekauft. Und ich habe ihn überredet, dass du den Zwergenkönig spielst.«
    Ich hatte kaum zu Ende gesprochen, da sprang er auch schon vor Begeisterung auf. Zumindest nahm ich an, dass er aufsprang. Sitzen, stehen – bei Zwergen war das schwer zu unterscheiden. Auf jeden Fall umarmte er mich und tanzte dann durch das Zimmer.
    »Hey, isch schwör, das is gute Neuigkeit«, jubelte er. Doch plötzlich brach er den Tanz ab und sah mich mit ernstem Blick an. »Aber net, dass du jetzt denken tust, isch wär so drauf angewiesen. Isch hab jede Menge Jobs. Echt, Mann. Isch hab jede Menge Eisen im Feuer. Mein Feuer ist so voller Eisen, dass man es gar nich mehr sehen tut.«
    »Aber würde das Feuer dann nicht ausgehen? Bei all dem Eisen, meine ich.«
    »Metaphernalarm, Alda«, widerborstete er. (Mit der Gesichtsbehaarung, die er zur Schau trug, konnte er ganz schön widerborstig werden.) »Isch mein, isch hab eben jede Menge Angebote gerade. Jede Menge! Isch bin krass so nachgefragt als Schauspieler, isch schwör.«
    »Wirklich? Ich meine, könnte das ein Problem sein? Hast du dann überhaupt Zeit, in Orson Wels’ Big-Budget-Film den Zwergenkönig zu spielen?«
    »Ja«, sagte er blitzschnell. »Äh, ja … isch glaub, das krieg isch hin. Hey, kein Problem. Alles easy. Isch, äh, also gerade arbeit isch ja net. Isch bin so zwischen zwei Engagements, weissu?«
    »Aha.«
    Er

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