Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
Buches) bei übernatürlichen Wesen immer, immer, immer die Augen leuchten. Lasst euch endlich einmal etwas anderes einfallen, ihr faulen Schreiberlinge! (Womit ich natürlich nicht sagen will, dass dieser Graham hier ein übernatürliches Wesen war – vielleicht war er einfach nur so bedröhnt, dass seine Augen zu lumineszieren begannen.)
27 Die Droge ist vor allem in südlichen Gefilden verbreitet und hat schon dazu geführt, dass diese Teile von Obermittelerde sich weigerten, den Länderfinanzausgleich zu berappen, und eine Kutschenmaut für Ausländer erhoben.
Viertes Kapitel
Ich habe für einen Zwerg eine gute Nachricht, worauf ein Nicht-Zwerg eine schlechte Nachricht für mich hat – was, wenn man es genau betrachtet, eine gewisse Symmetrie in sich birgt
Nun also wollte ich unverzüglich mit dem Schreiben meiner Autobiografie beginnen. Ich verbrachte den ganzen Freitagvormittag im Arbeitszimmer und ging die dort gestapelten Unterlagen durch, um meine Erinnerungen aufzufrischen: Tagebücher, Vermerke, Notizen, Memoranda, Gerichtsakten, Strafzettel, Quittungen, Mahnbescheide und unzählige andere Dokumente aus mehreren Jahrzehnten (gerade Immobilienverträge sind sehr hilfreich beim Rekonstruieren der Vergangenheit – denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal ausmisten). Und ich erzählte Heinrich von meinem Vorhaben. Um ehrlich zu sein, hoffte ich, dass er mir beim Schreiben helfen würde. Oder überhaupt alles schreiben würde. Aber was das betraf, zeigte er sich etwas unmotiviert.
»Natürlich sehe ich gerne das fertige Manuskript durch, mein Freund«, sagte er an der Zimmerdecke schwebend. »Vielleicht einige kleine Schönheitskorrekturen hier und da. Aber deine ganze Autobiografie schreiben? Nein. Ich kenne dich doch erst seit zwei Jahren. Ich weiß nichts über deine Vergangenheit.«
»Das stimmt. Ich könnte dir … sozusagen die Knochen geben. Und du sorgst für das Fleisch darum herum.«
»Knochen!«, schnappte er. »Willst du uns Tote diskriminieren?«
»Na gut, lass es mich anders ausdrücken: Ich gebe dir die Fakten, und du verwandelst sie in deine geschliffene Prosa.«
»Aber dann wäre es nicht mehr dein Werk . Es käme nicht aus deinem Herzen. Es wäre nicht … authentisch.«
»Ich bin sicher, du kriegst das so gut hin, dass es niemand merkt. Und komm jetzt bitte von der Decke runter – ich habe schon einen steifen Nacken.«
»Ich liebe steife Nacken!«, säuselte Heinrich. Langsam schwebte er auf den Tisch in der Mitte des Zimmers hinab. »Wie auch immer, mach dir nicht so viele Sorgen. Du hast das Buch über diesen Zauberer-Lustmolch doch auch ohne mich geschrieben. Und das war ebenfalls eine Biografie, nicht wahr?«
»Ja. Aber ich habe dich damals auch um deine Mithilfe gebeten. Und du hast abgelehnt. Mit der Begründung, dass du Ganzalt nie kennengelernt hast und daher nicht über ihn schreiben könntest.«
»Siehst du.«
»Aber mich kennst du. Sogar ziemlich gut.«
Heinrich flog durch den Raum. Ich stolperte ihm nach und bat ihn weiter inständig, mir zu helfen – doch schließlich verließ er mein Arbeitszimmer, indem er durch die Wand glitt. Geistesabwesend (selten war ein Adjektiv treffender) folgte ich ihm und stieß mit der Stirn hart gegen die Mauer. »Autsch«, jammerte ich.
Missgestimmt setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch. Ich will ehrlich sein: Das Zusammenleben mit einem Geist – so erfüllend und bereichernd meine Beziehung mit Heinrich auch war – forderte seinen Tribut. Das lag nicht an ihm. Sondern an allen anderen. Dieses ständige Ankämpfen gegen die Vorurteile, gegen die Missbilligung der Gesellschaft war überaus anstrengend. Und auch wenn ich Heinrich sehr liebte, wäre es doch schön gewesen, noch andere Freunde zu haben – Freunde, die ich zum Beispiel auf einen Tee einladen könnte. Ich will damit sagen, ich habe sie auf einen Tee eingeladen, aber alle tendierten sie dazu, kreischend das Weite zu suchen, sobald sie Heinrich sahen. Auch das war nicht Heinrichs Schuld. Es lag eben in seiner Natur, urplötzlich mit großem Effekt zu erscheinen und den Leuten den Schreck in die Glieder fahren zu lassen. Der einzige, dem das bisher nichts ausgemacht hatte, war mein guter Freund Til Schweigerbräu, der Schauspieler – was einen recht einfachen Grund hatte: Er war zu beschränkt, um zu merken, dass er gerade erschreckt worden war.
Nun, ich erwähne Til an dieser Stelle der Geschichte, weil es der Zufall wollte, dass er genau an dieser
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