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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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schien es mir zu verübeln, dass ich irgendwie den Eindruck erweckte, an seinen Worten zu zweifeln. Eigentlich tat ich das gar nicht, aber an diesem Morgen war er ganz besonders widerborstig.
    »Tatsächlisch«, sagte er. » Tatsächlisch tu ich grad ein ultracooles Projekt mit so nem angesagtem Regisseur planen. So ähnlich wie der Hobbnix , weissu, nur noch krass spannender und, äh, fett glaubwürdiger. Street credibility, verstehstu?«
    »Aber das ist doch wunderbar«, erwiderte ich. »Freut mich wirklich, das zu hören, mein Freund.«
    Til strahlte. »Korrekt, Alda.«
    In diesem Moment materialisierte sich Heinrich hinter ihm. Der Geist senkte die Temperatur im Raum um einige Grade, gab unheimliche Geräusche von sich und ließ Tils Bart auf und ab schweben. Til nippte weiter an seinem Tee und sah mich mit großen Augen an. Nach einer Weile ließ Heinrich von ihm ab und zog sich grummelnd zurück.
    Ein Regenschauer prasselte gegen das Fenster. Aualand ist ein wirklich herrlicher Teil Obermittelerdes, aber es gibt einen Grund, warum wir unser Land auch »Schaualand« nennen, und dieser Grund ist der Regen. Es regnet ziemlich oft. Ja, wir sind so an den Regen gewöhnt, dass wir »Es regnet Sonne« sagen, wenn die Sonne scheint. Sooo oft regnet es. Aber egal.
    »Ich habe übrigens noch eine zweite große Neuigkeit zu verkünden«, sagte ich zu meinem Freund. »Ich habe beschlossen, meine Autobiografie zu schreiben.«
    Til nickte. »Autos sind fett.«
    »Nein. Keine Autos. Meine Lebensgeschichte. Die Geschichte meines Lebens. Eine Autobiografie.«
    »Is klar. So … Nachruf?«
    »Nein. Auch kein Nachruf.«
    Für eine Weile saßen wir stumm da.
    Die Uhr schlug zur vollen Stunde.
    »Hey, isch geh dann mal besser wieder«, sagte Til. »Wir sehen uns, Kollege.«
    Ich brachte ihn zur Tür und verabschiedete mich von ihm. Und während ich so dastand und trübsinnig in den Regen blickte, bemerkte ich, dass sich ein Hobbnix meiner Höhle näherte. Erst konnte ich nur seine Umrisse ausmachen, doch dann erkannte ich ihn: Chefinspektor Barnabas vom Aualand Police Department. 29 Tiefe Sorgenfalten – noch tiefer als gewöhnlich – durchzogen sein Gesicht; ja, hätte er noch mehr die Stirn gerunzelt, wäre sein Haaransatz mit seinen Augenbrauen verschmolzen.
    »Inspektor«, rief ich. »Welchem Umstand verdanke ich Ihren Besuch?«
    »Bingò«, sagte er ernst. Und dann, noch ernster: »Bingó. Ich habe traurige Nachrichten.«
    »Sie sind ja ganz durchnässt. Kommen Sie doch erst einmal rein.«
    Barnabas legte im Flur seinen nassen Trenchcoat ab, während ich den Teekessel auf das Feuer stellte. Ich hatte das Gefühl, dass ich unaufhörlich den Teekessel auf das Feuer stellte, und tatsächlich tat ich das auch, weil Heinrich es offenbar zu seinen Geisterpflichten zählte, Dinge von einem Ort zum anderen zu bewegen, dabei »Huhu« zu machen und sich zu freuen, wenn ich »zufällig« über irgendetwas stolperte. Wie gerade über diesen verdammten Teekessel auf dem Boden!
    Inspektor Barnabas stand im Flur und sah sich um. »Ah, für mich keinen Tee, vielen Dank. Ich kann nicht lange … ihh! « Letzteres war ein schrilles Geräusch wie das Quieken eines jungen Ferkels.
    »Sie können nicht lange ihh? «, erwiderte ich verwirrt und kam aus der Küche.
    »… bleiben. Ich kann nicht lange bleiben «, sagte Barnabas schnell.
    Heinrich brachte gerade die Dielen zum Zittern und ließ die Fensterscheiben vor Kälte beschlagen, obwohl es draußen trotz Regen angenehme zwanzig Grad hatte. Er liebte solche Spielchen. Aber sie machten den Inspektor natürlich etwas nervös.
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte ich so sanft wie möglich.
    »Es stimmt also?« Barnabas sah sich argwöhnisch um. »Was die Leute sagen? Dass es in Ihrer Höhle … spukt?«
    »Ja, es stimmt, Inspektor. Aber beachten Sie den Geist einfach gar nicht.«
    »Na schön.« Barnabas räusperte sich. »Also, wie gesagt: traurige Nachrichten. Der Doktor ist endlich dazugekommen, sich den Leichnam Ihres ehemaligen Gärtners anzusehen.« Die Augen des Inspektors wanderten hin und her, als wäre es der Geist des armen alten Samuel Grünspan, der um ihn herumspukte.
    »Armer Samuel«, seufzte ich.
    »Ja, und es hat sich herausgestellt, dass … ihh! « Unvermittelt sprang Barnabas in die Luft, wirbelte herum und landete, die Hände im Karate-Stil nach vorne gestreckt, wieder auf den Dielen. Wie eine Krabbe bewegte er sich langsam nach links, dann nach rechts, und musterte

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