Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
Tag.«
Azgnzha Khzazzdzaz drehte sich um und stapfte davon – und ich entschied, dass es keinen Sinn mehr hatte, an diesem Tag, ob schön oder nicht, weiter an meiner Autobiografie zu arbeiten. Es waren einfach viel zu viele Ablenkungen. Ich sammelte mein Manuskript zusammen, wickelte eine rote Schnur darum, faltete die Blätter, faltete sie noch einmal, scheiterte mit dem Versuch, sie ein drittes Mal zu falten, machte mir klar, dass zweimal falten wirklich ausreichte, und steckte sie in meine Jackentasche.
39 Dies ist natürlich kein Fluch der Urväter, sondern eine charmante Anspielung auf eine weitere lustige Parodie aus unserem Hause. Sie wissen ja: Am Ende des Buches und so weiter.
Achtes Kapitel
Ich treffe einen weiteren bedeutenden Filmregisseur
Ich nahm ein leichtes Mittagessen zu mir (nicht im wörtlichen Sinne, das Mittagessen war nicht so leicht, dass es davonflog – aber lassen wir das) und machte mich dann auf den Weg zur ersten Probe für Das Lied vom Bier am Feuer , zu der man mich eingeladen hatte.
Natürlich sollte niemand von meinem Ausflug erfahren. Also hielt ich mir, als ich den Hügel hinunterging, den Mantel so über das Gesicht, dass lediglich die Augen zu erkennen waren, was dazu führte, dass ich denjenigen, die mich mit »Hallo, Bingo« und »Guten Tag, Mr. Beutlgrabscher« begrüßten, nur einen zornigen Blick zuwerfen konnte. Ich setzte mich, weiterhin getarnt, in den Zug Richtung Stadt, und nachdem ich meinen Mitreisenden versichert hatte, dass ich im Gegensatz zu ihrer laut geäußerten Ansicht nicht Bingo Beutlgrabscher war, verlief die Reise weitgehend ereignislos. Einmal davon abgesehen, dass mir nach einer Weile vom ständigen Hochhalten des Mantels bis zur Nase der Arm einschlief. Aber was tat man nicht alles für die Kunst! Und für das Geld!
In der Großen Stadt angekommen musste ich erst nach dem Proberaum suchen, in dem das Treffen stattfinden sollte: ein weitläufiges lagerhausähnliches Gebäude, wie mir gesagt worden war. Ich fragte einen Einheimischen nach der Richtung.
»Sie stehen direkt davor, Mr. Beutlgrabscher«, sagte der Mann und deutete auf das weitläufige lagerhausähnliche Gebäude wenige Meter von uns entfernt.
»Oh, herzlichen Dank«, erwiderte ich. »Übrigens: Ich bin nicht Bingo Beutlgrabscher. Aber grüßen Sie ihn von mir, wenn Sie ihn sehen.«
»Mach ich gerne. Einen schönen Tag noch, Mr. Beutlgrabscher.«
Til wartete schon an der Tür auf mich; er war so aufgeregt, dass er auf und ab hüpfte. »Reinspaziert, Alda«, sagte er. »Dieter freut sich voll fett, dass du da bist, isch schwör.«
Im Inneren des Gebäudes saßen die Schauspieler von Das Lied vom Bier am Feuer in einem großen Kreis herum. Sie alle blickten erwartungsvoll – oder besser: leicht erschrocken – drein, wie es Schauspieler zu tun pflegten, die gerade für einen echten, bezahlten Job verpflichtet worden waren. Der Regisseur stand etwas am Rand. Er sah aus wie ein Zwerg, war aber ein untersetzter, dickbäuchiger Mensch. Irgendetwas an ihm erschien mir zweifelhaft, zwielichtig, zweideutig, zwiebelig – es war schwer zu beschreiben, aber es war eindeutig ein Wort mit z .
»Guten Tag, Mr. Wischwedel«, sagte ich und schüttelte ihm die Hand. »Wie wundervoll, Sie kennenzulernen. Ich bin sicher, unsere Zusammenarbeit wird, professionell wie persönlich, eine sehr fruchtbare sein.«
»Guten Tag«, erwiderte er und musterte mich mit glasigem Blick. Bestimmt war er in Gedanken schon längst bei den Dreharbeiten, die auf ihn warteten, bei der künstlerischen Herausforderung, der er sich zu stellen hatte.
»Nun«, sagte ich strahlend, steckte die Hände in die Hosentaschen und sah mich um. »Sie sind also der Regisseur.«
»Regisseur, Produzent, Drehbuchautor. Ach ja, und Kostümdesigner. Ja, hm. Oh, ich weiß, wer Sie sind, Mr. Beutlgrabscher. Ich habe Ihr Buch gelesen.« Er sprach das Wort »Buch« aus, als hätte es zwei Silben.
»Sie meinen Der Hobbnix ?«
»Hm-hm. Das Buch, das Wels verfilmen will. Gute Geschichte, aber es fehlen Frauen und … Gespräche. Das Lied vom Bier am Feuer wird einiges von Der Hobbnix übernehmen. Aber es wird viel mehr Dialog haben.«
»Wirklich?«
»Na, ist doch logisch – dialogisch.« Er lächelte, was so aussah, als würde er die Zähne fletschen, bevor er sie in seine Beute schlug. »Die Serie wird hunderte von Stunden dauern, und wir haben nur ein beschränktes Budget. Was bleibt da anderes übrig als endlose
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