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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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starren und die gasförmigen Kommentare meiner Mitreisenden ignorieren – mehr war nicht zu tun.
    Ich weiß natürlich, dass man eigentlich nicht über Geld spricht. Und wenn, dann nur in der Schweiz. Aber das ist jetzt egal. Da ich mich bereits als spukosexuell geoutet habe, macht es auch keinen Unterschied mehr, wenn ich kurz die Aufmerksamkeit auf Kohle, Knete, Penunzen, Diridari, auf Euro, Schilling und Drachme lenke. 40 Alle Leute denken nämlich, ich hätte genug davon. »Du bist doch mit kistenweise Gold zurückgekommen«, sagen sie. Und sie haben recht: Ich bin mit zwei Kisten voll Gold zurückgekommen. Ich wäre gerne mit drei Kisten zurückgekommen, aber als ich (das heißt, der von mir angeheuerte Troll) die dritte Kiste auf den Esel hievte, machte etwas Knacks in seiner Wirbelsäule und er fiel um und stand nicht mehr auf. Also musste ich mich mit zwei Kisten – und einem neuen Esel – begnügen. Ich wünschte wirklich, ich hätte mehr mitgebracht. Zwei Kisten Gold reichen nicht so lange, wie Sie vielleicht denken – oder wie ich es mir erhofft hatte.
    Tatsächlich war ich praktisch pleite. Der Erfolg der Fünfzig geheimen Stellungen war zwar ermutigend, aber ich hatte noch keinen Gulden Tantiemen dafür erhalten. Selbstverständlich hatte ich mich beim Verlag danach erkundigt, und man hatte mir versichert, dass die Buchhaltung nur noch einige wenige versicherungstechnische Probleme klären musste, dann würde man mir unverzüglich mein Geld auszahlen, doch ohne diesen Betrag – also nur mit den unregelmäßigen (ein Verlagsausdruck für »katastrophalen«) Verkäufen meiner anderen Bücher – war mein Einkommen nicht besonders hoch. Alles, was ich noch besaß, hatte ich in das Palantefau-Projekt investiert. War es nicht so, dass man Geld investieren musste, um Geld zu verdienen? Andererseits musste man erst Geld verdienen, bevor man es investieren konnte … Um ehrlich zu sein, ich habe die Finanzwelt nie richtig verstanden.
    Jedenfalls, so schlecht lief es nicht für mich. Ich hatte genug zu essen, besaß einige schicke Cordwesten und lebte immer noch in meiner trauten Hobbnixhöhle. Die gehörte zwar mehrheitlich meinen Tanten, aber es gab, was das anbelangte, bisher keinen Grund, mir Sorgen zu machen. Und auch wenn Heinrich kein Geld in unsere Beziehung mitbrachte – er bevorzugte es, mir zu erlauben, seine überraschend teuren Bedürfnisse zu befriedigen –, so gab er mir doch etwas, was viel mehr wert war als Geld: seine Liebe und Freundschaft.
    Ich war nie ein Pessimist. Ich war der Überzeugung, dass mit Liebe und Freundschaft in meinem Leben letztlich alles gut für mich laufen würde.
    Nun, da irrte ich mich gewaltig. Letztlich sollte es nämlich alles andere als gut für mich laufen. Doch als ich in dem hin und her schaukelnden Zug saß und durch das Fenster auf die verregnete Landschaft blickte, wusste ich noch nicht, was alles auf mich zukommen sollte. Ignoranz ist ein Segen – ehrlich! Fast so großartig wie Sex, hundertjähriger Brandy und eine elbische Fußmassage.
    40 Letztere war für einige Zeit die beliebteste Währung überhaupt in Obermittelerde, aber als das Drachenland Konkurs anmeldete und von der EU (der Elbischen Union) gerettet werden musste, geriet sie etwas in Verruf.

Neuntes Kapitel
    Traurige Nachrichten, einen Zwerg betreffend
    Es war Abend, als der Zug endlich in Hoppler-Ahoi! eintraf. Ich stieg aus dem Waggon und schleppte meine müden Glieder den Hügel hinauf zu meiner Höhle. Bereits von Weitem konnte ich erkennen, dass dort etwas vor sich ging. Ein Polizeikarren stand vor meinem Garten; das Pferd hatte den Kopf über den Zaun gehängt und ließ sich die Blätter meiner Pflanzen schmecken. Das ärgerte mich schon ziemlich, doch als ich an meiner Höhle ankam, sah ich, dass dies nur der geringste Teil des Ärgers war.
    Meine ganze Eingangstür war mit gelbem Absperrband verklebt, auf dem » POLIZEI! UNTERSUCHUNG! BETRETEN VERBOTEN! HIER GIBT ES NICHTS ZU SEHEN! GEHEN SIE WEITER! LOS, LOS !« stand. Und als ich mich im Garten umsah, entdeckte ich noch mehr Absperrband (» WAS HABEN SIE HIER ZU SUCHEN? DAS IST EINE POLIZEIANGELEGENHEIT! HIER IST NICHTS! KEINE EKLIGEN LEICHEN ODER SO ETWAS! MACHEN SIE, DASS SIE WEITERKOMMEN! «), drapiert über die Hecke auf der Westseite meines Grundstücks. Auf den Stufen zu meiner Eingangstür saß Inspektor Barnabas und machte ein betrübtes Gesicht. Neben ihm saß ein Mann mit einem langen Bart, einem spitzen, bronzefarbenen

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