Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
erwürgen. Ja, er hat dieses Assassinen-Klettband um meinen Arm gewickelt und es dann mit diesem Gummiball des Todes aufgepumpt, sodass es immer enger wurde. Das stand Spitz auf Knopf für eine Weile, das kann ich Ihnen sagen.«
»Meinen Sie nicht, dass er nur Ihren Blutdruck messen wollte?«, warf ich ein.
»Was?«
»Was Sie gerade beschrieben haben«, sagte Barnabas. »So messen Ärzte den Blutdruck ihrer Patienten.«
»Wirklich?« Zwergeninspektor Ahzgnza Khazazdzaz überlegte kurz. »Jetzt, wo Sie es sagen, schien er mir überraschend unverblümt, was die Attacke betrifft. Ich meine, er hat sich nicht an mich herangeschlichen oder so. Er hat sich einfach neben mich gesetzt und damit begonnen, meinen Arm zu erwürgen.«
»Ich würde mal behaupten, es war überhaupt kein Angriff«, sagte ich.
»Nicht?« Der Zwergeninspektor nickte langsam. »Hm, vielleicht hätte ich ihm dann besser nicht die Nase an zwei Stellen brechen sollen. Aber wie dem auch sei, das alles bringt uns der Aufklärung dieses Verbrechens hier nicht näher. Azhgnha Khzazzdz – an Blättern erstickt. Was für ein furchtbarer Tod!« Er verließ das Wohnzimmer, und ich stand auf, um ihn nach draußen zu begleiten. »Ich glaube, wir haben hier getan, was wir konnten, Leute«, rief er seinen Zwergen zu. An der Eingangstür drehte er sich zu mir um. »Noch einmal mein Beileid zu Ihrem Verlust.«
»Äh, ja«, erwiderte ich unsicher. »Danke. Obwohl ich ihn eigentlich nicht sehr gut gekannt habe. Also ist es auch kein richtiger Verlust. Tatsächlich ist es wohl eher für Sie ein Verlust als für mich. Immerhin war er ja auch ein Zwerg.«
»Oh. Ich verstehe. Dann mein Beileid zu … meinem Verlust? Oder Ihr Beileid zu meinem Verlust«, sinnierte der Zwerg. »Ja, das klingt besser. Einigen wir uns darauf.«
»Gut«, sagte ich, froh darüber, dass er endlich ging. »Dann also auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen«, sagte der Zwerg.
»Auf Wiedersehen, Bingo«, sagte Barnabas. »Und viel Glück mit Ihrem Film!«
»Film?« Der Zwergeninspektor hob die Augenbrauen. »Was für ein Film?«
»Sein Buch Der Hobbnix wird verfilmt«, sagte Barnabas.
»Deshalb hat mich der Journalist von der Zwogue ja auch interviewt«, sagte ich.
»Sie haben Der Hobbnix geschrieben?«, rief der Zwergeninspektor.
»Äh …«, stammelte ich.
»Ich habe das Buch gelesen. Und jetzt machen sie einen Film daraus?«
»Nun …«
»Dutzende von Zwergen sterben in diesem Machwerk!« Der Zwergeninspektor warf mir einen Blick zu, der Ekel und Entsetzen ausdrückte. »Sie haben diese lange Reise nach Osten mit zwölf Zwergen unternommen – und sie sind fast alle gestorben! Und dann diese große Schlacht am Ende mit noch mehr toten Zwergen. Dieses Buch ist eine einzige Zwergokalypse.«
»Ich … äh …«
Der Zwergeninspektor sah mich an, als stünde das schändlichste und blutrünstige Monster seit der Autobahnmaut vor ihm. »Das wirft ein völlig neues Licht auf diesen Fall«, sagte er mit eisiger Stimme. »Los, alle wieder rein!«
Und so trotteten wir zurück in meine Hobbnixhöhle: erst der Zwergeninspektor, dann ich, dann Barnabas und dann das halbe Dutzend zwergischer Polizeibeamter (die alle auf einmal reinwollten, sodass es einen ziemlichen Stau an der Tür gab). Als wir wieder im Wohnzimmer versammelt waren, ließ ich mich erneut in einen Sessel fallen. Der Zwergeninspektor stellte sich nur wenige Zentimeter neben mich. »Also, Mr. Beutlgrabscher, ich habe herausgefunden, dass das Mordopfer Azhgnha Khzazzdz Sie besucht hat, um mit Ihnen über ein Buch zu reden, das Sie geschrieben haben und in dem eine große Anzahl von Zwergen stirbt – kurz bevor er, ganz zufällig, ebenfalls gestorben ist. Habe ich recht oder habe ich recht? Ich muss Sie also noch einmal fragen: Haben Sie Azhgnha Khzazzdz ermordet?«
»Nein«, sagte ich. »Habe ich nicht.«
»Wunderbar«, erwiderte der Zwergeninspektor fröhlich. »Ich wollte mich nur vergewissern. Also, auf Wiedersehen. Und bleiben Sie ruhig sitzen. Wir finden alleine raus.« Mit lautem Gepolter und Gejohle verließen er und sein Trupp meine Höhle.
Nachdem die Zwerge gegangen waren, machte ich Barnabas eine Tasse Tee.
»Ich muss Mo Lat heute aus der Untersuchungshaft entlassen«, sagte er, während er sinnierend im Tee rührte. »Er kann den Zwerg ja schwerlich aus seiner Zelle heraus ermordet haben.«
»Sie meinen also, es gibt zwischen den beiden Morden eine Verbindung?«
»Zwischen allem gibt es eine Verbindung«,
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