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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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lachten mit, obgleich ihre Augen weiter aufgerissen waren, als das sonst der Fall war, wenn sie lachten. »Ha! Aha! Ja, sehr gut. Haha. Ausgezeichnet.«
    Björn stellte den Stuhl wieder hin.
    »Und da drüben«, fügte er hinzu, wobei er in eine Ecke des Wohnparadieses trat, »ist die Björn-Zentrale. So nenne ich es jedenfalls. Damit meine ich natürlich die Küche. Sie ist das Herzstück meines Hauses: Hier wird gegessen, gespielt und die Arbeit erledigt, die ich mir mit nach Hause nehme, also etwa Wölfe, die ich häuten muss. Das gesamte Familienleben dreht sich um die Björn-Zentrale. Aus diesem Grund habe ich mich für ein praktisches Design von extremer Haltbarkeit und Lebensdauer entschieden, das jedoch trotzdem reifen Geschmack verrät.« Seine blonden Augenbrauen, die wie dicke, gelbe Filzstreifen aussahen, senkten sich ein wenig. »Obwohl nur ich allein in der Björn-Zentrale lebe, weil ich keine Familie habe.«
    »Keine Familie?«, fragte Bingo.
    »Nein. Ich bin Björn das Tier. Tagsüber bin ich ein Mann, nachts ein Tier. Ich muss erst noch die Frau finden, die das Tier im Manne zu schätzen weiß.« Er wartete zwei Sekunden und lachte dann über seinen eigenen Witz: »Hü hü hü. «
    »Ausgezeichnet«, stimmten alle zu und waren darum bemüht, ihre Gesichtsmuskeln zumindest zu einem Grinsen zu verziehen. »Aha! Wirklich gut. Haha. Ach.«
    Verbissen fuhr Björn fort. »Manchmal kommt eine Frau, sitzt hier und isst mit mir an meinem LOKKA Esstisch aus massivem geöltem Birkenholz mit einem Verlängerungsstück, das unter der Tischplatte aufbewahrt werden kann. Sie und ich, wir essen. Fleisch und Brot, und wir trinken Honigbier. Doch dann geht die Sonne unter, und ich verwandle mich in ein großes, brüllendes Tier. Normalerweise verschwindet sie so schnell wie möglich durch meine Eingangstür MARKÖR (mit Pflanzensaft behandelte massive Fichte im Antik-Look, Klinken inklusive).«
    Björns Gesicht wirkte seltsam unberührt von der schmerzlichen Geschichte, die er da erzählte.
    »Vielleicht«, erklang Bingos Stimme, »findet Ihr ja eine Frau, die auch ein Tier ist … ?«
    »Eine Tierfrau, ja.« Björn nickte. »Natürlich, das ist mein Wunschtraum. Aber ich brauche nicht nur eine Tierfrau, sondern eine Tierfrau, die nichts dagegen hat, sich zu epilieren. Ich werde mein Leben auf keinen Fall mit einer borstigen Frau verbringen. Sie kann von mir aus das besonders scharfe Brotmesser mit Holzgriff und Blumenmuster Nummer siebenundzwanzig verwenden. Oder mein Bienenwachs.« Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. »Ich habe eine ganze Menge Bienen.«
    »Alles klar«, sagte Bingo gedehnt.
    »Ich warte einzig und allein auf eine Frau«, erklärte Björn. »Manchmal denke ich, es geht schon; wenn da nur die Nächte nicht wären.«
    »Hey, Nächte können Endphase hart sein«, stimmte Mori zu und stieß ein nervöses Lachen aus.
    Björn ging zur gegenüberliegenden Wand. »Dieses Regal«, verkündete er, »aus gebeiztem Birkenfurnier mit Metallklammern, das habe ich gestern angebracht. Das Anbringen geschah am Tag, bevor ihr kamt.«
    »Sehr gut«, sagte Bingo. »Sehr… ähm … regalig.« Mittlerweile war sein Hunger größer als seine Angst vor Björn. »Habt Ihr vielleicht etwas, na ja also, zu essen da?«
    »Jå, jå, sicher«, antwortete Björn. Er trat zu einem frei stehenden Speiseschrank und deutete mit der Hand darauf.
    Björn förderte Honig und trockene, viereckige Brotschnitten zutage. Das harte Brot zerbrach sofort bei dem Versuch, es mit Butter zu bestreichen. Außerdem servierte er ihnen ein Kuttelgericht, auf das die Zwerge sich stürzten – um dann schlagartig ihren Appetit zu verlieren. »Björn«, wollte Mori wissen, »hey, nix für ungut, aber ist in den … äh … voll leckeren Kutteln etwa Honig, hey?«
    »Sicher«, erwiderte Björn.
    »Brutal«, murmelte Mori kaum hörbar.
    Zuerst war Bingo so dankbar, endlich etwas zu essen zu haben, dass er sich Björns physischer Nähe nicht länger bewusst war – weder seiner Muskelpakete noch der schrecklich monotonen Stimme. Doch als die Sonne langsam unterging und Björn einen Holzscheit in ARÅS, seinem steineingefassten Kamin, anzündete, empfand Bingo die Gegenwart des Tiermannes erneut als sehr bedrückend.
    »Euren Zauberer kenne ich nun schon seit vielen Jahren.« Björn versah das Wort Jahren mit einem musikalischen Schnörkel in seiner Stimme.
    »Escht, hey oder?«, erwiderte Mori. »Voll interessant.« Der Zwerg trug zwar

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