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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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Händen ging er daran, sich geräuschvoll die Kleider vom Leib zu reißen. Die Halle war erfüllt von seinem wütenden Geheul und dem Ritschratsch der zerreißenden Kleidung.
    »Ojemine«, flüsterte Ganzalt und flüchtete flink hinter ein Sofa. »Du liebes bisschen.«
    Der Rest der Gesellschaft beeilte sich, ihm zu folgen.
    »Ååååh! Årggggh!«, brüllte Björn. »Ø! Ø! Ø! Ø! Ø! Uh! Uh! Uh! Årggggh!«
    »Das war eventuell die falsche Taktik«, erklärte Ganzalt und sah einen Zwerg nach dem anderen an.
    »Ach«, meinte Mori.
    Mittlerweile ging Björn die gesamte Länge des Saals auf und ab. Er heulte und fauchte und gab überhaupt alle möglichen Geräusche von sich, die man gemeinhin mit einem wütenden Tier assoziiert. Seinen Wollpulli hatte er sich bereits vom Leib gerissen. Nun versuchte er sich an dem um einiges strapazierfähigeren Stoff seiner Hose. Doch eine Hose zu zerreißen ist kein Kinderspiel, nicht einmal für den kräftigsten Kerl. Letztendlich musste er sich damit begnügen, den Knopf am Bund abzureißen und sich des hartnäckigen Kleidungsstücks ansonsten auf konventionelle Weise zu entledigen. »Ååååh!«, brüllte er. »Ååååh!«
    »Verflucht«, fluchte Mori. »Hey, was sollen wir jetzt tun? Wir sitzen voll krass in Holzhaus mit wilde Tier fest!«
    »Immer mit der Ruhe«, riet Ganzalt.
    »Vielleicht sollten wir zur Tür rennen?«, schlug Bingo vor.
    »Wååååh!«, schrie Björn. Über der Sofalehne war sein Kopf zu erkennen. »Wååååh!«
    Ganzalt, die Zwerge und Bingo rannten um die Wette, um hinter der Lehne eines anderen Sofas Zuflucht zu finden. Die ganze Zeit über stieß Björn wütende Zornesschreie aus und stapfte im Saal auf und ab.
    »Habt ihr des gesehen, hey?«, meinte Mori. »Der ist … ähm, also … überall voll glatt.«
    »Glatt«, wiederholte Bingo.
    »Ich wünschte nur, er würde mit dem Gebrüll aufhören«, wimmerte Ganzalt. »Der Hörzauber verstärkt es noch, und ich habe bereits Kopfschmerzen.«
    »Keine Körperbehaarung, Mann. Sollte ein Tier nicht behaart sein, checkst du? So mit Fell und so?«
    »Keine Körperbehaarung?«, wollte Bingo wissen.
    »Ein bisschen schon«, stellte Mori richtig. »Aber nach Zwergenmaßstäben ist der voll glatt, weißt? Ganz glattes Kinn und so. Brusthaare hat der Typ auch keine.«
    Ganzalt murmelte gequält, »Dieses höllische Summen in den Ohren …«
    »Röär!«, brüllte Björn auf. Außerdem waren eine Reihe anderer Geräusche zu hören: Smash! Smash! Crash! 37
    Mori reckte den Kopf über die Sofalehne, um sich gleich wieder zu ducken. »Der reißt halt so Zeug von Regal runter«, berichtete er. »Und er brüllt.«
    »Ja, das hören wir«, bemerkte Bingo trocken. »Ist er mittlerweile zum Tier geworden?«
    »Hey, also ehrlisch gesagt, ist der Typ einfach bloß nackig.«
    »Kein Tier?«
    »Nö.«
    »Nicht einmal ein bisschen?«
    »Neee, gar net«, erwiderte Mori. »Überall glatt und haarlos, Mann.«
    »Das klingt nicht besonders tierisch«, stellte Bingo fest.
    Er nahm all seinen Mut zusammen (was nicht lange dauerte, weil nicht viel zusammenzunehmen war) und stand auf. Sein Kopf reichte gerade bis über die Sofalehne. Vorsichtig spähte er nach Björn. Wie Mori bereits gesagt hatte, war der Hüne völlig nackt – so nackt wie nur ein muskelbepackter Erwachsener ohne Kleidung sein kann. Der Kerl stürmte am anderen Ende des Saals auf und ab und brüllte.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Bingo. »Wann wird er denn nun zum Tier?«
    »Röär!«, schrie Björn, der nun auf sie zugestapft kam. »Wann , fragt ihr? Wann ich es werde? Ich bin es schon! Ich bin ein Tier! Ich bin Björn das Tier! Röär!«
    Als der haarlose, nackte Mann das Sofa erreicht hatte, wichen die vollständig bekleideten, behaarten Zwerge an die Wand zurück.
    »Röär!«, bekräftigte Björn. »Röär!« Er hob seine Hände, als würde er eine unsichtbare Eisenstange etwa auf Brusthöhe umklammern. Björn das Tier öffnete den Mund, wobei zwei Reihen eindrucksvoller, aber unbestreitbar menschlicher Zähne zum Vorschein kamen. »Röär!«, sagte er.
    Bingo kratzte die letzten Reste, ja Krümel seines Mutes zusammen, bis er quasi einen imaginären Couragekeks geformt hatte. »Ihr seid in Wirklichkeit überhaupt kein Tier, oder?«
    »Erbärmlicher Lügner!«, heulte Björn auf. »Sicher bin ich ein Tier!«
    Er stürzte sich auf den Hobbnix, der jedoch unter den Säulen von Björns Beinen hindurchtauchte und weglief. »Seid Ihr nicht«, rief

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