Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
Vom Netzwerk:
dem Frost und den ganzen Krabbeltieren. Darf ich nun wieder hereinkommen?«
    Bingo trat beiseite und ließ den Hünen in dessen eigenes Haus huschen. »Und danke!«, rief der kleine Hobbnix, als Bofi wieder herauskam, den Mantel voller Kekse und Plätzchen. »Danke für Eure Gastfreundschaft.«



Sechstes Kapitel
Häkeln und Spinnen
    Gut gelaunt ließen sie Björns Haus hinter sich. Zuvor hatten sie den nunmehr mürrischen und verschlossenen Hünen um neun kräftige Ponys und eine Reihe seiner preisgekrönten Hühner erleichtert. Björn hatte sich damit begnügt, in einer Ecke zu sitzen, düster vor sich hin zu starren und sich selbst zu bemitleiden. »Merçi Björn, Alter!«, riefen die Zwerge ihm zu, als sie aufbrachen. »Servus!«
    Er antwortete nicht.
    Die folgende Nacht verbrachten sie warm eingewickelt in Björns dicke Webdecken. Tags darauf kamen sie auf den stämmigen Ponys gut voran und erreichten alsbald den gewaltigen M *** -Fluss. Die spiegelglatte Oberfläche des breiten Gewässers schimmerte im Sonnenschein wie poliertes Kristall. Jenseits des Flusses war der Rand des großen Waldes zu sehen. Der Himmel über ihnen, eine perfekte Mischung aus Mittagsblau und metallenem Grau, verhieß Weite und unendliche Möglichkeiten. Die Luft schmeckte frisch, wie reines Wasser.
    »Wie sollen wir ans andere Ufer kommen?«, erkundigte sich der Hobbnix.
    »Hey, und isch hab halt gedacht, du bist schon vom andern Ufer«, meinte Mori kichernd. Er schnallte sich den ovalen Zwergenbrustpanzer los. »Mach disch locker, hey. Wir benutzen die Dinger als Boote und treiben rüber, Mann. Trägst du dein Teil etwa net?«
    »Ähm, also«, entgegnete Bingo, »ehrlich gesagt, nein.«
    Ohri tippte ihm mit dem Finger gegen die Cordweste. »Hey, und des Teil da soll wasserundurschlässig sein, oder was?«
    »Die Weste ist überhaupt nicht wassertauglich«, erklärte Bingo. »Außer, wenn sie gewaschen werden soll. Es ist schließlich keine Schwimmweste.«
    »Krass«, erwiderte der Zwerg. »Net wassertauglisch, hey oder? Wozu ist sie denn dann gut?«
    »Sie hält meinen Oberkörper warm.«
    »Ach neee,« sagte Tori. »Was du net sagst, Mann. Aber welschen Zweck hat sie sonst noch?«
    »Keinen.«
    Die Zwerge grummelten, wie sinnlos es sei, Kleidung ohne mindestens einen sekundären Zweck zu tragen. Sie nahmen ihre Bündel von den Ponys, banden sich das Gepäck auf den Rücken, ließen dann ihre flachen Brustpanzerboote ins Wasser gleiten und sprangen unerwartet graziös auf ihre Schiffchen. Im nächsten Augenblick paddelten sie mit ihren kräftigen Zwergenhänden los. Aufgrund der Strömung trieben sie etwa genauso weit flussabwärts, wie sie vorwärts kamen. Bingo und der Zauberer blieben mit den Ponys allein zurück. »Hey!«, rief der Hobbnix. »Und was ist mit uns? Hey!«
    Kurze Zeit später sah er jedoch, wie zwei der Zwerge erneut ihre kleinen Metallschiffchen bestiegen und sich auf den Weg zurück ans diesseitige Ufer machten. Sie wurden noch weiter flussabwärts getrieben und verschwanden aus Bingos Blickfeld, bevor sie das Ufer erreichten. Zwanzig Minuten später kamen sie auf Bingo und Ganzalt zugelaufen, und der Hobbnix erkannte, dass sie je zwei Schilde trugen.
    »Hier«, meinte Bohri, der die beiden zuerst erreichte. »Da springst du rein, weißt du, und tust mit aller Kraft rudern.«
    Ohri versuchte Ganzalt zu überreden, in das andere freie Schildboot zu steigen.
    »Und was ist mit den Ponys?«, erkundigte sich Bingo. Verzweifelt versuchte er, den Brustpanzer im Wasser ruhig zu halten, während er sich über die Uferböschung nach unten lehnte.
    »Hey, die müssen halt alleine nach Hause finden«, erklärte Bohri. Doch Bingo hörte ihn kaum mehr, denn er war in sein flaches Boot gefallen und befand sich mittlerweile ein paar Meter vom Ufer entfernt auf dem Weg flussabwärts. Er versuchte zu paddeln, doch dazu musste er derart seinen Rücken krümmen, dass seine Wirbelsäule schmerzte. Auf dem Rücken liegend mit den Unterarmen gegen die Fahrtrichtung anzupaddeln stellte sich als wenig effektiv heraus. Wenn er sich aber auf den Bauch legte, schnitt ihm der scharfe Rand des Brustpanzers in die Kehle. Zu guter Letzt zwang er sich dazu, die Rückenschmerzen zu ertragen, und paddelte mühsam vor sich hin, bis er das gegenüberliegende Ufer erreicht hatte. Es war niemand zu sehen. Seine Stiefel waren voller Wasser und seine Kleidung war triefend nass. Er zerrte sein Schiffchen an Land und trottete eine Stunde lang

Weitere Kostenlose Bücher