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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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so viel davon gegessen hattest."
    Zu seiner Überraschung lachte sie fröhlich. "Stimmt. Ich hatte gehofft, du hättest das mittlerweile vergessen. Ich war erst acht." Sie schüttelte den Kopf. "Und du warst schuld! Du hast das Eis gestohlen."
    Er verzog das Gesicht. "Du kränkst mich. Ich habe nicht gestohlen. Das Eis war schließlich für meinen Geburtstag zubereitet worden. Es war mein gutes Recht, selbst zu entscheiden, mit wem ich es teilen wollte."
    Sie schwatzten weiter über das denkwürdige Geburtstagsfest, während sie die große Eingangshalle durchschritten, und Emily hakte sich bei Nicholas ein, so wie sie es gemacht hatte, als sie noch jünger waren. Sie tat es ganz selbstverständlich, ohne darüber nachzudenken, doch Nicholas freute sich sehr.
    Wenn ihre Abneigung gegen ihn nicht unüberwindlich war, sie wieder so vertraut mit ihm sein konnte, dann bestand die Hoffnung, dass sie eines Tages auch das Bett mit ihm teilen würde. Er sehnte sich so sehr danach. Sogar diese flüchtige Berührung mit ihr brachte sein Blut in Wallung.
    Wusste sie das? War der Druck, den sie auf seinen Arm ausübte, nur eine subtile Art der Folter, mit der sie ihn für vergangene Missetaten büßen lassen wollte? Fast schien es so. Dennoch wünschte er, die süße Qual, sie so nahe zu spüren, würde niemals enden.
    Am Ende der Eingangshalle erspähte er Lofton und bedeutete ihm, dass die Männer mit dem Frühstück beginnen konnten.
    Bei jedem Schritt in Richtung Essraum verfluchte er die Umstände, die ihn daran hinderten, sie nach oben, in sein Schlafzimmer zu bringen. Und er wünschte, dass Emily nicht so halsstarrig wäre. Manche der Eigenschaften, die er am meisten an ihr schätzte, machten den Umgang mit ihr sehr anstrengend.
     
    Spät gefreit, nie gereut? Regentropfen spritzten gegen die großen Fenster des Esszimmers. Von ihrem Sitzplatz aus hatte Emily einen guten Blick über den verwilderten Rosengarten. Sie sah zu den grauen Wolken empor, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Speisen auf ihrem Teller zu und versuchte dabei, Nicholas, so gut es ging, zu ignorieren.
    Bitterkeit stieg in ihr auf bei dem Gedanken daran, dass sie jetzt verheiratet war. Sie war betrogen worden. Konnte Nicholas nicht aufhören, so zu tun, als wäre nichts passiert? Da saß er und plauderte so unbefangen, als wäre nichts geschehen. Dabei hatte er sie gezwungen, ihn zu heiraten. Warum konnte nicht alles nur ein böser Traum sein? Jetzt war sie seine Frau. In guten und in schlechten Zeiten. Mit Tränen in den Augen blickte sie auf den Ring an ihrem Finger.
    "Ich kaufe dir einen anderen, sobald ich in London bin", meinte er, ihrem Blick folgend. "Möchtest du einen größeren?"
    Emily schüttelte den Kopf. "Bitte kein neuer Ring. Ich finde den hier sehr schön. Er genügt völlig." Sie verbarg die Hand in ihrem Schoß und blickte erneut aus dem Fenster. In der Ferne sah sie durch den Regen die Kirchturmspitze von Bournesea über den Baumwipfeln.
    "Ich wünschte, wir hätten in der Kirche heiraten können", meinte Nicholas versonnen. "Die Leute aus der Umgebung wären in Scharen herbeigeströmt und hätten uns beglückwünscht."
    "Träumer!" erwiderte sie. "Wenn überhaupt jemand gekommen wäre, dann nur, um zu sehen, ob du endgültig den Verstand verloren hast. Du wolltest ja nicht einmal deinem Cousin von unserer Hochzeit erzählen."
    "Carrick? Mit dem habe ich nie mehr Worte gewechselt als unbedingt nötig. Allerdings hätte ich ihm beinahe von der Cholera berichtet. Er hatte schon immer eine panische Angst davor, sich anzustecken, und sei es auch nur mit einem harmlosen Schnupfen." Nicholas schmunzelte. "Aber er hätte mich sofort bei den Behörden angezeigt. Mit der Seuche an Bord hätte ich eigentlich gar nicht anlegen dürfen."
    Er wechselte das Thema. "Wie geht es eigentlich unserer Miss Lustig?" Er spießte mit der Gabel ein Stück Fasan auf, führte sie zum Mund und kaute genüsslich.
    Fasziniert beobachtete Emily, wie die Muskeln unter seinen glatt rasierten Wangen spielten. Als ihr klar wurde, was sie tat, wandte sie hastig den Blick von ihm ab und sah angestrengt auf den dunkelblauen Rand ihres Tellers, den goldene Ranken zierten. "Miss Tate? Sie macht ihrem Spitznamen alle Ehre. Während Vaters Predigten schaut sie jedenfalls so verdrießlich drein wie eh und je. Und sie erstarrt zur Salzsäule, sobald ich in ihre Nähe komme."
    Nicholas blickte erstaunt drein. "Wie bitte? Du warst doch immer ihr Liebling?"
    Emily

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