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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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worden, und die britischen Truppen mussten von der Krim abgezogen werden.
    Wofür habe ich in den letzten Jahren eigentlich meine Zeit und Tatkraft vergeudet, fragte sich Nicholas wütend. Um Berichte fürs Archiv zu schreiben?
    Das einzige Ergebnis der unseligen Sitzung hatte darin bestanden, dass er sein Ausscheiden aus dem Regierungsdienst bekannt gegeben und den Mann benannt hatte, der sein Nachfolger werden sollte. Der arme Mr. Stryker würde seine eigenen Erfahrungen mit Politikern machen müssen, für die Indien eine weit entfernte orientalische Enklave des British Empire war. Was Nicholas selbst betraf: Er wollte sehen, was er von seinem Sitz im House of Lords aus in dieser Angelegenheit tun konnte.
    Nach dem Treffen mit Chalmers hatte er sofort zwei seiner Anwälte aufgesucht und sie beauftragt, seine Gesellschaft, die Kendale Shipping , samt Inventar zum Höchstpreis zu verkaufen. Das Geschäft mit Indien würde ihm bei einem Aufstand, mit dem er fest rechnete, nur Verluste einbringen. Nicholas wollte nur vier Schiffe behalten, um weiterhin den lukrativen Handel mit China aufrechterhalten zu können.
    Er hatte zwar, weiß Gott, schon genug Reichtümer angehäuft, aber dennoch beabsichtigte er nicht, sich ganz aus dem Handelsgeschäft zurückzuziehen. Die Verbindungen zu China hatte er ganz allein geschaffen, ohne Einflussnahmen seitens seines Vaters und ohne dessen Geld. Sein Stolz verbot es ihm, sein Unternehmen und seine Angestellten einfach im Stich zu lassen.
    Daheim angekommen, wunderte er sich über den unfreundlichen Empfang, den Upton ihm bereitete. Mit deutlichem Unmut nahm er Nicholas' Mantel, Hut und Spazierstock entgegen. "Endlich sind Sie hier, Mylord!"
    "Ist etwas nicht in Ordnung, Upton?" fragte Nicholas überrascht.
    Der Butler räusperte sich. "Heute Morgen bestand die Countess darauf, ein vollständiges Inventar aller Dinge in Kendale House anlegen zu lassen. Jeder einzelne Gegenstand, sogar die Kisten in den Salzkellern sollen aufgeführt werden!"
    "Das fällt in ihren Aufgabenbereich", gab Nicholas zurück. "Sie ist die Herrin hier." Hatte Emily schon das gesamte Personal gegen sich aufgebracht? Mit der Inventur hätte sie doch warten können, bis die Dienstboten aus Bournesea abgefahren waren und der Haushalt hier wieder seinen gewohnten Gang nahm. Dennoch – Emily hatte entschieden. Und er würde ihre Autorität nicht untergraben.
    Upton fügte verschnupft hinzu: "Erst vor acht Monaten haben wir alles inventarisiert. Gestatten Sie mir, dass ich frei heraus sage, dass diese Maßnahme überflüssig und von Misstrauen Ihrem Personal gegenüber geprägt ist. Eine Beleidigung, wenn Sie so wollen."
    Nicholas musterte ihn streng. "Sie haben sich schon nach einer neuen Stellung umgeschaut, Upton?"
    Erschrocken riss der alte Mann die Augen auf. "Natürlich nicht, Sir!"
    "Dann möchte ich Ihnen einen guten Rat geben. Lady Kendale hat Ihnen einen Befehl erteilt, nicht etwa eine Bitte geäußert. Sie sollten ihre Anweisungen nicht mit mir besprechen, sondern ihnen Folge leisten."
    "Sehr wohl, Sir. Ich betrachte die Angelegenheit damit als erledigt."
    Aber widerwillig erledigt, dachte Nicholas und unterdrückte einen Seufzer. Ihm stand nicht der Sinn danach, seinen Aufenthalt in London damit zu beginnen, seine Frau zu schelten. Besonders nicht an diesem Tag. Er musste erst sein inneres Gleichgewicht wiederfinden.
    Bevor er sich allerdings nach oben in seine Räumlichkeiten zurückziehen konnte, begegnete er Emily. Sie hatte den Kopf erhoben, und ihre Augen funkelten zornig. Er musste sich wohl auf einen Streit gefasst machen.
    "Willkommen daheim, Mylord", sagte sie spitz. "Soll ich uns Tee bestellen?"
    Tee? Upton stand noch immer hinter ihm und lauschte interessiert. Es war noch nicht einmal vier Uhr nachmittags. Hier in der Stadt nahm man die Teemahlzeit viel später zu sich. Aber das konnte Emily ja nicht wissen. Vor dem Bediensteten konnte er sie auch schlecht davon in Kenntnis setzen, besonders da Upton ohnehin keine hohe Meinung von seiner Frau hatte.
    "Oh ja, danke. Es ist nett, dass du dich daran erinnert hast, dass ich den Tee früh nehmen wollte", erwiderte Nicholas mit gezwungenem Lächeln. "Ich hatte einen anstrengenden Tag und bin ziemlich hungrig. Erwarte mich gleich im Kleinen Salon."
    Er hatte den Raum absichtlich benannt, weil er Angst hatte, sie würde aus Unwissenheit den Tee in einem anderen Raum servieren lassen. "Herzhaft, aber nicht zu schwer sollte die Mahlzeit sein."
    Emily

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