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Der Höllenbote (German Edition)

Der Höllenbote (German Edition)

Titel: Der Höllenbote (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Bild mit der Kirche in ihrem Traum identisch war, aber das ließ sich leicht erklären. Sie hatte die Abbildung ja bereits bei Dhevics letztem Besuch gesehen, und ihr Unterbewusstsein hatte sich an die Kirche erinnert und sie in ihren Traum eingebaut. Der Glockenklöppel. Sie schaute genauer hin. Der Klöppel wies eine sternförmige Verdickung auf. Das steht für den Morgenstern – Luzifer. »Also dieser Klöppel, diese Ikone ...«
    »... ist etwas, das man eine Machtreliquie nennt«, ergänzte Dhevic. »Sie können es damit vergleichen: Dieser Klöppel ist für den Kult ein Objekt der Anbetung, so wie das Kruzifix in einer katholischen Kirche.«
    Jane versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. »Und Sie sind hier, weil ...?«
    »Ich bin hier wegen der Ikone. Ich bin hier, um sie an mich zu bringen, sie zu konfiszieren – und zurück an einen sicheren Ort zu bringen.«
    Schweigen.
    »Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass sich ein Glockenklöppel aus der Hölle ...«
    »Das Cymbellum Eosphorus «, intonierte Dhevic.
    »... hier in meiner Stadt befindet und dafür sorgt, dass Menschen von Dämonen in Besitz genommen werden.«
    Dhevic nickte. »Das verstehe ich. Und ich bitte Sie auch gar nicht, es zu glauben; ich bitte Sie nur, mir bei der Wiederbeschaffung zu helfen. Ich vermute, dass das Cymbellum irgendwo in Ihrem Postamt versteckt ist.«
    Jane dachte nach. Okay. Da gibt es also dieses merkwürdige Stück Eisen, von dem einige Leute glauben, dass es Teil einer Glocke ist. Damit kann ich leben. Dhevic glaubt, es wird in meinem Postamt versteckt. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann wäre es nur logisch, ihn dabei zu unterstützen, damit er es findet und wegschafft. Vielleicht hört dieser Albtraum dann ja endlich auf.
    »Sie möchten, dass ich Sie in mein Postamt lasse, damit Sie nach dem Teil suchen können, hab ich das richtig verstanden?«
    »Genau«, nickte Dhevic.
    »Tja, ich weiß nicht, ob ich das tun kann«, überlegte sie. »Man wird Fragen stellen und die Polizei sucht bereits nach Ihnen, um Sie zu verhören. Möglicherweise verstoße ich gegen irgendein Gesetz, wenn ich der Polizei Ihren Aufenthaltsort vorenthalte.«
    »Ich habe keine Verbrechen begangen.«
    Jane musterte ihn aufmerksam. Er kam ihr so widersprüchlich vor. Immer wenn sie ihn ansah, konnte sie sich nicht vorstellen, dass er etwas Böses im Schilde führte, auch wenn er ein wenig exzentrisch wirkte.
    »Sagen Sie mir, wie ich die Ikone finde. Ich werde sie suchen und Ihnen bringen.«
    »Es ist ein sehr gefährliches Objekt. Und sehr mächtig ...«
    »Es ist nur mächtig, wenn man daran glaubt. Und ich glaube nicht daran. Ich will nur, dass dieser Mist endlich aufhört. Und ich bin bereit, bei jeder Farce mitzuspielen, die dafür nötig ist.«
    »Ist es eine Farce?«, fragte er mit leiserer Stimme. »Sehen Sie mich an. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Jane knirschte mit den Zähnen. »Nein.«
    »Sie werden mir glauben ... wenn Sie mich ansehen.«
    »Nein! Sie wollen mich hypnotisieren.«
    »Na gut.« Er lächelte sanft. »Die Ikone dürfte an einem dunklen Platz versteckt sein, unter der Erde, in einem Keller, einem Kriechgang oder einem Leitungsschacht ...«
    »Natürlich. Wie unheimlich«, spottete sie.
    »Denn sein Besitzer lebt an dunklen, tiefen Orten.«
    »Fein.« Sie dachte angestrengt nach. Ich sollte ihn mitnehmen und dieses Ding finden lassen, um die Geschichte endlich abzuhaken. Sie hatte wirklich das Gefühl, ihm vertrauen zu können, wenn sie auch nicht wusste, warum. »Ich muss mal zur Toilette«, sagte sie zerstreut.
    »Dort hinten.« Er wies mit dem Finger auf die Tür.
    Zögernd stand sie auf und betrachtete die schäbige Unterkunft. »Äh ... da drin gibt es doch keine Kakerlaken oder Ratten oder so was?«
    Wieder ein Lächeln. »Nein. Ich habe sie alle höchstpersönlich vertrieben. Ich habe ihnen gesagt, wenn sie bleiben wollen, dann müssen sie sich an den Kosten für das Zimmer beteiligen.«
    Jane rang sich ein kurzes Lachen ab und ging ins Bad. Tatsächlich hatte Dhevic dort ordentlich geputzt – falls es nicht der Zimmerservice erledigt hatte, aber Jane bezweifelte, dass es in dieser Absteige überhaupt so etwas wie einen Zimmerservice gab. Sie seufzte und betrachtete sich im Spiegel über dem Waschbecken. Ihre Augen hatten dunkle Ränder; sie machte einen müden, kaputten Eindruck. Ein Grund mehr, es endlich zu beenden.
    Sie erstarrte, als sie ein leises Rascheln hörte. Bestimmt eine Kakerlake. Bei diesen

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