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Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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regelrecht zusammen, weil es bisher still gewesen war. Die Tür mußte dort geöffnet worden sein, wo sich auch das große Bild befand.
    Als ich mich aufrichtete, hörte ich Schritte und dann die Stimme des Mannes, der die Karten abriß.
    »Mister! Mister! Sind Sie noch da?«
    »Hier bin ich.«
    »Aha, das wollte ich nur wissen.«
    »Wieso?«
    »Ja, wissen Sie, ich will Sie ja nicht drängen.« Seine Gestalt erschien im Durchbruch. »Aber wir schließen in fünf Minuten, und für Überstunden werde ich nicht bezahlt.«
    »Klar, das verstehe ich. Sagen Sie mal, was geschieht eigentlich mit den Dingen hier?«
    »Die werden wieder zurückgeschickt. Morgen kommen Fachleute und packen sie ein.«
    »Auch das Bild?«
    Der Mann hob seinen Arm und kratzte sich am Kopf. »Nein, Mister, das nicht. Es stammt ja nicht aus China. Mrs. Brackett hat es erst gemalt, als sie wieder in London war.«
    »Ach so. Wie sagten Sie, heißt die Frau?«
    »Linda Brackett.«
    »Vielleicht rede ich mal mit ihr.« Der Mann lachte. »Das Bild hat Sie sehr beeindruckt, Sir, wie?«
    »Das allerdings.«
    Ich sah, wie der Mann seine Schultern hob. »Das sagen mir viele, wenn sie die Ausstellung verlassen. Manche sehen ganz komisch aus, als würden sie noch unter dem Eindruck des Gemäldes stehen. Mrs. Brackett kann auch wirklich gut zeichnen.«
    »Das stimmt.«
    Der Mann hüstelte verlegen. »Sie können ruhig noch ein paar Minuten bleiben, Sir, bis Sie alles gesehen haben. Heute ist der letzte Tag, ich mache dann später Schluß.«
    »Danke sehr, aber es wird nicht lange dauern.«
    Mein Gesprächspartner drehte sich um und entschwand meinen Blicken. Was suchte ich eigentlich? Ich wollte eine Verbindung zwischen dem Bild und den in diesem Raum ausgestellten Gegenständen schaffen, was natürlich sehr schwer war, aber vielleicht entdeckte ich tatsächlich einen weiteren Hinweis auf Yuisan und Karas Schwert. Die beiden schienen ursächlich zusammenzuhängen.
    Unter einer Glasabdeckung sah ich alte Schriftrollen. Das dünne Papier war natürlich vergilbt, dennoch sah ich die Zeichen sehr deutlich. Lesen konnte ich sie nicht, doch als ich den Kopf zur Seite drehte, da entdeckte ich auch die englische Ubersetzung der Schriften. Es waren keine klaren Sätze, nur Fragmente und Teile, den Rest mußte ich mir eben zusammenreimen.
    Von einer unheimlichen Ära war die Rede. Von gewaltigen vier Dämonen, die für lange Zeit dieses Land beherrscht hatten und ihre Diener suchten. Auch der Yuisan wurde erwähnt. Er sollte den Dämonen ebenfalls gehorchen. Doch er weigerte sich, weil er sich selbst für den Größten hielt. Da wurden die vier großen Dämonen ärgerlich und schickten ihre Diener, damit sie den Yuisan bestraften. Das taten sie auch. Dank ihrer magischen Kraft wurde der Höllenbote zu Stein und mußte von Stund an den Dienern der großen vier Dämonen gehorchen, denn nur sie konnten ihn erlösen.
    Ich runzelte die Stirn. Da war mir etwas aufgefallen. Es wurde von vier großen Dämonen gesprochen, und die vier kannte ich.
    AEBA
    Ferner war von den Dienern die Rede, die den vier Dämonen gehorchten. Ihre Namen waren zwar nicht erwähnt, doch ich wurde das Gefühl nicht los, daß es sich hierbei um die Horror-Reiter handeln konnte, die Kara, Suko und ich im Kloster St. Patrick in einem gewaltigen Kampf vernichtet hatten.
    Sollte es tatsächlich eine Verbindung zwischen AEBA, den Horror-Reitern und dem Höllenboten geben? Das wäre wirklich eine faustdicke Überraschung gewesen, auch eine gefährliche, wie ich ehrlich zugab, denn ich wußte von der Macht der AEBA-Dämonen.
    Die Reiche der Finsternis sind sehr vielschichtig. Man kann sie nicht alle aufzählen, aber irgendwo laufen sie immer zusammen. Ich hatte im Laufe der Zeit das Gefühl bekommen, daß wir uns alle innerhalb eines gewaltigen Kreislaufs bewegten und immer wieder zusammentrafen. Ob Asien, ob Europa - jeder Erdteil hatte seine eigene Mythologie. Aber irgendwo mußten diese Mythologien ihren Ursprung gehabt haben. Vielleicht sogar einen gemeinsamen, so daß die eine in die andere überging.
    Phantastische Gedanken, wie ich zugab, aber gar nicht mal so weit hergeholt, wenn ich mir die übersetzten Schriften anschaute und den Text interpretierte.
    Als ich mich aufrichtete und tief Atem holte, überkam mich ein bedrückendes Gefühl. Vielleicht war es die Stille, die das Gefühl beeinflußte, auf jeden Fall beschloß ich, vorsichtig zu sein. Auf Zehenspitzen bewegte ich mich einen Schritt zur

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