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Der Hof (German Edition)

Der Hof (German Edition)

Titel: Der Hof (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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in die Falle getreten bin. Egal, was hier letztlich geschieht, ich sitze ganz schön in der Tinte. Aber darüber kann ich mir jetzt nicht länger den Kopf zerbrechen, sondern gehe lieber ein Problem nach dem anderen an. Der Schmerz wütet in meinem verbundenen Fuß, als ich versuche, mein Gewicht darauf zu verlagern. In nächster Zeit darf ich wohl nicht hoffen, ganz normal laufen zu können. Ich hieve mich hoch und hüpfe auf einem Bein zum Fenster. Die Scheibe ist dreckig und so dicht mit Spinnweben verhangen, dass es wie verrottender Baumwollstoff aussieht. Eine Spinnwebe, die von einem Dachsparren hängt, streift über meine Augen. Ich wische sie beiseite und schaue nach draußen. Unter mir erstreckt sich ein sonniges Feld, auf dem gerade Reihen Rebstöcke gepflanzt sind. Sie reichen bis zum Waldrand, hinter dem ein kleiner See liegt. Das muss der See sein, den ich entdeckt hatte, bevor ich in die Falle geriet. Aus der Entfernung wirkt die Oberfläche spiegelglatt und reflektiert hellblau den Himmel.
    Erneut höre ich den undeutlichen Knall eines Gewehrschusses. Dieses Mal gefolgt vom aufgeregten Bellen eines Hunds. Ich kann niemanden sehen, aber allein der Gedanke an den Mann, dessen Bekanntschaft ich gestern Nacht gemacht habe, sorgt für ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengrube. Behutsam krame ich in meinem Rucksack und vermeide es dabei, das Foto anzurühren. Schließlich finde ich das Päckchen Camels, das ich aus dem Auto mitgenommen habe. Die Zigarette schmeckt eklig, aber ich brauche irgendwas, um meine Nerven zu beruhigen. Eine ganze Weile sitze ich auf dem Bett und rauche, die Beine lang ausgestreckt und mit dem Rücken zur Wand. Das Päckchen ist inzwischen halb leer; ich werde die letzten wohl besser einteilen müssen.
    Ich weiß schließlich nicht, wie lange die reichen müssen.
    Nachdem ich die aufgeraucht habe, krame ich eine Boxershorts hervor. Nur eine kleine psychologische Stütze, falls
Papa
mal wieder zu Besuch kommt. Ich habe sie mir gerade angezogen, als ich jemanden auf der Treppe höre. Bevor ich merke, dass die Schritte nicht schwer genug sind, um seine zu sein, habe ich mich schon vollständig verkrampft.
    Die Falltür öffnet sich, und Mathilde taucht auf. Ich schaue nervös an ihr vorbei, aber als ich sehe, dass sie allein ist, entspanne ich mich. Ihr Gesicht ist undurchdringlich, als sie zum Bett kommt.
    «Guten Morgen.»
    Sie trägt ein Tablett, auf dem mein Frühstück und eine Schüssel mit Wasser stehen. Außerdem hat sie Verbandsmaterial und eine alte Blechkiste mit Erste-Hilfe-Utensilien dabei. Über ihrem Arm hängt ein zusammengefaltetes Handtuch.
    «Ich habe frischen Verband für deinen Fuß», sagt sie. «Er muss gewechselt werden.»
    Sie stellt das Tablett auf die Matratze und hockt sich daneben auf die Kante. Dann schiebt sie sich eine Strähne hinters Ohr und widmet sich meinem Fuß.
    «Wie geht es?», fragt sie und wickelt den alten Verband ab.
    «Es wird nicht besser, wenn man eine Treppe runtergestoßen wird.»
    Ich wollte nicht so feindselig klingen, aber es geht gerade nicht anders. Meine Nerven sind regelrecht zerfetzt. Schweigend entfernt Mathilde den schmutzigen Verband. Darunter ist mein Fuß mit durchnässter Gaze bedeckt, die mit dem getrockneten Blut an meiner Haut klebt. Ein Streifen davon bleibt hängen, als sie versucht, den Verband zu lösen. Ich ziehe scharf die Luft ein.
    «Entschuldige.»
    Sie nimmt einen Wattebausch aus der Dose, taucht ihn in das Wasser und beginnt, den Verbandsmull zu durchfeuchten. Einer nach dem anderen löst sich, und sie ist jetzt vorsichtiger. Während sie arbeitet, versperrt ihre Schulter mir die Sicht.
    «Ich habe vorhin Schüsse gehört», sage ich.
    «Mein Vater. Er ist auf die Jagd gegangen.»
    «Dann nehme ich an, er war das gestern Abend?»
    «Ja.» Sie schiebt eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie macht es immer auf derselben Seite, bemerke ich. Auf der linken. «Es tut mir leid. Mein Vater ist in solchen Dingen eigen. Er mag keine Fremden.»
    «Das ist mir auch schon aufgefallen.» Allerdings kann ich ihr das kaum zum Vorwurf machen. Sie ist nicht für ihren Vater verantwortlich, und offensichtlich hat sie selbst genug Probleme, weil sie mir geholfen hat. «Warum hast du mich nicht in ein Krankenhaus gebracht? Weil du wusstest, dass er wegen der Fangeisen Probleme kriegen würde?»
    Sie schaut zu mir auf. Ihre grauen Augen wirken ernst. «Ich dachte, es sei das Beste, wenn ich dich selbst behandle. Aber wenn es

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