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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Märtyrers. Das wäre ein vernichtender Schlag für die Sache der Konservativen in Brasilien.«
    »Ich will den Namen haben.«
    »Ich schreibe ihn Ihnen auf.« Tennyson tat es. »Ich bin sicher, daß Sie ihn telefonisch erreichen können. Es dürfte nicht schwierig sein. Wenn Sie meinen Namen in Verbindung mit dem Cararras erwähnen, dann sollte das genügen.«
    »Vielleicht tue ich es.«
    »Unbedingt«, sagte Tennyson. »Er wird das, was ich Ihnen gesagt habe, bestätigen.«
    Die beiden Männer sahen einander an. Zwischen ihnen lag höchstens ein Meter. »Da war ein Unfall in der Untergrundbahn in London«, fuhr Noel fort. »Einige Leute kamen ums Leben, darunter auch ein Mann, der für den Guardian tätig war. Er war es, dessen Unterschrift auf Ihren Einstellpapieren steht. Der Mann, der das Einstellgespräch mit Ihnen geführt hat, der einzige, der uns Näheres darüber hätte sagen können, wie oder weshalb man Sie eingestellt hat.«
    Tennysons Augen blickten plötzlich wieder kalt. »Das war ein schrecklicher Schock. Ich werde nie darüber hinwegkommen. Wie lautet Ihre Frage?«
    »Da war noch ein Unfall. In New York. Erst vor wenigen Tagen. Auch dabei sind etliche unschuldige Menschen ums Leben gekommen, aber einem davon galt die Tat. Jemandem, den ich sehr geliebt habe.«
    »Noch einmal! Was wollen Sie wissen , Holcroft?«
    »Da liegt doch eine gewisse Ähnlichkeit vor, würden Sie das nicht auch sagen? MI-5 weiß nichts über den Unfall in New York, hat aber sehr klare Vorstellungen über den in London. Wenn man die beiden Unfälle miteinander in Verbindung bringt, gelangt man zu einem sehr beunruhigenden Schluß. Was wissen Sie über diesen Unfall vor fünf Jahren in London?«
    Tennysons Körper war irgendwie starr geworden. »Seien Sie vorsichtig«, sagte er. »Diese Briten gehen zu weit. Was wollen sie von mir? Wie weit gehen sie eigentlich, um mich in Mißkredit zu bringen?«

    »Versuchen Sie nicht, mir etwas vorzumachen!« sagte Noel. »Was ist damals in der Untergrundbahn passiert?«
    »Ich war dabei !« Der blonde Mann griff sich an den Kragen, riß wütend an seinem Hemd, riß es sich halb von der Brust und legte dabei eine Narbe frei, die ihm vom Halsansatz bis zur Brust reichte. »Ich weiß nicht, was da in New York war, aber das, was ich vor fünf Jahren in Charing Cross erlebt habe, wird mich den Rest meines Lebens nicht loslassen! Da, sehen Sie; es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran erinnert werde. Siebenundvierzig Stiche, vom Hals bis zum Thorax. Ein paar Augenblicke lang dachte ich - vor fünf Jahren in London -, der Kopf wäre mir halb abgeschnitten worden. Und dieser Mann, von dem Sie hier so rätselhaft sprechen, war der beste Freund, den ich in ganz England hatte! Er hat uns geholfen, Brasilien zu verlassen. Wenn jemand ihn umgebracht hat, dann haben die auch versucht, mich umzubringen! Ich war mit ihm zusammen.«
    »Das hab’ ich nicht gewußt ... Die Briten haben davon nichts gesagt. Sie wußten nicht, daß Sie dabei waren.«
    »Dann schlage ich vor, daß jemand Nachforschungen anstellt. Es gibt doch Aufzeichnungen in den Krankenhäusern. Es sollte nicht schwierig sein, meine Akte zu finden.« Tennyson schüttelte angewidert den Kopf. »Es tut mir leid, ich sollte Ihnen gegenüber nicht zornig werden. Schließlich sind das die Briten; die versuchen alles.«
    »Möglicherweise wußten sie es wirklich nicht.«
    »Wahrscheinlich. Man mußte Hunderte von Leuten aus diesem Zug herausholen. In jener Nacht wurden ein Dutzend Kliniken in London mit den Opfern gefüllt; niemand hat besonders auf Namen geachtet. Aber eigentlich sollte man annehmen, daß sie den meinen gefunden hätten. Ich war ein paar Tage im Krankenhaus.« Tennyson hielt plötzlich inne. »Sie sagten, jemand, den Sie geliebt haben, sei erst vor ein paar Tagen in New York getötet worden? Was ist passiert?«
    Noel erzählte, wie Richard Holcroft auf der Straße ums Leben gekommen war, und schilderte ihm die Theorie, die David Miles dazu aufgestellt hatte. Es hatte keinen Sinn, etwas vor diesem Mann zu verbergen, den er so gründlich falsch eingeschätzt hatte.

    Und während er erzählte, ergab sich von selbst der Schluß, den sie beide gezogen hatten.
    Nach meiner Ansicht ist eine dritte Gruppe an unser schachmattes Schwein herangetreten.
    Wer?
    Ich gäbe einiges darum, wenn ich das wüßte...
    Jemand anders.
    Ein Mann in einer schwarzen Lederjacke. Trotzig, herausfordernd, in einer dunklen Seitengasse in Berlin. Bereit zu

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