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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sein, die in den Lagern umgekommen ist.«
    »Richtig«, sagte der Franzose. »Der Kibbuz umfaßt mehr als zweihundert Männer - es sind jetzt Männer -, die rekrutiert werden können.«
    Tennyson sah zum Fenster hinaus. »>Sie können mich töten. Aber dann wird ein anderer an meine Stelle treten. Und wenn Sie ihn töten, dann wieder einer an die seine. < Das deutet auf eine unsichtbare Armee, die bereit ist, ein kollektives Todesurteil auf sich zu nehmen. Diese Loyalität ist verständlich, aber es handelt sich nicht um eine Armee. Es sind immer nur wenige, die willkürlich ausgewählt werden.« Tennyson wandte sich wieder dem Mann am Steuer zu. »Sind Sie sich Ihrer Information sicher?«
    »Ja. Wir kamen dahinter durch die zwei unbekannten Männer, die in Montereau getötet wurden. Unsere Laboratorien haben eine Anzahl von Dingen aufspüren können. Kleidung,
Ablagerungen in Schuhen und Hautporen, die Legierungen in Plomben, und insbesondere Spuren früherer Operationen. Beide Männer waren verwundet gewesen, einer hatte Kugelfragmente in der Schulter. Der Jom-Kippur-Krieg. Wir haben das Beweismaterial auf den südwestlichen Teil des Negeb einengen können und dort den Kibbuz gefunden. Der Rest war einfach.«
    »Sie haben einen Mann nach Har Sha’alav geschickt?«
    Wieder nickte der Franzose. »Einen von uns. Sein Bericht ist in der Akte. Niemand in Har Sha’alav verrät etwas, aber trotzdem ist klar, was dort vor sich geht. Jemand schickt einen Funkspruch; dann werden ein paar Männer ausgewählt und erhalten ihre Anweisungen.«
    »Potentielle Selbstmordkommandos, die fest entschlossen sind, alles zu vernichten, was irgendwie mit dem Hakenkreuz in Verbindung steht.«
    »Genau. Und um unsere Feststellungen zu untermauern, haben wir uns den Beweis verschafft, daß Falkenheim vor drei Monaten nach Israel gereist ist. Die Computer haben seinen Namen ausgespuckt.«
    »Vor drei Monaten... Zu der Zeit, als Manfredi das erstemal an Holcroft herantrat, um das Zusammentreffen in Genf zu arrangieren. Also wußte Falkenheim nicht nur über die Wolfsschanze Bescheid, sondern hat sogar den Zeitplan richtig erkannt. Er hat seine Armee drei Monate vorher rekrutiert und vorbereitet. Es ist höchste Zeit, daß wir beide uns in unseren jeweiligen Rollen begegnen: zwei Söhne des Reiches. Der eine echt, der andere falsch.«
    »Und wem soll ich seinen Tod zuschreiben?«
    »Der ODESSA, natürlich. Und veranlassen Sie einen Überfall auf Har Sha’alav. Ich möchte, daß jeder Anführer dort getötet wird; bereiten Sie es sorgfältig vor. Die Schuld muß auf Terroristen der RACHE fallen. Fahren wir.«
     
    Die nächsten paar Minuten würde der blonde Mann auf dem gewundenen Feldweg nicht John Tennyson sein. Man würde ihn mit seinem angestammten Namen ansprechen, Johann von Tiebolt, Sohn Wilhelms, Führer des Neuen Reiches.
    Jetzt tauchte die Hütte auf; der Tod eines Verräters war
nahe. Von Tiebolt drehte sich um und blickte auf den Hügel. Der Mann von der Sûreté winkte ihm zu. Er würde dort oben bleiben und die Straße sichern, bis die Arbeit getan war. Von Tiebolt ging weiter, bis er nur noch zehn Meter von dem plattenbelegten Weg zu dem kleinen Haus entfernt war. Er blieb im Schutz des Laubwerks stehen und zog die Pistole aus dem Schulterhalfter und steckte sie in die Manteltasche. Geduckt arbeitete er sich durch das hohe Gras auf die Tür zu und ging dann noch ein Stück weiter, blieb schließlich neben dem einzigen Fenster auf der Vorderseite stehen.
    Obwohl es ein sonniger Morgen war, brannte in dem dunklen Raum eine Tischlampe. Hinter der Lampe saß Klaus Falkenheim in seinem Rollstuhl, den Rücken zum Fenster gewandt.
    Von Tiebolt ging lautlos zur Tür zurück und überlegte einen Augenblick lang, ob er sie eintreten sollte oder nicht, wie es ein Killer der ODESSA ohne Zweifel tun würde. Er entschied sich dagegen. Der Oberst war alt und gebrechlich, aber das hieß keineswegs, daß er ein Narr war. Er hatte irgendwo eine Waffe und würde sie beim ersten Geräusch auf den Mörder richten.
    Johann lächelte. Es war kein Schaden, sich ein kleines Spiel zu leisten. Ein hervorragender Schauspieler mit dem anderen, wer würde den begeistertsten Beifall bekommen? Die Antwort lag auf der Hand: derjenige, der nach dem Stück noch da war, um auf die Bühne zu treten und sich zu verbeugen. Und das würde nicht Klaus Falkenheim sein.
    Er klopfte an die Tür. »Mein Herr. Verzeihen Sie. Hier ist Johann von Tiebolt. Mein Wagen hat

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