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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gegangen. Lassen Sie ihn in Frieden.«
    »Wer hat ihn durch die Mangel gedreht? Die Alliierten? Die Briten?«
    »ODESSA. «
    »Da haben die zum erstenmal etwas Nützliches getan.«
    »Wo haben Sie seinen Namen gehört? Wie haben Sie ihn gefunden?«
    Von Tiebolt lächelte. »Die Briten. Die haben eine Akte über die >Abwehr<. Sehen Sie, im Augenblick interessieren die sich mächtig für die >Abwehr<. Sie haben es sich zum Ziel gemacht, sie zu finden und zu vernichten.«
    »Vernichten? Es gibt keinen Anlaß...«
    »O doch, den gibt es. Sie besitzen Beweise, daß Sie den Tinamu angeheuert haben. «
    »Den Tinamu? Das ist doch absurd!«
    »Ganz und gar nicht. Das war Ihre letzte Rache, die Rache müder, alter Männer gegen ihre Feinde. Sie können mir glauben: der Beweis ist unwiderlegbar. Ich habe ihn ihnen geliefert.«
    Der alte Mann sah Johann an, und sein Blick wirkte angewidert. »Sie sind ekelhaft.«
    »Zurück zum Thema Wolfsschanze!« Von Tiebolt hob die Stimme. »Wo? Wie? Ich merke es, wenn Sie lügen.«
    Falkenheim sank in den Rollstuhl zurück. »Das hat jetzt nichts zu sagen. Für Sie nicht und für mich nicht. Ich werde sterben, und Sie wird man stoppen.«
    »Jetzt bin ich es, den Ihr Urteil nicht interessiert. Wolfsschanze! «
    Falkenheim blickte teilnahmslos in die Ferne. »Althene Clausen«, sagte er leise. »Heinrich Clausens nahezu perfekte Strategie.«
    Von Tiebolts Gesicht wurde zu einer starren Maske des Staunens. »Clausens Frau.... ?« Die Worte erstarben ihm im Munde. »Sie haben das herausgefunden?«
    Der alte Mann wandte sich wieder Johann zu. »Es war nicht schwierig; wir hatten überall unsere Informanten. In New York ebenso wie in Berlin. Wir wußten, wer Mrs. Richard
Holcroft war, und weil wir es wußten, erließen wir Anweisung, sie zu schützen. Das war die Ironie daran: sie zu schützen. Und dann erfuhren wir es: Auf dem Höhepunkt des Krieges, während ihr amerikanischer Mann auf hoher See war, fliegt sie mit einer Privatmaschine nach Mexiko. Von Mexiko aus reist sie unter strengster Geheimhaltung nach Buenos Aires weiter, wo sich die Deutsche Botschaft einschaltet und sie unter diplomatischem Schutz nach Lissabon fliegt. Nach Lissabon. Warum?«
    »Berlin hat Ihnen die Antwort geliefert?« fragte von Tiebolt.
    »Ja. Unsere Leute im Finanzministerium. Wir erfuhren, daß ungeheure Summen aus Deutschland abgezogen wurden; es lag in unserem Interesse, uns da nicht störend einzuschalten. Was immer dazu beitrug, die Kriegsmaschinerie der Nazis zu beeinträchtigen, lag in unserem Interesse; später würden dann auch Frieden und Vernunft wiederkehren. Aber fünf Tage, nachdem Mrs. Holcroft New York verlassen hatte, um über Mexiko und Buenos Aires nach Lissabon zu reisen, flog Heinrich Clausen, das Genie der Finanzen, ebenfalls unter strenger Geheimhaltung, von Berlin ab. Er machte zunächst in Genf Station, um sich mit einem Bankier namens Manfredi zu treffen. Dann flog er weiter nach Lissabon. Wir wußten, daß er kein Überläufer war. Wie kein anderer, glaubte er an die deutsche - arische - Überlegenheit. Und zwar so sehr, daß er die vielen Gauner in Hitlers Organisation nicht ertragen konnte.« Der Oberst machte eine Pause. »Wir zogen den naheliegenden Schluß: Clausen und seine angeblich verräterische ehemalige Frau zusammen in Lissabon; Millionen und Abermillionen auf Schweizer Konten ... und die Niederlage Deutschlands jetzt sichergestellt. Wir suchten nach dem tieferen Sinn und fanden ihn in Genf. «
    »Sie haben die Dokumente gelesen?«
    »Wir haben alles von der Grande Banque de Genève bekommen. Der Preis betrug fünfhunderttausend Schweizer Franken.«
    »Für Manfredi?«
    »Selbstverständlich. Er wußte, wer wir waren. Er nahm an, wir würden an die in jenen Papieren vorgegebenen Ziele glauben — und sie honorieren. Wir ließen ihn bei seiner
Annahme. Wolfsschanze! Wessen Wolfsschanze? >Wir müssen für Wiedergutmachung sorgen. «< Falkenheim sprach die Worte mit beißender Schärfe. »Nichts lag denen so fern wie das. Das Geld sollte dazu eingesetzt werden, um das Reich aufs neue zum Leben zu erwecken.«
    »Was haben Sie dann getan?«
    Der alte Soldat sah von Tiebolt gerade in die Augen. »Ich bin nach Berlin zurückgekehrt und habe Ihren Vater, Kessler und Heinrich Clausen exekutiert. Sie haben nie die Absicht gehabt, sich selbst das Leben zu nehmen. Sie rechneten damit, in Südamerika Zuflucht zu finden, dort das Gedeihen ihres Planes zu überwachen und zuzusehen, wie er

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