Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Verkäufer herumfahren. »Sie!«
    »Die Freunde von Tinamu sind nie weit«, erwiderte der Mann.

    »Sie sind ihm gefolgt?«
    »Er hat mich nie bemerkt. Rufen Sie an.«
    Der Engländer ging in das kleine Büro am hinteren Ende des Ladens. Er nahm den Hörer ab und wählte. Ein Angestellter des mächtigsten Mannes von Rio meldete sich.
    »Wohnung von Senhor Graff. Guten Tag.«
    »Unser Mann im Hotel hat sich eine reichliche Belohnung verdient«, sagte der Verkäufer. »Er hatte recht. Ich bestehe darauf, mit Herrn Graff persönlich zu sprechen. Ich habe genau das getan, was vereinbart war, und ich habe es ausgezeichnet getan. Ohne Zweifel wird er anrufen. Und jetzt bitte Herrn Graff.«
    »Ich werde Ihre Nachricht weitergeben, Schmetterling«, sagte der Mann.
    »Sie werden nichts dergleichen tun! Ich habe noch andere Nachrichten, die nur ich ihm geben werde.«
    »Worum geht es? Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß er ein vielbeschäftigter Mann ist.«
    »Sagen wir so: es betrifft einen meiner Landsleute. Drücke ich mich klar aus?«
    »Wir wissen, daß er in Rio ist; er hat bereits Verbindung aufgenommen. Sie müssen sich schon etwas besseres einfallen lassen.«
    »Er ist noch hier. Im Geschäft. Vielleicht wartet er darauf, mit mir zu sprechen.«
    Der Mann sprach zu jemanden, der in der Nähe stehen mußte. Man konnte deutlich hören, was er sagte. »Das ist der Schauspieler, mein Herr. Er besteht darauf, mit Ihnen zu sprechen. Alles ist in der letzten Stunde nach Plan abgelaufen, aber es scheint eine Komplikation gegeben zu haben. Sein Landsmann ist in der Buchhandlung.« «
    Der Telefonhörer wurde weitergereicht. »Was ist denn?« fragte Maurice Graff.
    »Ich wollte Ihnen mitteilen, daß alles wie erwartet abgelaufen ist...«
    »Ja, ja, das habe ich schon gehört«, unterbrach Graff. »Sie leisten ausgezeichnete Arbeit. Aber was ist jetzt mit diesem Engländer?«
    »Er ist dem Amerikaner gefolgt. Er war höchstens drei
Meter von ihm entfernt. Er ist immer noch hier, und ich nehme an, er wird wollen, daß ich ihm sage, was hier vor sich geht. Soll ich das?«
    »Nein«, erwiderte Graff. »Wir sind durchaus in der Lage, allein zurechtzukommen. Sagen Sie ihm, wir fürchteten, daß man ihn erkennt; daß wir vorschlagen, er soll sich nicht sehen lassen. Sagen Sie ihm, daß ich seine Methode nicht billige. Sie können im sagen, das hätten Sie von mir persönlich gehört.«
    » Danke , Herr Graff! Es wird mir ein Vergnügn sein.«
     
    Graff reichte das Telefon seinem Assistenten. »Der Tinamu darf das nicht zulassen«, sagte er. »Jetzt fängt es wieder an.«
    »Was fängt wieder an?«
    »Alles fängt von neuem an«, fuhr der alte Mann fort. »Die Einmischung, die Überwachungen, alles miteinander. Die Herrschaft wird geteilt, und jeder ist verdächtig.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Natürlich nicht. Du warst ja nicht dort.« Graff lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Schick ein zweites Telegramm an den Tenamu. Sag ihm, wir bestehen darauf, daß er seinen Wolf ins Mitttelmeergebiet zurückruft. Er geht zu viel Risiko ein. Dagegen verwahren wir uns und lehnen unter den gegebenen Umständen die Verantwortung ab.«
    Es bedurfte einiger Anrufe und dauerte vierundzwanzig Stunden, dann kam schließlich die Mitteilung, daß Graff bereit sei, ihn zu empfangen, kurz nach zwei am nächsten Nachmittag. Holcroft mietete sich im Hotel einen Wagen und verließ die Stadt in nordwestlicher Richtung. Er hielt häufig an und studierte die Touristenkarte, die ihm die Autovermietung zur Verfügung gestellt hatte. Schließlich fand er die Adresse und bog durch das schmiedeeiserne Tor in die Auffahrt, die zu dem Haus auf der Hügelkuppe führte.
    Sie mündete in einen großen Parkplatz aus weißem Beton, der von grünen Büschen umgeben war und von dem zu beiden Seiten mit Natursteinplatten belegte Wege durch Obsthaine nach hinten führten.
    Der Verkäufer in der Buchhandlung hatte recht gehabt. Das Anwesen war eindrucksvoll. Der Blick war großartig: die flache Anlage im Vordergrund, die Berge dahinter und weit
im Osten das dunstige Blau des Atlantik. Das Haus hatte zwei Stockwerke, an denen Balkone umliefen, und ein Portal mit zwei wuchtigen Türflügeln aus geöltem Mahagoni in mächtigen schmiedeeisernen Angeln. Die Gesamtwirkung war alpenländisch, so, als hätte man aus mehreren Schweizer Chalets ein einziges gemacht und es auf einen Berg in den Tropen gesetzt.
    Noel parkte seinen Wagen rechts von der Eingangstreppe und stieg

Weitere Kostenlose Bücher