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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geht?«
    »Einverstanden. «
    »Dann bleibe ich aus dem Schneider. Was hindert dich denn daran, die nächste Maschine nach Paris zu nehmen?«
    »Meine Kleider, mein Gepäck und mein Paß liegen in meinem Hotel in London. Wenn ich hinfahre, um sie mir zu holen, werden mich die Leute finden, die mich aufhalten wollen. «
    »So wie du aussiehst, meinen’s die ziemlich ernst, nicht wahr?«
    »Ja. So könnte man sagen, Willie.«
    »Das Hotel ist kein Problem«, sagte Ellis. »Ich hol deine Sachen und bezahl die Rechnung. Du bist ein auf Abwege geratener Ami, den ich in Soho aufgelesen habe. Und meine Geschmacksverirrungen gehn schließlich nur mich was an.«
    »Es könnte Schwierigkeiten mit der Rezeption geben.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb. Mein Geld ist >Münze des Reiches<, und du gibst mir einen Zettel mit; die können ja die Unterschriften vergleichen. Wir sind bei weitem nicht so paranoid wie unsere Vettern auf der anderen Seite des großen Teichs.«
    »Hoffentlich hast du recht, aber ich kann mir vorstellen, daß die Leute, die mich finden wollen, bereits an die Angestellten herangetreten sind. Möglicherweise bestehen sie darauf, zu erfahren, wo ich bin, ehe sie dir meine Sachen geben.«
    »Dann werde ich es ihnen sagen«, meinte Willie und lächelte. »Ich hinterlasse eine Nachsendeadresse und eine Telefonnummer, wo man deine Anwesenheit bestätigen kann.«

    »Was?«
    »Überlaß das nur mir. Übrigens, im Handschuhfach ist etwas Kölnisch. Nimm es, um Himmels willen. «
     
    Ellis veranlaßte, daß die whiskydurchtränkten Kleider von einem Reinigungsunternehmen abgeholt und am Nachmittag wieder zurückgebracht wurden, und verließ dann die Wohnung in Chelsea, um zum Belgravia Arms zu fahren.
    Holcroft duschte, rasierte sich, legte die schmutzigen Kleider in einen Korb vor die Tür und rief den Autoverleih an. Wenn er selbst den Wagen in Aldershot abholte, so vermutete er, würde er dort MI-5 antreffen, und wenn er wegfuhr, wären die Briten dicht hinter ihm.
    Die Leute beim Autoverleih waren nicht erfreut, aber Holcroft ließ ihnen keine Wahl. Wenn sie den Wagen zurückhaben wollten, würden sie ihn selbst abholen müssen. Es tat Noel leid, aber etwas Wichtiges war dazwischengekommen; man solle die Rechnung an sein Büro in New York schicken.
    Er mußte England auf so unauffälligem Wege wie möglich verlassen. Ohne Zweifel ließ MI-5 die Flughäfen und die Kanalfähren überwachen. Vielleicht ging es mit einem in letzter Minute gekauften Ticket für eine überfüllte Maschine nach Paris. Mit etwas Glück würde er den Flughafen Orly erreichen, ehe MI-5 wußte, daß er England verlassen hatte. Es gab eine Unzahl von Maschinen nach Paris, und die Zollformalitäten wurden ziemlich lasch gehandhabt. Er könnte auch zwei Tickets kaufen - eines für Amsterdam, eines nach Paris -, durch den KLM-Ausgang gehen, dann unter einem Vorwand noch einmal umkehren und zur Abflughalle für Paris rennen, wo Willie sein Gepäck bereithalten konnte.
    Was dachte er da? Listen, Tricks, Täuschungsmanöver. Er war ein Verbrecher ohne Verbrechen, ein Mann, der die Wahrheit nicht sagen durfte, weil sie so viel zerstören konnte. Er begann zu schwitzen, und seine Magenschmerzen stellten sich wieder ein. Er fühlte sich elend und durcheinander. Er legte sich in Willies Morgenrock auf dessen Couch und schloß die Augen. Das Bild von schmelzendem Fleisch drängte sich ihm wieder auf. Dann trat das Gesicht hervor;
er hörte deutlich den Schrei und schlief ein, mit dem klagenden Laut in den Ohren.
    Plötzlich erwachte er, weil er spürte, daß jemand über ihm war, auf ihn herunterblickte. Erschreckt fuhr er hoch und seufzte dann erleichtert, als er Willie neben der Couch stehen sah.
    »Jetzt hast du dich etwas ausgeruht, und das merkt man. Du siehst besser aus und riechst auch, weiß Gott, besser.«
    »Hast du meine Sachen?«
    »Ja, aber du hast recht gehabt. Die waren ganz wild drauf zu erfahren, wo du steckst. Als ich die Rechnung bezahlte, kam der Manager raus und benahm sich so, wie man sich beim Theater Scotland Yard vorstellt. Ich habe ihn inzwischen aber beschwichtigt, wenn auch mit der Telefonnummer schockiert, unter der du augenblicklich stationär zu erreichen bist.«
    »Stationär?«
    »Ja. Ich fürchte, daß sich dein Ruf dadurch nicht gerade bessert. Die Nummer ist von einem Krankenhaus in Knightsbridge, das von der Gesundheitsbehörde nicht anerkannt ist. Es ist auf Geschlechtskrankheiten spezialisiert. Ich

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