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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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'n Taxi zurück zu meinem Apartment genommen. Lloyd sagte, er hätt noch viel zu tun an dem Abend, und er hat das Taxi für mich gerufen.«
    »War das der Abend, an dem Sie die kleine Blonde mit dem wunderschönen Teint gefilmt hatten?«
    »Nein, sie war eine der ersten. Ich glaub deshalb, daß es der Abend danach war.«
    »Glauben Sie, daß man Ihr Taxi verfolgt haben könnte?«
    »Wie soll ich das wissen? Um solche Sachen hab ich mich nich gekümmert.«
    »Soweit ich mich erinner, steht Ihr Name auf Ihrem Briefkasten?«
    »Klar.«
    »Steht Ihre Telefonnummer im Telefonbuch oder nicht?«
    »Sie steht drin. Den Luxus, nich drinzustehen, kann ich mir nich leisten. Ich krieg sowieso nich viele Anrufe. Aber ich schaff ja mein Comeback, und …«
    »Wie jung war die Stimme von dem Typ, der Sie gewarnt hat, bei dem Mexikofilm nicht mehr mitzumachen?«
    »Wie jung? Weiß nich. Ich weiß bloß, daß es nich so ne alte Krähenstimme war wie von dem Typ bei Sapphire. Es war echt keine alte Stimme, und es war echt keine tiefe Stimme.«
    »Ein Tenor, mehr oder weniger?«
    »Ich hab ihn nich singen gehört.«
    Die Nacht, die so vielversprechend begonnen hatte, endete in bitterer Enttäuschung. Um Mitternacht wurde das Haus in der Trousdale-Siedlung, dessen Adresse Griswold Weils den Detectives gegeben hatte, von acht Polizisten umstellt, von denen vier mit Schrotflinten bewaffnet waren. Die mit den Schrotflinten waren, wie es nicht anders hätte sein können, das Wiesel und das Frettchen, Buckmore Phipps und Gibson Hand. Schultz, Simon, Al Mackey und Martin Welborn hatten ihre Revolver gezogen, und Al Mackey und Martin Welborn standen zu beiden Seiten der Eingangstür des unbeleuchteten Hauses, das auf dem Gipfel des Hügels lag, von dem aus man, wenn man im Busineß war, ganz Bagdad überblicken konnte. Und träumen.
    Martin Welborn probierte den Schlüssel aus, den der Mann im Hafengebiet von San Pedro verloren hatte, der Mann, der, wie das Frettchen jetzt inbrünstig betete, hoffentlich versuchen würde, aus dem Fenster zu entkommen. Diesmal würde das Frettchen nicht mit Steinen nach dem Mörder werfen müssen.
    Buckmore Phipps und Gibson Hand hofften, Ganz-einfach-Bill Bozwell ins Visier nehmen zu können, falls er versuchen würde, seinem Kumpel zu helfen, sich freizukämpfen. Er bot ein größeres Ziel als das kleine Schlitzauge, und sie stellten sich vor, daß sie vom Fernsehen mehr gefeiert werden würden, wenn sie einen weißen Gangster umgelegt hätten.
    Martin Welborn und Al Mackey hofften, daß der vietnamesische Mörder nicht versuchen würde, zu kämpfen oder davonzulaufen, damit sie ihn lebendig fangen und damit vielleicht das Geheimnis lüften konnten, das sie alle hier zum Wahnsinn trieb.
    Der Schlüssel paßte haargenau, und die Detectives hatten ihre Taschenlampen und Kanonen im Anschlag, als Martin Welborn ihn so leise wie möglich herumdrehte. Er betrat als erster das dunkle Haus, gefolgt von Al Mackey, dem wiederum Schultz und Simon folgten, die wie tanzende Elefanten von Walt Disney aussahen, als sie auf Zehenspitzen quer durch die Säulenhalle aus Marmor in das Foyer des Hauses schlichen, das einer ausgegrabenen römischen Villa nachempfunden worden war.
    Es war niemand im Haus. Nachdem sie drei Minuten lang durch teppichbelegte Korridore gekrochen waren und ihren Schweiß auf Marmorböden hatten tropfen lassen, hatten die Detectives alle fünf Schlafzimmer und den Dienstbotentrakt gecheckt. Al Mackey schaltete die Lampen ein, und die anderen wurden hereingerufen.
    Die Straßenmonster waren enttäuscht und baten die Detectives, ihnen eine Chance zu geben, Ganz-einfach-Bill bei anderer Gelegenheit zu töten. Al Mackey versprach es ihnen, und dann stiegen sie in ihren Streifenwagen und fuhren zurück nach Hollywood. Das Frettchen stand völlig neben sich und strich durch das Haus, um nach einem Hinweis zu suchen, der zu dem »Hausboy« führen konnte, den er so gern am anderen Ende seines Schrotgewehrs gehabt hätte.
    Es gab keine einzige Spur. Um die kaum vorstellbare Chance, im Bereich der Bar ein paar Fingerabdrücke zu finden, wenigstens nicht ungenutzt zu lassen, forderten sie über Funk einen Spezialisten für unsichtbare Fingerabdrücke an.
    Es war ein verschwenderisch ausgestattetes, teures, häßliches Haus. Die Besitzer waren in der Gegend offensichtlich nicht bekannt. Es gab kein einziges Kleidungsstück in den Schränken. Aber in der Garage gab es etwas Interessantes.
    »Der Bentley!« schrie

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