Der Hollywood-Mord
uns diesmal die Wahrheit sagen, Peggy«, sagte Al Mackey.
»Wann kommt sie denn heute nach Hause?« fragte Martin Welborn.
»Ungefähr sechs, halb sieben.«
»Fangen wir mal mit dem Vorsprechen an«, sagte Al Mackey. »Mister Silver hat dich in dieser Nacht in Trousdale auf Video aufgenommen, stimmt's?«
»Ja.«
»N bißchen später hat man dir gesagt, daß du den Job kriegen würdest?«
»Das wußt ich schon in derselben Nacht, daß ich den Job kriegen würd«, sagte sie. »Lloyd sagte, die anderen Mädchen kämen überhaupt nich ran an mich, und er würd die anderen nur für seinen Partner filmen, aber mich würden Se nehmen.«
»Und wieviel solltest du dafür kriegen?«
»Achttausend für drei Tage in Mexiko!«
»Und wieviel andere sollten noch genommen werden?«
»Nur ein Junge, sagte Lloyd. Den hatten Se noch nicht aufgetrieben.«
»Und wie ist Lorna dahintergekommen?«
»Sie … sie war noch auf, als ich nach Hause kam. Sie dachte, ich war wieder anschaffen gegangen, aber ich hab ihr hoch und heilig versichert, daß ich es nich war. Und wir hatten ne Auseinandersetzung, und … also, sie hat mich geschlagen, und ich hab geschrien. Und dann hat se gesagt, daß es ihr leid tut, und wir haben ne Flasche Wein getrunken, und weil ich so gut wie nie Wein oder sonst was trink, war ich ganz nett angeschickert und …«
»Du hast ihr was von Lloyd und dem Angebot erzählt?«
»Ich hatt's eigentlich nich vor, aber ich war so aufgeregt und nervös. Achttausend Eier für drei Tage!«
»Und was passierte?«
»Sie fragte mich nach der Adresse, und ich hab sie ihr gegeben.«
»Hast du die Straße und die Hausnummer auswendig gewußt?« sagte Al Mackey.
»Yeah, weil ich ziemlich nervös war, als ich mit Lloyd da hochfuhr, gerade, weil er 'n Bentley fuhr. Es war ziemlich schauerlich.«
»Natürlich«, sagte Martin Welborn. »Hat Lorna sonst noch was unternommen?«
»Zuerst mußt ich ihr versprechen, daß ich bei Sapphire Productions anruf und denen sag, ich würd den Job nich annehmen, aber …«
»Aber was?«
»Ich glaub, sie wußte, daß ichs doch machen würd. Ich mein, ich kriegte richtig die Motten vom Rumsitzen hier im Haus, die ganze Zeit, und sie muß soviel arbeiten und das alles. Ich wollt mein eigenes Geld haben, und das war immer noch besser, als wenn ich zu diesen Wichsmassagen zurückgehen würd. Achttausend für drei Tage?«
»Wie gings dann weiter?«
»Gar nicht. Ich hab beschlossen, Lloyd anzurufen und zuzusagen. Dann hab ichs mir überlegt. N paar Tage vergingen, und ich hab nicht angerufen. Dann denk ich … denk ich, scheiß drauf! Ich werd's machen. Und ich sag Lorna, ich werd's machen, aber diesmal schlägt se mich nich. Sie wird ehrlich ganz ernst und erzählt mir, daß Lloyd in dem Restaurant von meinem Dad gewesen is und nach mir gesucht hat. So scharf war er, daß er mich in den Film kriegt. Und dann erzählt se mir, daß der Film in Mexiko eben nich son gewöhnlicher Fickfilm zwischen mir und irgendnem Jungen is, wie Lloyd mir gesagt hat.«
»Was war's denn ihrer Meinung nach?«
»Sie sagte, das würd was echt Perverses werden, und ich könnt ziemlich verletzt werden dabei.«
»Woher wußte sie das?«
»Sie is im Busineß. Sie sagt, keiner kriegt soviel Geld, wie ich kriegen sollt, bloß, um drei Tage nach Mexiko zu fahren und 'n gewöhnlichen Pornofilm zu machen. Sie sagte, Lloyd hätt mich angelogen, und sie sagte, daß es todsicher gefährlich wär. Sie sagte, daß sie meinen Dad angerufen und ihm gesagt hätt, er sollt nix über mich erzählen, wenn er wieder kam und nach mir suchen würd.«
»Sie kennt Flameout Farrell?«
»Nur am Telefon. Gleich, nachdem wir zusammengekommen waren, hat sie meinen Dad angerufen und ihm … fast alles gesagt. Daß sie auf mich aufpaßt und mich mag und versuchen will, mich von den Drogen und vonner Straße runterzukriegen. Und sie gab ihm sogar ihren Namen und ihre Telefonnummer. Können Se sich das vorstellen? Ich bin wirklich keine Ausreißerin mehr. Er weiß ja, wie er mich erreichen kann, wenn ers wirklich möcht.«
»Das ist interessant«, sagte Al Mackey und schaute Martin Welborn an. Flameout hatte dem Wiesel und dem Frettchen doch nicht alles erzählt. Keiner erzählte hier alles.
»Hat Lorna deinem Dad auch von der … Gefahr erzählt, in der du mitten drin gesteckt hast?« fragte Martin Welborn.
»Ich weiß nich«, sagte sie. »Noch mehr wollt sie mir nich sagen über das, worüber sie und mein Dad miteinander
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