Der Horror-Helikopter
kreischendes Geräusch. Ich dachte daran, daß die Enden der Rotorblätter gegen Hauswände geschlagen waren, stach noch zu, aber daneben, weil mich eine ungeheure Wucht nach vorn riß und ich rechts neben dem Pilotensitz hinweg nach vorn kippte, wobei ich dann nur noch meinen Kopf schützen konnte, bevor ich aufprallte…
***
Nur einer verfolgte den Horror-Helikopter noch. Das war der Hubschrauber, in dem Sir James, Mark Baxter und Suko saßen. Auch sie huschten dicht über die Dächer der Millionenstadt hinweg. Sie hatten auch die Grenze zu Soho erreicht und überflogen die so markante und weltbekannte Oxford Street.
»Der will tatsächlich landen!« knirschte Suko und warf seinem Nebenmann einen etwas verwirrten Blick zu.
Mark Baxter reagierte nicht. Er rührte sich auch nicht und saß dort wie festgeleimt.
Sein Gesicht war starr, die Augen geschlossen, auf der Stirn glitzerten die kalten Schweißperlen. Manchmal zuckte unter der dünnen Haut eine Ader, und Suko wußte Bescheid.
Mark befand sich in der Phase seiner überaus unerklärlichen Begabung. Er würde zum Unsichtbaren werden.
Noch war es nicht soweit. Er mußte mit dem kämpfen, was durch sein Gehirn toste. Schmerzen!
Widerliche, stechende Schmerzen. Wie damals, als er im Labor bis in die Nacht gearbeitet hatte.
Die Erinnerung daran überfiel ihn immer stärker. Er sah sich wieder dort stehen, sah den Laserstrahl und sein eigenes Gesicht, das in wilder Panik verzerrt gewesen war. Dann geschah das Unfaßbare. Nicht allein in der Erinnerung, auch jetzt, denn Mark Baxter war plötzlich nicht mehr zu sehen.
Suko starrte auf einen leeren Platz, obwohl dieser nach wie vor besetzt war, wie der Inspektor am Abdruck auf dem Sitz erkennen konnte.
»Du hast es geschafft!« flüsterte er Mark zu.
»Ich weiß.«
Der Horror-Helikopter verlor noch mehr an Höhe. Fast berührten seine Landeräder die Fahrbahn, auf der ebenfalls nichts mehr lief.
»Runter!« schrie Sir James.
»Da, Sir, er landet!« brüllte Suko.
Im gleichen Augenblick setzten sie auf, sahen aber auch, daß der Horror-Helikopter die Richtung änderte und die Enden der Rotorblätter gegen Hauswände schlugen, wo sie Steine und Brocken herausrissen und Fensterscheiben zerstörten.
Dann krachte der Helikopter zu Boden!
***
Das bekam auch ich mit.
Ich hatte dabei Glück im Unglück gehabt, denn ich lag in einer engen Deckung.
Um mich herum war alles in Bewegung. Die schwere Maschine hatte durch den Drall nicht nur den Rest an Höhe verloren und war mit dem Fahrgestell zu Boden gekracht, sie hatte sich auch noch gedreht und war zur Seite gekippt.
Jetzt klemmte sie fest.
Ich wußte nicht, was außen geschah, aber die Rotorblätter liefen nicht mehr, und ich hörte auch kein Motorenbrummen.
Still war es trotzdem nicht!
Nadir Shive kreischte wie ein Wahnsinniger. Er fuhr die Sandzombies an, redete sich dabei in Rage, aber sie reagierten nicht. Auch sie waren durch den Absturz des Helikopters aus der lassung gebracht worden. Sie wollten durch den Innenraum wie dunkle Pakete.
Ich kroch aus meiner Deckung hervor, wollte mir Nadir Shive holen — und hörte die Schüsse.
Es war das harte Peitschen einer mir bekannten Berctta. Ich blieb hocken, wo ich war, drehte mich nur herum, so daß ich in den Innenraum starren konnte.
Ziemlich weit hinten stand Olivia Sardi. Die Beretta hielt sie mit beiden Händen, und sie erinnerte mich in dieser Haltung an eine rächende Göttin.
Gezielt feuerte sie in den Hubschrauber hinein, wobei sie die Zombies aufs Korn nahm.
Und ihre Kugeln trafen.
Die geweihten Silbergeschosse hieben in die Sandwesen hinein, die ihnen nichts entgegenzusetzen hatten. Das Silber war so stark, daß es die Wesen regelrecht zersprühte und ich bald nichts mehr sehen konnte, weil mir Wolken die Sicht nahmen.
Aber auch sie schössen noch.
Bevor sie vergingen, hämmerten ihre Waffen los. Einige von ihnen hatten die Schalldämpfer abgeschraubt. Das Innere des Hubschraubers verwandelte sich in eine Hölle.
Ich hockte auch weiterhin in meiner Deckung und war froh, nicht erwischt worden zu sein. Ein wahrer Kugelregen durchpeitschte den Horror-Helikopter, der allerdings Nadir Shive nichts ausmachte. Er hatte sich von seinem Pilotensitz erhoben und brauchte nur einen langen Schritt zu machen, um den Ausstieg zu erreichen.
Den stieß er auf. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß er festgeklemmt war. Ein Irrtum.
Was er konnte, das schaffte ich auch.
Noch immer schössen die
Weitere Kostenlose Bücher