Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
Vom Netzwerk:
Conal einen Krug Wasser ins Gesicht.
    »Wach auf, ich habe die ganze Nacht Wache gehalten«, sagte Martil dem stotternden Räuber.
    »Du weißt, wie man einen Mann weckt«, murrte Conal. »Ich nehme an, ich sollte froh sein, dass es diesmal Wasser war.«
    »Halt einfach Wache. Ich brauche etwas Schlaf.«
    »Hast wohl die ganze Nacht gebraucht, hm? Hast du dir geholt, was dir für das Geld zustand?«
    Martil schenkte ihm keine Beachtung, ließ den Räuber mit verschlafenem Blick seine Wache antreten, suchte sich eine Liege, die bequem aussah, und ließ sich mit einem Seufzer darauf nieder.
    Es fühlte sich an, als hätte er die Augen gerade erst zugemacht, als jemand ihm einen Finger ins Ohr steckte.
    »Conal, ich hoffe für dich, dass das nicht dein Finger ist«, ächzte er, ohne die Augen zu öffnen.
    »Steh auf. Ich habe Hunger«, beschwerte Karia sich.
    Martil erinnerte sich daran, wie ihm einst mit einer Axt auf den Kopf geschlagen wurde, noch in den Anfängen des Krieges. Sein Helm hatte seinen Schädel geschützt, aber dennoch war er zu Boden gegangen. Danach wieder aufzustehen in dem Wissen, dass ein Axtkämpfer ihm den Rest geben wollte, war eines der schwierigsten Dinge, die er in seinem Leben getan hatte. Bis jetzt. Seufzend erhob Martil sich und bereitete Karia einen Früchteteller zu, ehe er sich wieder auf die Liege fallen ließ. Er war gerade kurz davor gewesen einzuschlafen, als sie ihm auf den Rücken sprang.
    »Jetzt ist mir langweilig. Können wir ein Spiel spielen oder etwas Lustiges machen?«
    Martil brachte es nur unter Einsatz all seiner Willenskraft fertig, das kleine Mädchen nicht anzuschreien.
    »Ich bin die ganze Nacht wach gewesen. Ich brauche etwas Schlaf. Was hältst du davon, wenn du mir ein paar Lieder vorsingst?«
    Karia gefiel der Gedanke, und sie fing an zu singen. Es war nicht besonders sanft und ganz sicher nicht melodisch, aber es war auf eigenartige Weise beruhigend, und Martil schlief ein.
    Er wachte auf und sah, wie Conal Karia eine Geschichte vorlas und versuchte, ihr ein paar Worte beizubringen.
    »Es ist Vormittag. Barrett ist munter, aber die, ähm, Dame ist es noch nicht. Ich dachte, ich versuche mal, Karia ein wenig zu unterhalten. Als Wiedergutmachung für letzte Nacht. Es tut mir leid, Hauptmann, es wird nicht wieder vorkommen.« Conal schien sich erholt zu haben, und es war ihm sichtlich peinlich.
    »Was wird nicht wieder vorkommen?«, fragte Martil und streckte sich.
    »Dass ich mich im Dienst betrinke. Der verdammte Zauberer hat Wein, der weitaus stärker ist als die Ziegenpisse, an die ich gewöhnt bin.«
    Karia kicherte bei diesen Worten, und Conal räusperte sich. »Lasst uns in die Küche gehen und dem Hauptmann etwas zu essen machen«, schlug er vor.
    »Und mir auch!«
    Martil sah ihnen nach, als sie sich auf den Weg zur Küche machten, und legte sich erneut hin. Nach einer Weile stand er auf und streckte sich. Es ging ihm schon besser. Jetzt nur noch etwas zu essen, und er war bereit, den Tag in Angriff zu nehmen. Dennoch wollte er sicherheitshalber eines von Barretts Büchern mitnehmen, aus dem er Karia vorlesen konnte. Andernfalls würde ihr in der Kirche sicherlich langweilig werden. Er lächelte still. Sie war einer der Hauptgründe, warum er in diese Situation geraten war, und trotzdem bereute er es nicht, sie getroffen zu haben. Nicht nur, weil seine Träume über Bellic aufgehört hatten, sondern auch, weil sie sein Leben so sehr bereichert hatte. Er griff nach seinem Schwertgürtel und legte ihn an. Dann nahm er das Drachenschwert in die Hand, das zu seiner Überraschung nicht mehr aussah wie sein altes Schwert. Er war sich nicht absolut sicher, aber es hatte sich so angefühlt, als hätte er die Drachenaugen hell funkeln sehen.
    »Vielleicht musste ich nur etwas üben«, murmelte er und war zufrieden mit sich.
    Sie genossen ihr Frühstück, als Barrett und eine schläfrige Rabbag sich zu ihnen gesellten.
    »Was macht diese Frau hier?«, flüsterte Karia laut.
    »Sie gehört zu unserem Plan, die Königin zu retten«, flüsterte Martil sehr viel leiser zurück.
    »Die Königin retten? Wie meinst du das?«, krächzte Rabbag und bewies, dass ihr Gehör in bester Ordnung war.
    »Das ist nur ein Spiel von uns«, sagte Martil hastig, »sie ist eine Prinzessin, und wir müssen die Königin retten.«
    »Na dann. Gibt’s hier was zu trinken?«
    Nachdem dieses Problem gelöst und sie sich mit Proviant und Büchern ausgestattet hatten, stand ihrem Aufbruch

Weitere Kostenlose Bücher