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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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sicher, dass die Kurven dieser Frau deutlich besser ausgeprägt waren als die der Königin. Dann sah er ihr ins Gesicht. Er hatte die Königin nur kurz gesehen, aber er schien sich an ihr Gesicht sofort und genau zu erinnern. Die Ähnlichkeit war verblüffend, nur Lahras Lippen waren spröde und ihre Augen glasig und geistlos. Die Augen der Königin dagegen hatten auf Martil wie flüssige, grüne Oasen voller verborgener Tiefen gewirkt. Allerdings hatte Martil auch nicht vor, Lahra tief in die Augen zu schauen.
    Er fragte sich, was die Adligen dieses Landes dazu trieb, sich vor ihrer Königin zu verbeugen, um dann hierherzueilen und ihre Doppelgängerin nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Selbst Barrett war zu ihr gegangen. Er für seinen Teil, nun ja, er würde sich erst später darüber Gedanken machen, ob er sich ebenfalls scheinheilig nennen musste.
    Sobald sie in dem Schlafzimmer angekommen waren, musste er sich sehr zusammenreißen, um sich tatsächlich auf den Rettungsplan zu konzentrieren.
    »Ich habe eine wichtige Frage an dich«, sagte Martil.
    »Was denn?« Ihre Stimme klang in keiner Weise wie die der Königin. Ihre Stimme war tief und rau.
    Er legte seinen Schwertgürtel auf einen Stuhl und wandte sich wieder ihr zu. Er wollte sie über die Möglichkeit aufklären, wie sie schnell viel Geld durch eine einfache Aufgabe verdienen konnte. Allerdings war sie schon aus ihrem Kleid geschlüpft und stand nackt vor ihm, lediglich ein unglaublich teuer anmutendes Kollier zierte ihren Hals. Sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln.
    »Weiß ich nicht mehr«, sagte er.

11
    Martil gähnte. »Was hältst du davon, eine Menge Geld zu verdienen?«, fragte er sie.
    Sie ließ das Kleid fallen, das sie gerade wieder anziehen wollte, und stieg zurück ins Bett. »Ich bin ganz Ohr?«, sagte sie interessiert. »Viel Geld, sagst du? Wie viel denn?«
    »Gold – nur für dich, nicht nur das bisschen Silber, das du von Sillat bekommst«, sagte er. Er wusste, dass in Häusern wie diesem die Huren von dem vielen Geld, das die Freier für sie zahlten, nur wenig behalten durften.
    »Gold?« Sie lächelte und rümpfte dann die Nase. »Heißt das, du bist noch so einer, für den ich mir eine Krone aufsetzen und den ich herumkommandieren muss, bevor er mich bumst?«
    Martil hustete schuldbewusst. »So in etwa. Ich will, dass du so tust, als wärst du die Königin. Ich will, dass du morgen mit mir zur Kirche der Sonne kommst und anschließend noch in eine Kutsche steigst.«
    Sie dachte einen Moment lang darüber nach. »Hab ich noch nie vorher gemacht. Ich musste mich aber schon bei vielen komischen Feierlichkeiten als Königin verkleiden. Es gefällt ihnen, wenn ich das tue. Mit der Krone auf dem Kopf und vielen Juwelen am Leib, aber ohne Kleid umherspazieren.«
    Die Königin würde eine herbe Enttäuschung erleben, falls sie darauf zählte, dass der Adel von Norstalos ihr gegen Gello zur Seite stehen würde.
    »Zwei Goldstücke«, bot Martil an.
    »Für den Preis werde ich meine Titten nicht in der Kirche raushängen lassen, und es kostet ein Goldstück extra, wenn du mich gleich in der Kutsche bumsen willst. Und für weniger als fünf Goldstücke werde ich keinen Pferdemist wegmachen«, erwiderte sie.
    Martil war etwas verwundert. »Haben sie dich wirklich Pferdemist wegmachen lassen?«, fragte er.
    »Einmal. Aber ich werde es nicht noch einmal tun … außer für viel Geld.«
    Martil musste sich sehr anstrengen, seine Gedanken beisammenzuhalten. Kein Wunder, dass das Land den inneren Zusammenhalt verlor. »Einverstanden. Wir werden uns sicher einigen können – wenn du gleich mit zu mir nach Hause kommen kannst, denn wir müssen morgen schon sehr früh in der Kirche sein.«
    Sie zuckte mit den Achseln – eine bemerkenswerte Bewegung, wenn man sie an einer nackten Frau sah.
    »Für zwei Goldstücke ist es in Ordnung. Ich mache so etwas dauernd. Normalerweise bekommt Sillat eine Provision, wenn ich für Feierlichkeiten gebucht werde, aber es stört mich nicht, wenn ich dieses Mal das ganze Gold für mich behalten darf. Das Geschäft läuft nicht besonders gut zurzeit – alle scheinen sich auf ihre Landsitze verkrochen zu haben. Und sie wollen meine Gesellschaft nicht, wenn sie ihre Ehefrau zu Hause haben.«
    Martil versuchte, Mitleid zu heucheln.
    »Der Haken ist nur, dass die Wachmänner Sillat wahrscheinlich sagen werden, dass ich mit dir nach Hause gehe. Dazu sind sie verpflichtet. Dann wird sie ihren Anteil wollen.

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