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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Also, wenn du nicht schon im Voraus eine Vereinbarung mit ihr getroffen hast, brauche ich noch etwas mehr Geld …«
    Martil lächelte. »Ich glaube nicht, dass die Wachen ein Problem sein werden«, gab er zurück.
    »Na dann. Von mir aus können wir los, sobald du fertig bist.«
    »Ich bin noch nicht ganz so weit«, sagte Martil heiser und zog sie an sich.
    Graf Byrez hatte gewusst, dass man Jagd auf ihn machen würde. Niemand widersetzte sich König Markuz und kam mit dem Leben davon. Es war ein Zeichen für die Schwäche des Königs, dass Byrez den Thronsaal lebend verlassen hatte. Er rechnete damit, dass Cezar ihn jeden Augenblick aufsuchen würde, aber der mysteriöse Streiter des Königs schien anderweitig beschäftigt zu sein.
    Das verschaffte ihm genügend Zeit, seine Frau und seine Kinder bei Freunden in einem anderen Teil des Landes in Sicherheit zu bringen. Es gab noch einige Berellianer – zu denen er auch sich rechnete –, denen Ehre etwas bedeutete.
    Es wurden jedoch immer weniger. Byrez war entsetzt, wie umstandslos seine Landsleute das allgemeine Bekenntnis zu Zorva annahmen und ihrem alten Glauben abschworen. Sich auf die Angstpriester einzulassen und den ersten Schritt zu tun, um ihre Seelen dem Bösen zu verschreiben, schien einfacher zu sein, als sich dem König und dem traditionellen Gehorsam zu widersetzen.
    Er versuchte, auf der Flucht jede Nacht an einem anderen Ort zu übernachten. So war er auch an diesem Tag in einem Gasthaus abgestiegen und hatte sich unter falschem Namen ein Zimmer genommen. Im Innenhof erwartete ihn dann ein entsetzlicher Anblick – eine auf einen Pfahl gespießte, gehäutete Leiche. Und als er erfuhr, dass es die Leiche des Priesters der Stadt war und alle Stadtbewohner den schrecklichen Tod des Mannes mit angesehen – und sich darüber gefreut – hatten, kostete es ihn all seine Selbstbeherrschung, sich nicht zu verraten. Er wünschte sich beinahe einen Besuch von Cezar, damit er nicht mehr Zeuge solch bösartiger und wahnsinniger Taten wurde.
    Martil musste Lahra überzeugen, das am wenigsten freizügige Kleid anzuziehen, das sie besaß – und das war immer noch weitaus offenherziger als das, was eine Königin tragen würde. Aber wenn Lahra und die Königin ihre Kleider tauschten, wäre es wenigstens ein sehenswerter Anblick – oder vielleicht sogar all das Gold wert, das Lahra ihn kostete. Sie führte ihn durch eine Seitentür aus dem Haus und über einen versteckten Weg zum Eingangstor. Wie Martil vorhergesagt hatte, waren Kesbury und Dunner überaus gewillt, Stillschweigen darüber zu bewahren, dass Lahra Martil nach Hause begleitete. Um wirklich sicherzugehen, drückte er den beiden Männern jeweils ein Silberstück in die Hand.
    »Wir brauchen kein Geld, Herr. Ich schulde Euch mein Leben!«, erklärte Kesbury.
    »Das ist keine Bezahlung«, erwiderte Martil. »Es ist nur ein Andenken daran, was wir alle durchgemacht haben.«
    »Dann danke ich Euch, Herr. Solltet Ihr einmal Hilfe benötigen, lasst es uns wissen!«
    Glücklicherweise war es nicht weit zu Barretts Haus.
    »Wie weit müssen wir laufen? Meine Füße tun mir in diesen Schuhen ziemlich weh«, jammerte sie.
    »Nicht mehr weit, Lahra«, ermutigte er sie.
    »Ich heiße gar nicht Lahra, sondern Rabbag. Sillat denkt aber, dass Männer kein Gold für eine Frau bezahlen, die so heißt.«
    Sie erreichten Barretts Haus, ohne dass jemand sie gesehen hatte und ohne dass Rabbag sich die Füße wund lief.
    »Mach dir keine Sorgen, morgen werden wir reiten«, sagte er zu ihr, als Barrett die Eingangstür öffnete.
    »Hm, den kenne ich doch. Der ist Stammkunde bei mir. Der Zauberer mit dem langen Zauberstab«, verkündete Rabbag bei Barretts Anblick.
    Martil sagte nichts, er sah den Zauberer lediglich an. Barretts Gesicht rötete sich ein wenig. »Kommt herein. Ich nehme an, sie hat eingewilligt?«, fragte er Martil.
    »Sie ist perfekt, solange sie nicht redet«, verkündete Martil.
    »Ich weiß genau, was ich machen muss. Nicht reden, aufrecht sitzen und winken«, protestierte sie.
    »Na schön. Ich gehe zu Bett«, antwortete Barrett.
    Rabbag hakte sich bei ihm unter. »Wo ist dein Bett, Zauberer?«
    Barrett entzog sich ihr. »Wir haben keine Zeit, heute Nacht etwas anderes zu tun als zu schlafen. Conal schläft schon. Also wirst du Wache halten müssen, Martil«, sagte der Zauberer mit dem Hauch eines siegreichen Grinsens auf dem Gesicht. Er machte auf dem Absatz kehrt und war verschwunden.
    Mit Lahra – oder

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