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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Fleisch und einen hervorragenden Koch dabei hast, denn was ich zu berichten habe, ist einer schmackhaften Mahlzeit würdig.« Er sah sich hungrig um, während er sich ausgiebig im Schritt kratzte.
    »Verkauf mir die Geschichte gut genug, und wir werden sehen.«
    Martil wollte ihn nicht aus den Augen lassen, also folgte er Conan nach draußen. Falls es den Mann überraschte, dort ein kleines Mädchen auf einem großen Pferd sitzen zu sehen, ließ er es sich nicht anmerken. Er taumelte wortlos um die Ecke des Gasthauses zum Dorfbrunnen.
    »Wer ist das? Er stinkt!«, rief Karia laut.
    So laut, dass Conal es hörte und sich umdrehte. »Das würdest du auch, wenn man dir gerade deine eigene Pisse über den Kopf geschüttet hätte«, murrte er.
    »Du hast in deinem Pipi gebadet?« Karia fand das sehr komisch. »Wer bist du?«
    »Ich bin der letzte Mann des Zerstörers, Conal der Mutlose, zu deinen Diensten.« Er verneigte sich tief.
    »Kein besonders eindrucksvoller Titel«, bemerkte Martil.
    »Ich denke darüber nach, ihn zu ändern«, gestand Conal.
    Einige Eimer Wasser änderten an seinem Erscheinungsbild nicht viel, schienen aber zumindest den Gestank etwas zu mildern. Conal zog sich frische Kleider an, aber diese waren auch nicht viel besser als die, die er zuvor getragen hatte. Dann nahm er einen großen Schluck Wasser aus dem letzten Eimer, bevor er sich zu dem stinkenden Plumpsklo begab, wo er endlos lang hockte und unter klangvollem Grunzen und Stöhnen sein Geschäft verrichtete.
    Martil brachte Karia und Tomon etwas weiter weg, aber trotzdem war es unmöglich, diese Vorführung zu überhören, sosehr er sich auch bemühte, ein normales Gespräch mit Karia zu führen.
    »Sei etwas leiser, bitte!«, brüllte er schließlich, als er Karias Fragen und Kichern nicht mehr ertragen konnte.
    »Ich lasse dich nur wissen, dass ich keinen Fluchtversuch starte«, rief Conal erheitert zurück.
    Endlich kam der alte Räuber hinter dem Wirtshaus wieder hervor und zog sich seine Hose zurecht. »Wie sieht es mit etwas Essbarem aus?«, rief er.
    »Ich habe keinen Hunger mehr«, erwiderte Martil.
    Martil ließ ihn den saubersten Tisch und drei Stühle nach draußen bringen, wo die Luft auch nicht frisch, aber doch besser als im Wirtshaus war. Dann gab er ihm ein Haferplätzchen und einen Streifen Trockenfleisch. Karia setzte sich und biss in einen Apfel, während Martil dem Mann zusah, wie er seine Ration gierig hinunterschlang.
    »Also, was ist hier geschehen?«, fragte Martil.
    Conal schluckte den letzten Bissen runter und rülpste laut. Karia kicherte, Martil legte seine Schwerter demonstrativ auf den Tisch.
    »Es ist eine komische Geschichte«, begann Conal hastig, »und es begann vor ein paar Tagen. Du weißt offensichtlich, dass das hier das Dorf von Danir dem Zerstörer ist. Vor drei Tagen ist er mit seinen Männer losgezogen, wie üblich, um einen Bauern auf der anderen Seite der Grenze zu überfallen, den wir seit einer Woche ausgekundschaftet hatten.«
    »Wir?«
    Conal hob seinen linken Stummelarm und wedelte damit. »Damit kann ich weder reiten noch ein Schwert führen. Ich betreibe für Danir nur das Wirtshaus.«
    »Erzähl weiter«, sagte Martil ausdruckslos.
    »Aber sie kehrten nicht in der Morgendämmerung zurück, wie sie es normalerweise taten. Wir zogen bereits in Erwägung, sie suchen zu gehen, als endlich drei der Männer, die ausgezogen waren, zurück ins Dorf geritten kamen. Sie sahen aus, als hätte man sie rückwärts durch ein berellisches Heer gezogen. Einer von ihnen hatte ein Messer in den Eingeweiden und starb noch im Laufe des Tages. Wir alle wollten wissen, was geschehen war; also erzählten sie es uns.
    Auf dem Weg zu dem Bauernhof hatte einer der Späher sechs Männer entdeckt, die einen siebten Mann in ihrer Mitte zu beschützen schienen und abseits der Hauptstraße ritten. Den Späher eingerechnet hatte Danir siebenundzwanzig Mann dabei. Dagegen würden sechs Wachmänner nichts ausrichten können. Und wenn sie bei Nacht und abseits der Hauptstraße ritten, musste der Mann in der Mitte etwas sehr Wertvolles bei sich haben. Also lauerte Danir ihnen auf und griff sie an.«
    »Es waren aber keine gewöhnlichen Wachmänner«, sagte Martil schlicht.
    Conal schmunzelte. »Du bist schon etwas herumgekommen, ich verstehe. Nein, es waren keine gewöhnlichen Wachmänner, denn sie haben wie Dämonen gekämpft. Danir hätte wahrscheinlich aufgeben und fliehen können, aber er war ein stolzer Mann, der sich

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