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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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sich die Worte seines alten Freundes Borin bewahrheiten würden: Es kam nie etwas Gutes dabei heraus, wenn man mit einem Zauberer gemeinsame Sache machte.

9
    Cezar dachte über Martil nach, als er auf eine große Patrouille von Jagdreitern und Miliz traf, die von dem blutbefleckten und verletzten Wachtmeister Havrick angeführt wurde. Cezar döste beinahe in seinem Sattel; von der langen Verfolgungsjagd und der allgemeinen Friedlichkeit des Landes war er müde geworden.
    »Du da drüben! Reisender! Hast du jemanden vorbeireiten sehen? Zwei Männer auf Pferden, ein kleines Mädchen und einen Mann auf einem Esel?«, brüllte Havrick.
    Cezar, der instinktiv nach einem Wurfmesser gegriffen hatte, entspannte sich. Zumindest war diese Patrouille nicht hinter ihm her.
    »Ich habe den ganzen Tag niemanden gesehen«, sagte er und versuchte, so natürlich wie möglich zu klingen.
    »Wie ist das möglich? Wohin können sie geflüchtet sein?«, rief Havrick zornig. Cezar legte eine Hand auf den Knauf seines Sattels, in den ein Wurfpfeil eingearbeitet war.
    »Herr, sie hatten Barrett bei sich, den Magier der Königin. Wenn dieser Mann sie nicht gesehen hat und wir sie nicht gefangen haben, dann hat er wahrscheinlich Magie benutzt, um zu entkommen«, sagte einer der Soldaten respektvoll.
    »Willst du damit sagen, dass sie meilenweit entfernt sein könnten, Wachtmeister?«, knurrte Havrick.
    »Ich will damit sagen, dass sie am anderen Ende des Landes sein könnten. Barrett ist der Magier der Königin – er könnte sie überall hingebracht haben.«
    Havrick sackte in seinem Sattel zusammen. Cezar, dem niemand mehr Beachtung zu schenken schien, hörte aufmerksam zu.
    »Ich muss den Herzog informieren. Hauptmann Martil und der Zauberer Barrett sind zusammen unterwegs – sie planen wahrscheinlich, die Königin zu retten oder etwas in der Art!«, verkündete Havrick lautstark.
    Cezar spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Genau das hatte Onzalez befürchtet. Einer der Schlächter von Bellic war zu einer Bedrohung für sie geworden. Und er war zu spät, um ihn aufzuhalten.
    »Herr, wir müssen ins nächste Dorf reiten und neue Pferde beschlagnahmen. Unsere werden einen langen Ritt nicht durchstehen, dafür haben wir ihnen auf dem Weg hierher zu viel abverlangt«, warnte der Wachtmeister.
    Havrick schlug frustriert auf den Knauf seines Sattels. »Das kostet zu viel Zeit! Wir brauchen sofort schnelle Pferde!« Sein Blick wanderte zu den Pferden, die Cezar bei sich hatte. Selbst bei Mondschein war zu erkennen, dass es offensichtlich gute Tiere waren. »Na bitte!«
    Cezar, der verzweifelt über eine Möglichkeit nachdachte, wieder Herr der Lage zu werden, sah sich plötzlich mit Havrick konfrontiert.
    »Reisender! Ich brauche deine Pferde. Ich bin Offizier im Dienst von Herzog Gello, und man wird dich für die Tiere entschädigen, aber die Dringlichkeit meines Einsatzes ist sehr viel größer als die deiner Reise!«
    Cezars erster Gedanke war, dem Mann die Kehle aufzuschlitzen, den Wachtmeister mit einem Wurfmesser außer Gefecht zu setzen und dann die Flucht zu ergreifen. Aber sosehr ihn das auch mit Genugtuung erfüllen würde – er wusste, dass es ein Fehler wäre.
    Daher verzog er die Lippen zu einem Lächeln, nahm die Hand von dem kleinen Wurfmesser, das als Gürtelschnalle getarnt war, und band die Zügel seiner drei übrigen Pferde los.
    »Was soll ich sagen, wer sich meine Pferde genommen hat, wenn ich meine Entschädigung verlange? Jedes einzelne ist fast drei Goldstücke wert.«
    Havrick stieg von seinem schwitzenden Pferd und ließ zwei seiner Männer seinen Sattel auf einem von Cezars Pferden befestigen. »Folgt mir, so schnell es die Pferde zulassen. Ich reite voraus, um den Herzog zu warnen«, sagte er zu seinen Männern. Er warf Cezar einen Blick zu und sagte: »Sag, dass Leutnant Havrick von den Jagdreitern sich deine Pferde genommen hat.«
    »Ich werde mir den Namen einprägen«, sagte Cezar lächelnd, während er vor Zorn kochte. Dieser arrogante Narr würde nie wissen, wie nah er gerade dem Tod gewesen war. Er sah Havrick nach, wie er davongaloppierte. Seine Männer folgten ihm deutlich langsamer auf ihren erschöpften Pferden, und die Milizsoldaten kehrten in ihr Dorf zurück.
    Cezar beschloss, umzukehren und zurück nach Wollin zu reiten. Er musste wieder nach Berellia und sein Versagen melden. Er wusste, was das bedeutete. Er musste Markuz und Onzalez gegenübertreten. Aber er würde überleben. Und es

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