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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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in ihrer normalen Reitkleidung den Prüfungen ihrer Mitstreiter zu, bis sie sich in den Stall begaben und sich Sattel, Zaumzeug, Longe und ihre Reituniform zurechtlegten. Kurz nach dem Mittagessen machten sie sich und ihre Pferde warm, striegelten sie ein letztes Mal und stellten sie dann zurück in die Box. Spannung lag in der nach frischem Stroh duftenden Luft. Keiner der Prüflinge wusste, in welchem Gebiet er geprüft werden würde. Sie mussten alles beherrschen. Leif und Lasse zogen sich zusammen um. Im Umkleideraum trennte ein Sonnenbalken, der durch ein rechteckiges hohes Fenster einfiel, die Luft wie ein leuchtendes Schwert, und in seinem Schein schwebten Staubpartikel träge vor sich hin. Die Jungen standen Seite an Seite und zogen sich zunächst die Reithosen und dann ihre Reitjacken über. Sie knöpften die goldenen Knöpfe zu und schnappten sich ihre Helme und Reitgerten. Fast gleichzeitig schlossen sie ihren Spind und sahen sich an.
    »Gut siehst du aus«, sagte Lasse und grinste.
    »Gleichfalls.«
    »Ich bin stolz auf dich«, meinte Lasse und klopfte Leif auf die Brust.
    »Noch hab ich nicht bestanden.«
    »Das mein ich nicht. So, wie wir das alles hingekriegt haben, das war gute Arbeit. Jetzt machen wir noch unsere Prüfung, und dann hauen wir hier ab.«
    »Hoffentlich geht alles gut«, sagte Leif.
    »Es kann nichts mehr passieren, Mann. Die Prüfung machst du mit links. Die Polizei kann uns auch nichts mehr anhaben. Wir haben das Alibi. Das ist dein Verdienst. Und alle anderen Beweise deuten auf Peter und Simon hin. Das ist Gold wert. Leif, wir sind raus aus dem Schneider. In zwei Stunden sind wir freie Männer.«
    Leif versuchte zu lächeln.
    »Du hast recht.«
    »Und jetzt komm, du bist gleich dran«, forderte Lasse ihn auf.
    »Lasse?«
    »Mmh?«
    »Ich liebe dich.« Leif sah seinen Freund ernst an. Der Satz hing ein paar Sekunden fast zerbrechlich in der Luft.
    »Ich dich auch.« Lasse umarmte Leif, und sie klopften sich mit den Fäusten auf den Rücken.
    »Und jetzt mach sie fertig«, spornte Lasse Leif an.
    Wenig später sah er zu, wie Leif, nachdem er seine Aufgabe bekommen hatte, in Gesellschaft zweier Prüfer mit seinem Pferd am Zügel in die Reithalle ging, wo der Rest der Kommission wartete. Lasse betrat das Schulgebäude. Er wollte nicht zusehen, sondern sich etwas konzentrieren und allein sein. Er setzte sich auf einen Stuhl vor dem Unterrichtsraum und schloss die Augen. Es war herrlich ruhig hier. Kein Mensch war mehr hier. Sie waren entweder in der Reithalle oder feierten schon in der Kantine. Lasse atmete tief durch. Das war ein unglaublich schöner Moment für ihn. Zum ersten Mal seit ein paar Wochen sah er keine Probleme vor sich. Die Zukunft sah so sonnig aus, wie dieser Tag war. Vor der Prüfung hatte er keine Angst, im Gegenteil. Er freute sich darauf, diesen Anzugträgern zu zeigen, was Reiten bedeutete. Sie würden mit feuchten Augen nach Hause fahren. Ab heute würde dieses undankbare Dasein als Lehrling endlich beendet sein. Danach konnte er durchstarten. Es warteten große Aufgaben auf ihn, die großen Turniere, die großen Gestüte, die großen Pferde. Und das große Geld. Ein Teil davon wartete bereits zu Hause in einer Flasche Lenor auf ihn. Er musste grinsen, als er daran dachte.
    »Lasse.«
    Er schreckte hoch, weil er niemanden hatte kommen hören. Geraldine stand neben ihm. Sie trug weiße Reithosen und eine rote Jacke mit silbernen Knöpfen. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten. Ihren Helm trug sie unter dem Arm. Lasse fand, dass sie ganz hübsch aussah, und konnte Leif ein wenig besser verstehen.
    »Mann, hast du mich erschreckt.«
    »Tut mir leid. Nervös?«, fragte sie.
    »Nein, du?«
    »Ein bisschen.«
    »Wird schon«, sagte er und überlegte, ob er sich für ihre Aussage bei der Polizei bedanken sollte. Aber das hätte nur verdächtig geklungen, also schluckte er die Bemerkung hinunter.
    »Leif ist gleich fertig«, sagte Geraldine. »Ich wünsch dir viel Glück.«
    »Ja, ich dir auch.«
    Stimmen erklangen hinter ihr, und sie drehte sich um. Die Kommission kam zurück. Jülich blieb bei ihnen stehen.
    »So, Lasse, jetzt bist du dran. Komm bitte rein.« Er deutete mit einer Armbewegung in den Unterrichtsraum. »Wir sehen uns gleich«, fügte er an Geraldine adressiert hinzu.
    Jülich schloss die Tür und überholte Lasse, der vor einer Tischreihe, hinter der die Prüfer Platz genommen hatten, stehen blieb. Jülich setzte sich, und in der Mitte der Reihe

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