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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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erinnern. Wieso sollte ich dich also erschießen? Das macht keinen Sinn. Ich hatte geglaubt, Simon wäre es gewesen. Zumindest soll ich seinen Namen gerufen haben. Und allem Anschein nach ist er es ja auch gewesen, dafür habt ihr gesorgt. Wenn du hier also gleich tot im Stroh liegst, wird mich niemand mit der Tat in Verbindung bringen. Jetzt wird abgerechnet, Kleiner.« Hofstätter hob die Pistole und zielte auf Lasses Stirn.
    »Nein, nein, bitte, lassen Sie mich gehen. Es war Leif. Alles war seine Idee, er ist derjenige, der Ihr Pferd vergiftet hat, er hat es auch gefilmt. Das mit dem Schuss, das wollte ich doch nicht, wir haben gekämpft, es war ein Unfall! Soll ich Ihnen Leif servieren? Ich kann ihn herlocken. Wie wollen Sie ihn sonst erwischen? Ich schicke ihn zu Ihnen, und dann hole ich das Geld. Wenn Sie mich jetzt erschießen, werden Sie nie erfahren, wo es ist.«
    Hofstätter sah Lasse lange an und überlegte. Dann ließ er die Waffe sinken.
    »In Ordnung, bring ihn her.«
    Lasse atmete erleichtert aus. Er überlegte noch, die Schaufel zu packen und zuzuschlagen, doch Leif zu holen, schien ihm die bessere Option. Was er natürlich nicht tun würde. Er würde abhauen. Mit oder ohne Leif.
    »Okay, ich hol ihn.« Lasse ging in Richtung Ausgang, traute sich aber nicht, die Augen von Hofstätter und der Waffe zu lassen. Nachdem er zwei Boxen passiert hatte, trat aus der dritten plötzlich Leif auf den Gang und stand nun direkt in seinem Weg. Beinah wäre er mit ihm kollidiert.
    »Leif! Was machst du hier?«, rief Lasse erschrocken.
    »Was tust du hier?«, fragte Leif.
    »Ich … Hofstätter, ich … er will das Geld!«
    Traurig blickte Leif zu Boden. Lasse wurde erst langsam klar, dass er alles gehört haben musste.
    »Hey, das hab ich doch nur gesagt, um ihn abzulenken. Was hätte ich denn machen sollen? Der wollte mich umlegen!«
    »Das kann ich gar nicht«, sagte Hofstätter und kam auf die beiden zu.
    »Was?«
    »Diese Pistole ist gar nicht geladen.« Hofstätter drückte den Abzug, und es klickte nur. Lasse lachte auf. Doch als nun auch noch Stresser, Sander und Shelly aus ihren Verstecken in den anderen Boxen kamen, verging ihm das Lachen. Er blickte entsetzt von einem zum anderen.
    »Was ist hier los?«
    »Ich hatte mit Leif gewettet, dass du ihn verraten würdest. Er wollte es nicht glauben. Ich denke, jetzt sieht die Sache etwas anders aus. Leif wird wohl eine Aussage machen wollen«, sagte Shelly.
    »Du hast da mitgespielt?«, fragte Lasse seinen Freund, und in seinen Augen spiegelte sich blanker Hass.
    »Tu nicht so selbstgerecht. Du hättest mich eiskalt abserviert. Alles meine Idee, was?«
    »Dann erinnern Sie sich wieder an alles?«, fragte Lasse Hofstätter.
    »Ich erinnere mich nicht. Wir haben dich reingelegt. Ich leide immer noch unter Gedächtnisverlust. Diesmal warst du nicht so schlau, wie du dachtest«, sagte Hofstätter ernst. Lasse konnte das nicht glauben. Er war in eine Falle getappt. Alle steckten unter einer Decke.
    »Herr Wilhelm«, begann Stresser mit fester Stimme, »ich habe den Vermutungen von Frau Kutscher lange keinen Glauben schenken wollen, doch bei näherem Überlegen kamen mir die von ihr vorgebrachten Verdachtsmomente trotz aller Beweise recht schlüssig vor. Eigentlich sogar wegen aller Beweise. Drei volle Tage nach der Tat die Tatwaffe bei unserem ahnungslosen Hauptverdächtigen im nicht vollständig verschlossenen Auto offen herumliegen zu sehen, brachte mich ins Grübeln. Also ließ ich mich auf dieses kleine Spiel ein. Sie haben verloren, Herr Wilhelm. Ich nehme Sie wegen des dringenden Tatverdachts der Erpressung und des versuchten Totschlags und der Tötung eines Wirbeltieres fest.« Sein Bart rutschte missmutig nach unten, und seine Augen blickten stählern unter seinen buschigen Augenbrauen.
    Lasse suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Flucht war jetzt das einzig Vernünftige, entschied er. Er durfte sich auf keinen Fall ergeben, er musste sich dieser Situation entziehen. Die Waffe von Hofstätter war nicht geladen, damit schied er als Gefahr also aus. Shelly war er körperlich überlegen. Blieben noch Stresser und Sander. Stresser hielt er für zu alt und nicht schnell genug. Wahrscheinlich trug er noch nicht mal eine Waffe. Sander war das größte Problem. Und Leif? Was war mit seinem Freund? Würde er ihn aufhalten? Würde er es wagen, sich ihm in den Weg zu stellen? Lasse ließ seine Schultern und seinen Kopf sinken.
    »Ich hab das doch nicht gewollt …«,

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