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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Dank, Frau Kutscher, meine Kollegen werden sich jetzt um ihn kümmern«, meinte Stresser und wies die Beamten an, Lasse in Gewahrsam zu nehmen.
    »Stopp, stopp!«, sagte Shelly mit einem Mal und hielt mit erhobener Hand die Polizisten auf Distanz. »Eine Sache will ich noch wissen.« Sie wandte sich an den unter ihrem Fuß liegenden Lasse. »Wozu hast du eigentlich die Perücke gebraucht? Hattest du die bei der Übergabe auf? Ihr konntet doch nicht wissen, dass Hofstätter euch sehen und erkennen würde?«
    Stresser fand das eine berechtigte Frage und blickte neugierig auf Lasse.
    »’n Scheißdreck werd ich Ihnen erzählen, verdammt!«, schrie der, so gut er in seiner Zwangslage konnte.
    Shelly lächelte und zog das Lasso straffer, sodass seine Arme nach oben gerissen wurden. Er schrie auf.
    »Okay, okay, ich sag’s ja. Hören Sie auf, hören Sie auf!«
    Shelly grinste noch breiter.
    »Ich war im Krankenhaus und wollte zu Hofstätter. Da hatte ich die Perücke auf. Ich stand mit Tillmann im Fahrstuhl und hab den Kaffee für Hofstätter vergiftet.«
    Jetzt fing Stresser an zu lachen.
    »Was ist?«, fragte Shelly.
    »Das ist wohl schiefgelaufen. Hofstätter hat den Kaffee verschüttet.«

Fünfzehn
    Das Fischbacher Gestüt erstrahlte in neuem Glanz. Zumindest hatte es den Anschein, als man an diesem Sonntag in die Gesichter der Menschen blickte und den mit großen Blumenkübeln geschmückten Hof sah. Über der Toreinfahrt hing ein Banner mit der Aufschrift »Spargelfest«. Zwei blau-weiß gestreifte Zelte standen links und rechts neben dem Wohnhaus, und in der Mitte des Hofes waren Biertische aufgebaut, die mit weißen Rosensträußen verziert waren. Auf dem kleinen Platz vor der Reithalle spielte eine Dixie-Band auf einer kleinen Holzbühne, und aus den Fenstern der Ställe schauten die Pferde neugierig auf das Treiben.
    Shelly hatte die Musik schon von ihrem Haus aus hören können. Jetzt bog sie zu Fuß in die Hofeinfahrt ein. An die siebzig Gäste tummelten sich bereits an dem Büfett und dem Bierausschank. Mit zwei großen Tüten in der Hand ging sie auf den alten Stall zu, wo Simon und Sara standen und gerade einem Pärchen die Hand schüttelten. Unter den Gästen erkannte Shelly viele bekannte Gesichter. Ludger Oppermann war da, ebenso Herr Daniel von der Baufirma, ihr Rechtsanwalt Dr. Franke, Dr. Spieß, Jülich, Katja und sogar Tillmann Hofstätter. Als Shelly näher kam und Simons Blick auf sie fiel, musste er ein zweites Mal hinschauen. Shelly trug heute ein hellblaues Westernhemd mit rosafarbenen Blumenranken auf der Brust, eine hellblaue Jeans, sandfarbene Westernstiefel aus Schlangenleder und einen weißen Stetson. Sie sah aus wie eine leuchtende Erscheinung, und alle drehten sich nach ihr um.
    »Shelly. Wow!«, sagte Simon nur, und das Pärchen machte ihr staunend Platz.
    »Du siehst toll aus, Shelly«, sagte Sara strahlend.
    »Danke, ihr aber auch.«
    Das Pärchen begann hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln, weil es Shelly erkannt hatte.
    »Simon, es sieht wirklich wunderschön aus hier.«
    »Dank dir können wir überhaupt feiern. Wenn du nicht gewesen wärst, säßen Peter und ich noch immer im Gefängnis.«
    Wie aufs Stichwort kam Peter aus dem alten Stall. Er trug eine neue Jeans und ein kariertes Oberhemd. Sogar neues Schuhwerk hatte er sich geleistet. An seinen Füßen leuchtete ein Paar weiße Sportschuhe.
    »Marshall Stone!«, rief er erfreut und fiel Shelly um den Hals.
    »Hallo, Peter. Wie geht’s dir?«
    »Ich fühl mich wie ein Kaktus in der texanischen Wüste, ich bin da, wo ich hingehöre, und meine Wurzeln sitzen tief in Mutters sandiger Erde«, zitierte er, und alle mussten lachen. »Zweite Staffel, fünfte Folge«, fügte er hinzu.
    »Du bist unglaublich«, sagte Shelly.
    »Danke, dass Sie mich aus dem Gefängnis geholt haben, da war es nicht so schön wie zu Hause«, meinte er.
    »Ich hab doch gesagt, dass ich den Fall löse, stimmt’s?«
    »Ja, Sie sind besser als dieser Polizist mit dem Schmetterling am Hals.«
    Simon lachte. »Das nennt man Fliege.«
    »Egal, ich will jetzt was essen, bevor die anderen den Spargel wegmopsen«, sagte Peter und schlug sich zu den Zelten durch.
    »Wollen wir uns setzen?«, fragte Simon Shelly.
    »Gern.«
    Er suchte einen Platz aus. »Du setzt dich hin, ich hole dir was zu essen. Möchtest du lieber Schnitzel oder Schinken zum Spargel?«
    »Schnitzel.«
    »Und ein Bier?«
    »Ja, bitte.«
    Simon und Sara drängten sich durch die Reihen und stellten

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